Potsdam-Mittelmark: Landschaft im besonderen Licht
Malerkolonie widmet sich Eugen Bracht
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Schwielowsee - Bilder wie jene des deutschen Impressionisten Eugen Bracht und seiner Schüler sind aus Sicht der Kunstwissenschaftlerin Jelena Jamaikina ein Beleg für die Schönheit der Brandenburger Natur. Davon können sich Besucher in der diesjährigen Sommerausstellung des Museums der Havelländischen Malerkolonie in Ferch überzeugen, die am Samstag, dem 21. Juli, eröffnet wird. „Wir wollen beweisen, dass die märkische Landschaft nicht öde und monoton ist, sondern intensive Farben und ein besonderes Licht hat“, sagte Jamaikina.
Der in der Schweiz geborene und in Darmstadt aufgewachsene Bracht (1842-1921) wurde 1882 an die Berliner Kunstakademie berufen. Dort führte er erstmals Studienreisen mit den Studenten ein, wie Jamaikina erzählte. Mehrere Sommer lang zogen der Landschaftsmaler und seine Schüler jeweils für sechs bis acht Wochen nach Brandenburg, um dort unter seiner Anleitung zu malen.
Vielen der Schüler gefiel es dort so gut, dass sie blieben und sich in Geltow, Glindow, Ferch oder Caputh niederließen. Durch intensive Recherche sei es nun gelungen, eine Ausstellung mit Werken dieser Künstler zusammenzustellen, sagte Jamaikina. Bislang sei dieses Kapitel der Kunstgeschichte nicht bearbeitet worden.
Neben einer Flusslandschaft von Bracht werden in der Schau Bilder von Gerhard Gisevius, Hans Klohss, Carl Kayser-Eichberg oder dem Enkel des berühmten Baumeisters Karl Friedrich Schinkel, Theodor Schinkel, gezeigt. Insgesamt 30 Gemälde und Ölzeichnungen von 14 Künstlern seien – überwiegend aus Privatsammlungen – zusammengekommen und könnten erstmals in dieser Form präsentiert werden, erklärte die Kuratorin.
Bracht sei stark vom französischen Impressionismus beeinflusst gewesen, sagte Jamaikina. Als einer der ersten modernen Maler habe er die deutsche Natur als Motiv entdeckt. Bis dahin hätten sich Landschaftsmaler eher an Motiven wie „Sonnenuntergang am Gardasee“ versucht. Bracht hingegen habe die Schönheit Brandenburgs erkannt.dapd
vom 22. Juli bis 31. Oktober, Mi. - So. 11-17 Uhr und nach Vereinbarung
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