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Claudia Eller-Funke auf dem SPD-Unterbezirksparteitag Potsdam-Mittelmark

© Foto: Anna Bückmann

„Mehr Frauen motivieren“: SPD Potsdam-Mittelmark will Frauenquote im Kreistag erhöhen

SPD-Chefin Claudia Eller-Funke wies auf dem SPD-Unterbezirksparteitag auf den niedrigen Frauenanteil in den Ortsvereinen und dem Kreistag hin.

Elf Stühle besetzt die SPD-Fraktion im Kreistag Potsdam-Mittelmark aktuell. Elf Stühle, auf vier davon sitzen Frauen. „Wir sind zu Wenige“, sagte die SPD-Vorsitzende und Kreistagsabgeordnete Claudia Eller-Funke am Rande des Unterbezirksparteitags am Samstag in Teltow. „Es müssen mehr Frauen auf die Listen kommen.“

In ihrem Bericht appellierte die Verwaltungswissenschaftlerin an die Ortsvereine, mit Blick auf die anstehenden Kommunalwahlen 2024 vor allem Frauen zu motivieren, in den Kreistag zu gehen. „Ich weiß, es ist eine besondere Herausforderung. Aber es macht auch Spaß“, sagte sie. „Wir müssen mehr Frauen motivieren.“ Auch SPD-Fraktionsvorsitzender Dietmar Otto forderte Frauen auf, mehr Ämter und Mandate zu übernehmen. Er wisse, dass es für Frauen schwieriger sei, da sie häufig die Kinderbetreuung übernähmen. Die Arbeit im Kreistag sei nicht nur spannend, sondern auch „richtig sexy“, sagte Otto und erhielt für die Bezeichnung von einigen Frauen ein Raunen aus dem Publikum.

Vorsitzende Claudia Eller-Funke
Vorsitzende Claudia Eller-Funke

© Foto: Anna Bückmann

Gleichstellung stärker in Partei verankern

Die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen Potsdam-Mittelmark (ASF-PM) machte in ihrem Tätigkeitsbericht darauf aufmerksam, Gleichstellung stärker in der Partei zu verankern. Woran liege es, dass sich Frauen in der SPD in Brandenburg so wenig organisierten?, fragte Vorsitzende Nora Johansson, die ihre kleine Tochter mit zum Parteitag gebracht hatte, die ihrer Mutter während des Berichts aus dem Publikum zuschaute.

Johansson verwies auf die Studie „Frauen Macht Brandenburg“ der Friedrich-Ebert-Stiftung. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass Politikerinnen in Brandenburg mit überkommenen Rollenvorstellungen konfrontiert sind, die Frauen als weniger leistungsstark und fachlich kompetent einordnen. Frauen müssten höhere Hürden überwinden, um den kommunalpolitischen Einstieg zu schaffen. „Sexismus hat einen gravierenden und bisher stark unterschätzten Einfluss auf den Alltag von Kommunalpolitikerinnen“, heißt es dort.

„Überlegt Euch, wer tritt bei den Kommunalwahlen an?“

Eller-Funke und Dietmar Otto machten darauf aufmerksam, dass es bis zu den Kommunalwahlen 2024 nicht mehr viel Zeit sei. Die Ortsvereine müssten anfangen, sich um die Aufstellung ihrer Kandidierenden zu kümmern. Im April 2023 soll über die Listen endgültig abgestimmt werden. Generalsekretär der SPD Brandenburg, David Kolesnyk, sagte: „Fangt in den Ortsvereinen jetzt schon an. Überlegt Euch, wer tritt bei den Kommunalwahlen an?“  

Daneben rief Kolesnyk dazu auf, mehr Mitglieder zu gewinnen. Jeder Ortsverein, jeder Unterbezirk sei hier gefragt. Es gehe nicht nur darum, dass die SPD im Speckgürtel der Hauptstadt stark antrete, auch draußen auf dem Land sei sie gefragt.

Kleinmachnow zählt die meisten Mitglieder

Aktuell zählt die SPD in Potsdam-Mittelmark rund 800 Mitglieder. Dabei sei die Verteilung in den Ortsvereinen ganz unterschiedlich, sagte Eller-Funke den PNN. „Das sind von sechs bis zu mehr als 130 Mitglieder.“ Die Anzahl sei stark abhängig von der jeweiligen Einwohnerzahl. Am mitgliederstärksten sei Kleinmachnow, gefolgt von Teltow, dann kommt Werder (Havel). Eller-Funke sagte, dass es vor allem während der Corona-Zeit einige Neueintritte gegeben hat.

„Ich denke, vielen Menschen ist noch einmal bewusst geworden, zu welchen Werten sie stehen.“ Bundeskanzler Olaf Scholz hielt bei der Veranstaltung im Ginn-Hotel Berlin-Potsdam in seiner Funktion als Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis 61 ein Grußwort und sagte, wie wichtig es sei, dass er in der Region stark Präsenz zeige und den Bürger:innen zuhöre.

Olaf Scholz beim Unterbezirksparteitag der SPD in Teltow
Olaf Scholz beim Unterbezirksparteitag der SPD in Teltow

© Foto: Anna Bückmann

Im Kreistag hat die SPD elf Sitze und kam bei der vergangenen Kreistagswahl 2019 auf 19,09 Prozent. Damit ist sie nach der CDU, die 12 Sitze hat und 20,70 Prozent einholte, die zweitstärkste Kraft.












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