Kleinmachnow: Nach Vergewaltigung einer Taxifahrerin fahndet Polizei mit Phantombild nach Täter
Noch tappen die Ermittler im Dunkeln. Weil bislang eine heiße Spur im Fall der Vergewaltigung einer Berliner Taxifahrerin in Keinmachnow am Neujahrsmorgen fehlt, setzt die Polizei jetzt auf Phantonbilder.
Stand:
Potsdam – Nach der Vergewaltigung einer Berliner Taxifahrerin am vergangenen Sonntag haben die Ermittler noch keine heiße Spur zu dem Täter. Jetzt sucht die Polizei mit einem mit Hilfe des Opfers angefertigten Phantombildes nach dem Unbekannten. Demnach soll der Mann 30 bis 35 Jahre alt, 1,75 bis 1,80 Meter und von schlanker Gestalt sein. Er soll kurze braune haare und dunkle Augen haben.
Das Kommissariat Schwere Kriminalität der Polizeidirektion West teilte mit: „Offensichtlich tritt der Mann zunächst sehr freundlich und nett auf. Vermutlich wendet er sowohl physische, als auch psychische Gewalt an, wenn er sich sicher fühlt.“ Die Polizei bittet nun um Hinweise zu der Person und sucht Zeugen, denen dieser Mann am Neujahrsmorgen in Kleinmachnow aufgefallen ist. Für die Fahndung arbeiten die Brandenburger und Berliner Polizeibehörden eng zusammen, sagte eine Polizeisprecherin. Die Tat hatte für Entsetzen in der Branche gesorgt und Forderungen nach einer stärkeren Videoüberwachung in Taxis laut werden lassen.
Wie berichtet, soll der Mann soll die Berliner Taxifahrerin in einem Waldstück an der Avus bei Kleinmachnow vergewaltigt haben. Die 52-Jährige hatte in der Berliner Kantstraße einen Fahrgast aufgenommen, der sie nach Kleinmachnow lotste. Dort wollte er ein Lokal besuchen, dessen genaue Adresse er jedoch nicht kenne, wie er ihr sagte. Nahe der Autobahnabfahrt ließ er sie kurz nach 9 Uhr anhalten, packte sie an den Hals und zwang sie, in den früheren Mauerweg parallel zur A 115 hinein zu fahren. Dort, unweit des ehemaligen Panzerdenkmals, sei er über sie hergefallen, hieß es seitens der Polizeidirektion West. Während er die Taxifahrerin vergewaltigte, drohte der Mann immer wieder, dass er sie töten werde, wenn sie seinen Forderungen nicht nachkäme.
Nach der Tat wollte sich der Vergewaltiger von seinem Opfer weiter chauffieren lassen. Doch als die Frau im Stahnsdorfer Damm vor dem Julius-Kühn-Bundesforschungsinstitut einen Wachmann sah, hielt sie kurzentschlossen an. Der Täter floh daraufhin, die Taxifahrerin rief den Wachmann um Hilfe. Der rief Polizei und Rettungsdienst. Die Frau wurde in eine Berliner Klinik eingeliefert. Den Täter beschrieb sie als 1,80 Meter großen Mann im Alter zwischen 30 und 40 Jahren mit dunklen Haaren. Er habe dunkelgraue Bekleidung angehabt.
Die Betroffenheit bei den Kollegen ist groß. Wie Detlev Freutel, Vorsitzender des Taxiverbandes Berlin-Brandenburg (TVB) gegenüber den PNN mitteilte, hätten gewalttätige Übergriffe auf Taxifahrer in den vergangenen Jahren zwar abgenommen, gefeit davor sei jedoch niemand – vor allem nachts. Das wirksamste Mittel dagegen seien Kameras im Innen- und Außenbereich der Fahrzeuge, „doch es gibt immer wieder Probleme mit den Datenschutzbehörden“, bedauerte er. Zwar bieten Verbände wie der TVB den Fahrern auch Schulungen für die eigene Sicherheit an, „doch im Prinzip schützt Erfahrung am besten“, so Freutel. Man müsse genau abwägen, wen man wann einsteigen lässt, und ob man sich als Taxifahrer bei jemandem abmeldet und sein Fahrziel durchgibt.
Kapitalverbrechen wie das in Kleinmachnow würden auf dem Lande häufiger vorkommen als in der Stadt, schätzte Freuntel, weil die Touren dort eher durch unbeobachtete Gebiete führen würden. Zahlen konnte er jedoch nicht nennen. Erst im September 2011 war ein pakistanisch-stämmiger Taxifahrer in Strausberg (Märkisch-Oderland) schwer verprügelt worden. In der Stadt käme es indes häufiger zu kleineren Delikten wie dem Prellen des Fahrgeldes oder der körperlichen Bedrohung von Fahrern.
Hinweise zu dem Fall nimmt die Polizei in Potsdam unter der Telefonnummer 0700 33 33 0331 oder auf internetwache.brandenburg.de entgegen.
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