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Potsdam-Mittelmark: Naturpark Mittlere Havel auf gutem Weg

Viele positive Argumente beim Workshop / Ökologischer Landbau anschaulich

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Viele positive Argumente beim Workshop / Ökologischer Landbau anschaulich Potsdam-Mittelmark - Zahlreiche Argumente für die Errichtung eines Naturparks Mittlere Havel wurden am Mittwoch auf einem Info-Workshop in Götz gesammelt. Initiatoren waren der Kreisumweltausschuss und der Förderverein Mittlere Havel. Tagungsort war das ehemalige Gemeindehaus in Götz, das jetzt – schon etwas vorauseilend – Naturparkhaus heißt. Der Naturpark Mittlere Havel soll etwa zwischen Ketzin und Brandenburg entlang der Havel mit einer Ausdehnung bis in die Großgemeinde Lehnin liegen. Er ist schon längere Zeit konzipiert, und seine Errichtung findet breite und parteiübergreifende Unterstützung der beteiligten Kommunen, der Kreise Potsdam-Mittelmark und Havelland sowie der Stadt Brandenburg als auch von Land und Bund. Lediglich der Bauernverband äußert lebhafte Vorbehalte – nicht gegen die Einrichtung an sich, auch nicht gegen den ökologischen Landbau, der dort vorrangig betrieben werden soll, sondern wegen der Kosten. Ausschussmitglied Uwe Naujoks führt dabei den überstrapazierten Kreishaushalt ebenso wie die hohen Benzinpreise oder die Prokopfverschuldung der Bundesbürger ins Feld. In mehreren Beiträgen wurde indes belegt, dass nach dem sicher nicht einfachen und auch kostenverursachenden Umbau der Region sowie den umfangreichen Infrastrukturmaßnahmen zur touristischen Nutzung einschließlich Werbung und Marketing die Region schließlich einen großen Schub erhalten könnte. Andere schon funktionierende Beispiele würden dies beweisen. Der Vorsitzende des Fördervereins Mittlere Havel, Chris Rappaport führte überzeugende Argumente auf, wie der Naturpark, der kein neues Naturschutzgebiet werden soll, durch die Tourismusförderung eine allgemeine Wirtschaftsentwicklung auslösen könnte, die auch den Landwirten hilft. Natürlich sollte in einem Naturpark vorrangig ökologische Landwirtschaft betrieben werden. Das Bedürfnis der Städter nach solchen Produkten aus der Region sei erst im Entstehen, erklärte Michael Wimmer von der Fördergemeinschaft ökologischer Landbau. Die zweite Vorsitzende des Fördervereins, Marina Donner, erläuterte die vielfältigen Wirkungsverbindungen zwischen den schon vorhandenen Attraktionen (z.B. Vogelschutzpark Rietzer und Netzener See und Naturpark Götz) und künftigen Aktionsschwerpunkten, wie Fischer-, Angler- und Schifffahrtszentrum Ketzin, einem noch zu gründenden Umwelttechnologiezentrum oder einem Obstanbaumuseum. Große Potenziale beinhalte dabei die namensgebende Havel mit vielen Möglichkeiten der Wassernutzung von der Anreise bis zu ausgefallenen Hobbys. Wenig eingebunden scheint bisher die Kultur, wobei das Potenzial, das Fontane hinterlassen hat, schon erkannt, aber noch nicht erschlossen ist. Als Gesamtattraktion würde sich der Naturpark Mittlere Havel in das – neuerdings so bundesweit definierte – „Reisegebiet Havelland“ einordnen und nahtlos an andere Regionen wie Werder und Schwielowsee anschließen. Peter Weisner vom Tourismusverband Havelland betonte, die Berlin-Potsdamer Seen, die Potsdamer Schlösser und die Kulturlandschaft bis zur Döberitzer Heide seien im Zusammenhang zu sehen. Passend zum Thema wurde am Mittwoch im Naturparkhaus eine Wanderausstellung der Bundesregierung über den ökologischen Landbau eröffnet. Anschaulich wird gezeigt: Längst kommt die Produktion nicht mehr mit Forke und Schubkarre daher - heutzutage sind modernste Produktionstechnologien entwickelt, die in geschlossener Kette von der Aussaat über die Ernte bis zur Endverarbeitung reichen. Die Produkte sind dementsprechend auch nicht mehr einfältig und möglichst naturbelassener Art, sondern messen sich mit allen anderen landwirtschaftlichen Produkten und finden heute sowohl einen breiten Markt als auch exzellente Abnehmer - bis in die Gourmet-Restaurants. Klaus-P. Anders Die Ausstellung Ökologischer Landbau ist noch bis zum 2. Juni. in Götz zu besichtigen; Anmeldung über den Vorsitzenden des Fördervereins Rappaport 033207-52480

Klaus-P. Anders

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