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Vertafelt. Künstler Lutz Brand enwarf mit Thekla Furch die Tontafeln.

© S. Schuster

Teltower Rübchen: Puzzleteile für die Stahlkonstruktion

Teltow / Seddiner See - Klaus Reimann sieht das so: „Jetzt kommt der Kick fürs Auge.“ Fast acht Jahre, nachdem die ersten Tontafeln an dem als „Teltower Rübchen“ bekannten Kunstwerk auf dem Ahlener Platz angebracht worden sind, soll es mit den fehlenden Platten ergänzt und vollendet werden.

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Teltow / Seddiner See - Klaus Reimann sieht das so: „Jetzt kommt der Kick fürs Auge.“ Fast acht Jahre, nachdem die ersten Tontafeln an dem als „Teltower Rübchen“ bekannten Kunstwerk auf dem Ahlener Platz angebracht worden sind, soll es mit den fehlenden Platten ergänzt und vollendet werden. Das Rübchen, das sich derzeit überwiegend als eine von Reimann erbaute Stahlkonstruktion darstellt, wird komplett mit Kunst verkleidet.

In den vergangenen Monaten haben die Berliner Künstler Thekla Furch und Lutz Brandt dazu fast 100 Tonelemente modelliert, gebrannt und getrocknet. In Reimanns Werkstatt in Neuseddin werden sie wie Puzzleteile in Stahlkonstruktionen gefügt. In den nächsten Tagen sollen sie auf Lkw geladen, nach Teltow transportiert und „mit viel Fingerspitzengefühl“ von Reimann auf die Rübchenkonstruktion montiert werden, die aus seiner Werkstatt stammt.

Das Projekt musste wiederbelebt werden

Damit findet das Projekt im Jahr von Teltows 750. Jubiläum einen glücklichen Abschluss. Waren bis 2009 acht Tontafeln an das auf dem S-Bahn-Vorplatz errichtete Stahlgerüst gebracht worden, geriet die weitere Gestaltung des Kunstwerks ins Stocken. Der Finanzkrise geschuldet scheuten Teltower Unternehmen die Investition. Das Ursprungskonzept sah vor, dass Sponsoren Elemente der aus 24 Keramiktafeln bestehenden und einem Teltower Rübchen nachempfundenen Kunstwerks zum Preis von 4800 bis 7800 Euro erwerben und sich darauf mit ihrem Logo und einer subtilen Unternehmenspräsentation verewigen.

Erst mit der Integration des Stadtmarketings in die Stadtverwaltung vor zwei Jahren gelang es, das Projekt wiederzubeleben, so Stadtsprecherin Andrea Neumann. Das Kunstwerk, das den Vorstellungen der beiden Berliner Künstler entsprechend als eine Art Willkommensgruß auf dem Bahnhofsvorplatz auf Besucher und Durchreisende der Stadt wirken sollte, wurde neu konzipiert und in den Marketingplan der Stadt eingearbeitet. Passend zum städtischen Slogan „Tradition trifft Technologie“ symbolisieren die 70 Zentimeter hohen und 1,20 bis 1,80 Meter langen Tafeln nunmehr nicht nur die unternehmerische, sondern auch die historische Vielfalt der Stadt. Neben einem Relief der Altstadt findet sich nun das alte Diana-Kino sowie die Vereinslandschaft auf den Tonplatten wieder. 30 000 Euro hat die Stadt in die Vollendung investiert und weitere Sponsoren geworben.

Für Graffiti-Sprayer nicht erreichbar

Ungewöhnlich an dem Kunstwerk ist nicht nur seine Form: „Normalerweise findet sich Ton in der Erde, hier wird er in die Luft gehängt“, sagt Thekla Furch. Mit drei Metern über dem Boden haben die ersten Platten zudem eine Höhe, dass sie für Graffiti-Sprayer nicht zu erreichen sind. Die feierliche Einweihung der Jubiläumsskulptur auf dem Ahlener Platz ist für den 23. Mai geplant. 

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