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Potsdam-Mittelmark: Rasen bleibt Unfallursache Nummer Eins

Statistik der Polizeiwache Beelitz: Voriges Jahr 722 Unfälle und drei Verkehrs-Tote auf den Landstraßen

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Beelitz - Sie überholen ohne Rücksicht, fahren zu schnell oder zu dicht auf: Aggressive Autofahrer sind das Hauptproblem auf den hiesigen Straßen. Dies ergab die jetzt veröffentlichte Unfallstatistik der Polizeiwache Beelitz vom vergangenen Jahr. Insgesamt hatte es auf den Landstraßen zwischen Beelitz und Michendorf 722 Unfälle gegeben, kaum weniger als im Vorjahr (1,9 Prozent). Drei davon endeten tödlich, 100 Menschen wurden verletzt. Die Lasergeräte werden also auch weiterhin im Dauereinsatz stehen.

Die Rede ist vom „flächendeckenden und konsequenten Einschreiten“ – in ganz Brandenburg. Denn in der bundesweiten Unfallstatistik für 2006 liegt die Mark hinter Mecklenburg-Vorpommern immer noch auf Platz zwei. Der Erfolg stellt sich im Bereich der Beelitzer Wache langsam ein: 79 Unfälle auf den Landstraßen konnten definitiv auf überhöhte Geschwindigkeit zurückgeführt werden – das sind 3,7 Prozent weniger als noch 2005. 50 Unfälle wurden durch Missachtung der Vorfahrt verursacht, das sind sogar über 20 Prozent weniger als noch vor zwei Jahren. Gestiegen ist hingegen die Zahl jener Crashs, bei denen Alkohol im Spiel war, nämlich von 12 auf 17.

Weit höher sind die Zahlen auf den Autobahnen. So hat es im Bereich der Autobahnwache Michendorf, der Strecken auf der A 2, A 9, A 10 und A 115 umfasst, insgesamt 2067-mal gekracht. Zwölf Menschen kamen dabei ums Leben, 422 wurden verletzt. Hauptursache waren auch hier zu hohes Tempo oder zu geringer Abstand. Bei 815 Unfällen auf den Autobahnen waren Lkw beteiligt, in knapp drei Vierteln der Fälle als Verursacher.

Aufgeschlüsselt nach Gemeinden wurden lediglich in der Ortslage Michendorf weniger Unfälle verbucht, nämlich beachtliche 18,5 Prozent. Begründet wird dies mit der neuen Umgehungsstraße.

Junge Fahrer seien immer noch die größte Risikogruppe, erläuterte Solweig Bohn, Leiterin der Polizeiwache in Beelitz, vor der Presse. Diese seien an 20 Prozent aller Unfälle beteiligt gewesen. Dies würde sich in den kommenden Jahren jedoch ändern: Auch im Straßenverkehr würde sich der demographische Wandel bemerkbar machen. „Die Zahl der Senioren auf den Straßen wird steigen.“ Viele würden sich durch zu langsames Fahren auszeichnen, was wiederum andere Fahrer zum Überholen provoziert und damit unter Umständen Unfälle verursacht.

„Die Polizei und die Automobilclubs versuchen bereits jetzt, ältere Menschen mit ins Boot zu holen“, sagte Solweig Bohn. Im Rahmen von Verkehrstests könnten sie sich bewähren und damit sicherstellen, dass sie noch verkehrstüchtig sind. Thomas Lähns

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