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Politiker auf hohen Rängen: Bildungsministerin Martina Münch ließ sich von Landrat Wolfgang Blasig (2.v.r./beide SPD) die neue Sporthalle am künftigen Kreisgymnasium in Stahnsdorf zeigen.

© Thomas Lähns

Potsdam-Mittelmark: Region in Eintracht

Der Sport verbindet Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf / Neue Halle am Kreisgymnasium fertig

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Stahnsdorf - Die Stahnsdorfer Zillestraße mausert sich zum zentralen Sport- und Bildungsstandort in der Region Teltow. Die neue Turnhalle am künftigen Kreisgymnasium ist bereits in Betrieb – auch wenn das Gebäude erst am 18. November offiziell übergeben werden soll. Währenddessen laufen auf dem Gelände des benachbarten Regionalen Sportvereins „Eintracht 1949“ die Bauarbeiten am neuen Vereinsheim auf Hochtouren. Der Standort verbindet: Schon jetzt arbeitet der mit knapp 2800 Mitgliedern größte Sportclub im Landkreis eng mit den Schulen in Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf zusammen. Wenn das Gymnasium kommt, soll auch das die Sportanlagen des RSV nutzen – und im Gegenzug den Sportlern die neue Halle anbieten.

Auf ihrer Kreisreise durch Potsdam-Mittelmark hat Brandenburgs Bildungsministerin Martina Münch (SPD) gestern in Stahnsdorf Station gemacht. Hier, am westlichen Rand der Gemeinde, setzt der Landkreis Potsdam-Mittelmark sein größtes Bildungs-Bauvorhaben seit der Wende um: Bis Mitte 2013 soll hier für insgesamt 16,4 Millionen Euro – von denen ein Teil aus Konjunkturmitteln des Bundes kommt – das fünfte kreiseigene Gymnasium entstehen. Das unterrichtet schon seit zwei Jahren: Aufgrund der steigenden Schülerzahlen in der Region Teltow musste schon vorab eine Zwischenlösung gefunden werden – in der Teltower Warthestraße. Die neue Dreifeld-Sporthalle, die 4,5 Millionen Euro kostet, wird bereits rege genutzt: Zum Sportunterricht werden die Gymnasiasten mit Bussen hierhergefahren.

In allen drei Gemeinden sei die Situation für den Sport sehr gut, lobte Michael Grunwaldt, Präsident des RSV Eintracht. Der Verein, der sich als regional begreift und alle drei Teltow-Kommunen im Namen führt, betreibt Sport in insgesamt 13 Sektionen. Besonders erfolgreich sind die Basketballer, die in der zweiten Bundesliga mitmischen. In den vergangenen Jahren sei die Zahl und die Qualität der hiesigen Sportstätten gewachsen, schätzte Grunwaldt ein. Der RSV hat seit 1998 seinen Sitz in der Zillestraße. Damals hatte die Gemeinde Stahnsdorf die brachliegende Fläche, die einst militärisch genutzt wurde, vom Bund übernommen und den Sportlern zur Verfügung gestellt. „Anfangs haben wir viel in Eigenleistung gemacht“, erinnerte sich der Präsident. Dann jedoch habe es schon Fördermittel gegeben: für den Rasenplatz aus dem Goldenen Plan Ost, und für das Kleinspielfeld aus GFG-Mitteln.

Für das neue Vereinsheim, das insgesamt 660 000 Euro kosten wird, gibt das Bildungsministerium 180 000 Euro aus dem früheren SED-Parteivermögen dazu. Die Gemeinden Kleinmachnow und Stahnsdorf und die Stadt Teltow schießen jeweils 125 000 Euro dazu. Der Platz im jetzigen Vereinshaus würde beim besten Willen nicht mehr reichen, erklärte Grunwaldt. Vier Umkleidekabinen und nur eine Dusche für die vielen Vereinsmitglieder seien zu wenig. Die Unterstützung der öffentlichen Hand in der Region Teltow sei beispielhaft, erklärte Grunwaldt. „Was den Sport angeht, leben die drei Kommunen tatsächlich in Eintracht.“

Vor ihrem Besuch in Stahnsdorf war die Ministerin in Brück, um hier die praktische Umsetzung ihres Modells der „inklusiven Schule“ zu beobachten. Wie berichtet sollen in Brandenburg langfristig Förderschüler in die regulären Schulen integriert werden. Künftig solle kein Kind wegen eines besonderen Förderbedarfs im Lernen, in der sprachlichen Entwicklung oder im Verhalten seine Schule verlassen müssen, so der Ansatz der Bildungsministerin. „Während das Modell andernorts noch diskutiert wird, wird es hier schon gelebt“, so die Ministerin im Anschluss an den Besuch. Beeindruckend sei in ihren Augen auch die enge Zusammenarbeit der Grundschule mit dem Brücker Eltern-Kind-Zentrum und der dortigen Kita.

Das Pilotprojekt „Auf dem Weg zur inklusiven Schule“ soll in Brandenburg noch bis 2014 laufen. Die Grundschule Brück hat dafür zusätzliche Stunden für die individuelle Förderung der Kinder vom Schulamt bewilligt bekommen. Unter den insgesamt 256 Schülern sind 15 mit sonderpädagogischem Förderbedarf. Ebenfalls als Pilotschule ausgewählt worden ist auch die Inselschule im Werderaner Ortsteil Töplitz.

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