Potsdam-Mittelmark: „Roter Adler“ gegen Katastrophen
Feuerwehrtechnisches Zentrum Beelitz-Heilstätten war Schauplatz einer groß angelegten Planübung
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Feuerwehrtechnisches Zentrum Beelitz-Heilstätten war Schauplatz einer groß angelegten Planübung Beelitz-Heilstätten. „Wir sind ein Landkreis der Autobahnen. Das bedeutet, dass unser Katastrophenschutz immer wieder mit Unfällen erheblichen Umfangs und großer Schwere zu tun hat. Dabei ist oft eine Zusammenarbeit mit der Bundeswehr und zivilen Hilfsorganisationen unumgänglich.“ An diesem Beispiel verdeutlichte Landrat Lothar Koch gegenüber den PNN die Bedeutung der Planübung „Roter Adler 2003“. Für die zweitägige Übung, die am Mittwochabend zu Ende ging, hatte er das Feuerwehrtechnische Zentrum des Landkreises in Beelitz-Heilstätten zur Verfügung gestellt. Das Verteidigungsbezirkskommando (VBK) 84 der Bundeswehr hatte dazu Katastrophenschutzverantwortliche aus den sieben Landkreisen und den zwei kreisfreien Städten Potsdam und Brandenburg eingeladen, die in seinem Verantwortungsbereich liegen, dazu die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG), das Technische Hilfswerk (THW) und das Deutsche Rote Kreuz (DRK). Auch einige Landräte nahmen teil. Im Programm standen u.a. die Umsetzung von Erfahrungen aus dem Hochwassereinsatz 2002 an der Elbe, die Einsatzführung eines Sanitätskommandos, das Vorgehen bei Evakuierungen und die Unterstützung durch die Bundeswehr nach Chemieunfällen. Im Feuerwehrtechnischen Zentrum zeigten das Technische Hilfswerk und die Bundeswehr Fahrzeuge, darunter den Spürpanzer „Fuchs“, und moderne Rettungsgeräte. Als wichtigste Ergebnisse der „Adler“-Übung, die vom VBK 84 erstmals in einer Einrichtung außerhalb der Kasernenmauern durchgeführt wurde, nannte dessen Kommandeur Oberst Axel G. Loewe die „Synergie aller Elemente der staatlichen Sicherheitsvorsorge“. In der zivil-militärischen Zusammenarbeit müssten Kräfte, Mittel und Fähigkeiten der Feuerwehr, des THW, des DRK, der DLRG, der Wasserwacht u.a. noch stärker eingebunden werden. Dies gewinne auch angesichts der Bedrohung durch den internationalen Terrorismus an Bedeutung. Landrat Koch hob hervor, dass sich die Rettungskräfte auf der Tagung besser kennen lernten und das Zusammenwirken übten, was im Katastrophenfall eine schnellere Reaktion ermögliche. „Damit geben wir auch den Menschen, die unserem Kreisgebiet wohnen, größtmögliche Sicherheit.“ Seitens des Innenministeriums erklärte Minister Jörg Schönbohm, für den Katastrophenschutz werde auch künftig alles Erforderliche getan. So habe das Ministerium jetzt die Anschaffung von 55 neuen, hochmodernen Feuerwehrwagen mitfinanziert. In Zeiten knapper Kassen komme der Zusammenarbeit militärischer und ziviler Kräfte erhöhte Bedeutung zu. Deshalb werde auch die kostenaufwändige Umstellung vom Analog- auf den Digitalfunk vorbereitet, der dann vom Rettungshubschrauber über den Bergungspanzer bis zum Boot der Wasserwacht eine direkte und sofortige Verbindung zwischen allen an einem Einsatz Beteiligten ermöglicht. Erhart Hohenstein
Erhart Hohenstein
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