Potsdam-Mittelmark: Transfer der Visitenkarten
Telefonnummern und Adressen sind die großen Exportschlager beim Technologietag
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Teltow - Visitenkarten gehörten zu den am heißesten gehandelten Waren auf dem gestrigen Teltower Technologietag. Rund zwei Dutzend Unternehmen, Forschungseinrichtungen, Institute und Hochschulen der Region hatten sich in den Konferenzräumen des Hotel Courtyard versammelt, um ihr Image zu pflegen und eben Kontakte – in Form von kleinen Kärtchen – zu sammeln und zu tauschen. Dass sich hier und da die versammelte Politikprominenz aus Umlandgemeinden, Kreis, Land und Bund unter die Aussteller mischte, war diesem Ziel eher förder– als hinderlich. Schließlich kann ein kurzer Draht zur Verwaltung nicht schaden.
Kompetenzen bündeln, Kontakte knüpfen – so das Motto der Tagung – dazu ließ sich Brigitte Groß, Leiterin des Berliner Elektronikunternehmens Alpha–Board, nicht lange bitten. Schon in den vergangenen Jahren hat sich das Forum für ihr Unternehmen bezahlt gemacht, sagt Groß: „Man ist präsent, pflegt das Image und kann sich kennenlernen.“ Wie schnell das gehen kann, macht sie mit einem Fingerzeig auf den Messestand der Teltower Medizintechnikfirma getemed deutlich: „Wir wollen die Technik für deren Ideen entwickeln“, erklärt Groß und schielt mit einem Auge bereits auf getemed-Chef Robert Downes.
Dessen Teltower Betrieb beteiligt sich schon seit drei Jahren an der Fachtagung. „Wir wollen uns langfristig in der Region engagieren, dazu müssen wir Präsenz zeigen und Kontakte zu lokalen Anbietern knüpfen“, erklärt Downes. So fand getemed auf einem der vergangenen Technologietage bereits ein regionales Medienunternehmen, welches heute die Betriebsanleitungen seiner Herz-Atmungs- und Sauerstoffgeräte verfilmt. Damit solch ungewöhnliche Kontakte überhaupt geknüpft werden können, öffnete Norbert Gölitzer, Chef des Unternehmerverbandes Brandenburg, die Ausstellung in diesem Jahr wieder für alle Branchen. „Meist bekommt man doch gar nicht mit, welche Ideen hier in der Region umherschwirren“, bekräftigt auch Daniela Hansche vom Funkwerk Dabendorf den Vorteil der offenen Technologieausstellung: „Wir wollen zeigen, dass wir hier in der Region tätig sind und wollen unsere Neuheiten vorstellen.“ Dazu zählen Navigationsgeräte und Freisprechanlagen fürs Auto, die sich sogar Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf der Cebit bereits anschaute.
Auf derart hohen politischen Besuch müssen Sebastian Schulz und Paul Herkner trotz ihrer einleuchtenden Erfindung noch warten. Die beiden Frankfurter Gymnasiasten haben mit ihren LED-Fahrradlampen den Jugend forscht Wettbewerb im Land Brandenburg gewonnen und präsentierten ihre Erfindung gestern Brandenburgs Wirtschaftsministerin Johanna Wanka (CDU). Vorteil ihrer Lampen: Sie können ganz einfach an jedes Fahrraddynamo angeschlossen werden und machen durch ein Standlicht jede rote Ampelphase sicherer. Zudem leuchtet ein zuschaltbares Fernlicht dunkle Wege weitaus besser aus, als jede handelsübliche Glühbirne.
Nur einen Messestand weiter präsentierte eine Abordnung vom Teltower Oberstufenzentrum (OSZ) der Ministerin die Idee, alle Schüler auf dem Campus möglichst einfach mit kabellosem Internet zu versorgen. „Wir nutzen die Möglichkeiten hier, um Betriebe, Hochschulen und Politik anzusprechen“, erläutert OSZ-Lehrer Bernhard Weise den Wert der Ausstellung für seine Schule. Bereits im vergangenen Jahr hat sich das gelohnt, sagt Weise. „Schließlich brauchen wir uns so nicht beschweren, wenn kein Unternehmen auf uns zu kommt – wir kommen einfach selbst“, erklärt der Lehrer.
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