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PNN-Serie: Wandern rund um Potsdam (6): Weltenwechsel

Die PNN stellen in einer Serie die schönsten Wanderrouten der Region vor. Im sechsten und letzten Teil geht es durch Werder (Havel) – von Flusslandschaften in die Streusandbüchse.

Von Enrico Bellin

Stand:

August und September sind die beliebtesten Wandermonate der Deutschen. In einer vierwöchigen Serie stellen die PNN in Kooperation mit dem Märkischen Wanderbund Fläming-Havelland e.V. die schönsten Strecken in Potsdam und der Mittelmark vor. In der letzten Folge: Einmal rund um Werder.

Routenverlauf

Start ist an der Werderaner Inselbrücke. Von da aus wird die Einkaufsmeile Unter den Linden entlangflaniert, dann geht es nach rechts in die Kellermannstraße, die auf die Eisenbahnstraße führt. Am Scala-Kino vorbei biegt man rechts in die Adolf-Damaschke-Straße und läuft zum Bahnhof. Dort werden die Gleise im Fußgängertunnel unterquert. Wer den Tunnel meiden will und nichts gegen eine kleine Pause hat, kann auch den ebenerdigen Bahnübergang benutzen. Am Kreisverkehr hinter den Gleisen geht es dann in die Havelauen hinein, direkt auf die Brücke über den Stichkanal zu. Am südlichen Ufer: weiße Wohnblöcke mit Galerien und Geschäften, davor liegen große Jachten am Steg. Am nördlichen Ufer: Wildnis. Die wird im Verlauf des Weges von neu gebauten Häusern unterbrochen, ein Rasen mähender Bewohner grüßt. Brandenburger Gastfreundschaft.

Dann geht es am Zernsee-Ufer entlang, wo Badestellen mit flachem Wasser dazu einladen, des Wanderers Waden zu kühlen. Der schöne Blick über den See gibt Kraft für den nun folgenden, langweiligsten Abschnitt der Tour: Die zwei Kilometer entlang der Landesstraße nach Phöben. Zum Dank bringt einen der rechts abzweigende Birkenweg dann zur Phöbener Badestelle, wo der Blick über die Havel hinweg zur Insel Töplitz schweift.

Am  Wasserwanderrastplatz vorbei geht es die Hauptstraße entlang und links zum Phöbener Wachtelberg hoch, wo man von der Wasser- in die Sandwelt wechselt. Ab hier gibt es knorrige Wälder mit dem typischen Boden der märkischen Streusandbüchse. Wer den 84 Meter hohen Berg erklommen hat, hat von einem Aussichtspunkt, leicht links des Weges, ganz Phöben unter sich und kann bis zur Autobahnbrücke über den Zernsee schauen. Der Berliner Ring bringt auf dem gesamten nördlichen Streckenast ein ständiges Grundrauschen ins Ohr, das der Kopf nach ein paar Metern aber ignoriert.

Der Weg bis Kemnitz ist mit weißblauen Fähnchen markiert. Den Berg hinab geht es am Phöbener Weinhang entlang, dahinter grasen Pferde des Gestütes Bonhomme. In der Ferne zeigt die Esse des Werderaner Kraftwerkes am Bahnhof an, dass man schon ein Weilchen gewandert ist. Am Fuß des Berges angekommen, läuft man um den Kemnitzer Golfplatz herum: In Weiß gekleidete Gestalten schwingen Eisenschläger und werden dabei von Rasentraktoren umkreist.

Das Bild wird durch hektische Golf-Cart-Fahrer gebrochen, denen man vor dem Clubhaus begegnet. Mit etwa 13 Kilometern in den Knochen beneidet oder belächelt man die Insassen der kleinen Gefährte, je nach eigener Kondition.

Hinter dem Golfclub geht es über den Bahnübergang nach rechts in den Kemnitzer Ortskern. Vor dem Hotel Zum Rittmeister geht es nach links an den Plessower See, vorbei am Badestrand und zur Autobahn, die den Plessower See zerschneidet. Unter der Autobahnbrücke führt eine Metallkonstruktion über das Wasser, links und dann immer geradeaus geht es nach Plessow. Der See wird schüchtern und lugt kurz vor dem seinen Namen tragenden Ort nur noch vereinzelt hinter langen Feldern vor, auf denen gerade Heuballen gepresst werden. Dann erreicht man das Dorf, zwischen hübsch verzierten Bauernhäusern steht der Campus des Bildungszentrums der Bundesfinanzverwaltung – oder schlicht Zollschule, wie man im Ort sagt.

Hinter der Ortsmitte geht es nach links einen Feldweg parallel der Bundesstraße 1 entlang, die man nach wenigen Hundert Metern erreicht. Wer will, kann sie überqueren und über die Glindower Obstplantagen zurück nach Werder laufen. Der Reporter setzt sich hier jedoch nach 18 Kilometern in den Bus, der über Werder nach Potsdam fährt.

Wandern mit GPS:

Zu jeder Route aus unserer Serie gibt es hier den Kurs als GPX-Datei zum Herunterladen auf den Heimrechner, das Handy oder das mobile Navigationsgerät. Hier gibt es die Route als GPX-Datei >>

Lesen Sie weiter:

Teil 1: Erstaunliche Ausblicke und Ruhe zwischen Bäumen am Schwielowsee und Wietkiekenberg >>

Teil 2: Mehr See sehen: Entlang der Havel - um den Sacrower See und den Groß Glienicker See >>

Teil 3: Kanal voll Wildnis: Vom Teltower Marktplatz den Teltowkanal entlang zur Kleinmachnower Schleuse >>

Teil 4: Ausflug in eine andere Welt: Im Naturpark Nuthe-Nieplitz, nach Blankensee und in die Glauer Berge >>

Teil 5: Stadt der Gegensätze: In Potsdam geht es vorbei am Heiligen See und dem Schloss Babelsberg >>

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