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Lernfähig. Die Bildungschancen von Kita- und Schulkindern soll ein bundesweites Projekt verbessern. Die Gemeinde Schwielowsee hat sich erfolgreich um die Teilnahme bemüht. Nun arbeiten Eltern, Lehrer und Erzieher gemeinsam an Konzepten.

© Kitty Kleist-Heinrich

Potsdam-Mittelmark: Zukunft für starke Kinder

Schwielowsee wurde für ein bundesweites Projekt ausgewählt. Das soll die Kinderbetreuung verbessern

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Schwielowsee – „Für uns ist das eine Chance“, sagte Schwielowsees Bürgermeisterin Kerstin Hoppe (CDU): Als erste Gemeinde in Brandenburg wurde Schwielowsee für ein bundesweites Projekt für eine bessere Betreuung von Kindern in Kitas und Schulen ausgewählt. „Anschwung für frühe Chancen“ heißt das Projekt der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) und wird vom Bundesministerium für Familie und dem Europäischen Sozialfonds gefördert.

Am Donnerstag wurde darüber in einer „Zukunftskonferenz“ gesprochen: Im Märkischen Gildehaus in Caputh hatten sich dazu 25 Schul- und Kitaleiter mit Erziehern, Eltern, Mitarbeiter der Verwaltung und Bürgermeisterin Kerstin Hoppe getroffen. Einen Tag lang tauschten sie ihre Ideen dazu aus, wie die Betreuung und Förderung von Kindern bis zwölf Jahren weiter verbessert werden kann. „Es ist schön, dass unsere gute Arbeit von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung anerkannt wird“, sagte Hoppe. Zumal sich die Gemeinde zuvor erfolglos beim Land Brandenburg um den Titel „Familienfreundliche Kommune“ bemüht hatte. Da sei es besonders schön, dass das auf Bundesebene anders beurteilt werde.

Doch das Treffen am Donnerstag soll nur ein Auftakt gewesen sein: Die Teilnehmer haben vier Themenfelder ausgewählt. Diese bearbeiten sie in den nächsten Monaten in Gruppen. Für jedes Thema gibt es einen „Kümmerer“. Ein Ziel ist es, mehr ehrenamtliche Helfer in die Kitas zu bringen. „Eine Idee dazu ist die Vorleseoma“, sagte Hoppe. Aber auch ein handwerklich begabter Rentner könne den Kindern zeigen, wie man mit Holz arbeitet. Das soll nicht nur die Generationen zusammenbringen, sondern für die Kita-Kinder auch Anregungen bieten, die sie sonst nicht bekommen würden.

Eine andere Gruppe kümmert sich um die Dokumentation der kindlichen Entwicklung. Bisher machen das Kitas und Schulen unabhängig voneinander. Nun soll nach Wegen gesucht werden, sich besser abzustimmen, so dass in der Schule nicht wieder von vorn begonnen werden muss. Ein weiteres Feld sind die Freizeitangebote nach Schulschluss. Hier sollen untersucht werden, wie die bestehenden Angebote weiter entwickelt werden können. Außerdem soll die Qualität in der Kita und der Ganztagsbetreuung geprüft werden. Bereits im Januar sollen sich die vier Kümmerer treffen und über den Stand der Arbeit austauschen. „Womit können unsere Kinder noch stärker werden?“, so die Caputher Kita-Leiterin Claudia Cremer. Das solle mit der Gruppenarbeit herausgefunden werden. Außerdem bietet das Projekt „Anschwung für frühe Chancen“ die Möglichkeit die eignen Erfahrungen mit denen anderer Kommunen abzugleichen: In 60 Gemeinden bundesweit sollen in den nächsten Monaten „Zukunftskonferenzen“ organisiert werden. „Es wird auch Hospitationsreisen und regionale Konferenzen geben“, so Marcel Oschmann und Bärbel Becker, die in Brandenburg das Projekt der DKJS mitorganisieren. Dazu habe die Stiftung in ganz Brandenburg die Bürgermeister angesprochen. Die Gemeinde Schwielowsee sei eine der ersten gewesen, die sich meldeten. Nun ist sie auch die einzige in Potsdam-Mittelmark, die bei dem Projekt mitmacht.

Mit dem Zustand der Kinderbetreuung in Schwielowsee war die DKJS derweil zufrieden. das Niveau der Förderangebote sei hoch. Und auch die Erzieher und Eltern seien sehr engagiert: Schließlich sei die Teilnahme an dem Projekt auch zusätzliche Arbeit, der sie sich nach Feierabend widmen.

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