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3:9-Niederlage in der Champions Hockey League: Dezimierte Eisbären bekommen Grenzen aufgezeigt
Der personell gebeutelte Meister muss in der Schweiz eine herbe Niederlage einstecken. Noch haben die Berliner aber gute Chancen auf den Einzug ins Achtelfinale der CHL.
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Dass irgendwann der Moment kommt, in dem die Eisbären nicht mehr kompensieren können, dass sie aktuell auf sechs Spieler verzichten müssen, hatte sich bereits angedeutet. Bereits nach dem 6:2 gegen die Nürnberg Ice Tigers am Sonntag hatte Stürmer Leo Pföderl davon gesprochen, dass „irgendwann der Tank leer ist“.
Am Dienstagabend offenbarte sich nun, wie bitter ein Spiel verlaufen kann, wenn man gleichzeitig auf einen Gegner trifft, der nicht nur aus einer der stärksten Ligen in Europa kommt, sondern auch gleichzeitig alles einbringt, um sich in der Champions Hockey League (CHL) noch für die K.-o.-Runde zu qualifizieren.
Das 3:9 (0:3, 2:5, 1:1) beim Schweizer Topteam HC Fribourg-Gottéron erinnerte an einige CHL-Auftritte in den vergangenen Jahren, als die Berliner regelmäßig heftige Abfuhren auf europäischem Eis kassiert hatten. Ein 1:8-Rückstand nach einer halben Stunde zeugte jedenfalls nicht von einem Duell, in dem zwei Teams auf Augenhöhe agieren.
Trainer Aubin nimmt die Schuld auf sich
„Es ist die Realität, dass wir seit einigen Wochen mit sehr vielen Verletzungen zu kämpfen haben“, versuchte Cheftrainer Serge Aubin diesen Abend einzuordnen. „Ich nehme die Schuld auf mich. Ich habe das System ein wenig verändert, weil die Überlebenschancen mit den verfügbaren Spielen nicht besonders hoch gewesen wären.“
Im letzten Drittel konnten die Eisbären immerhin verhindern, dass das Ergebnis zweistellig zugunsten der Schweizer ausfällt. Torwart Jonas Stettmer, der zuvor achtmal hinter sich greifen musste, wurde durch den 18-jährigen Linus Vieillard ersetzt, der sein Profidebüt feierte und nur noch ein Gegentor kassierte. „Er hat das richtig gut gemacht“, freute sich Aubin.
Dank der bisherigen starken CHL-Auftritte stehen die Chancen für die Berliner weiterhin gut, die Runde der besten 16 Teams zu bestehen. Am kommenden Mittwoch ist das dänische Team SønderjyskE Vojens als klarer Außenseiter im Wellblech zu Gast (19.30). Mit dem vierten Sieg im sechsten Vorrundenspiel hätten die Eisbären ihr Minimalziel erreicht.
In der Deutschen Eishockey Liga (DEL) empfängt Aubins Team am Freitagabend aber zunächst die Fischtown Pinguins aus Bremerhaven. Der Gegner der jüngsten Finalserie spielt bislang nicht nur in der CHL groß auf und steht bei 2,25 Punkten pro Spiel. In der Liga rangieren sie nach sechs Spielen auf Platz zwei, die Eisbären folgen direkt dahinter. (Tsp/dpa)
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