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Das läuft. Leo Pföderl und die Eisbären sind gut in Fahrt gekommen.

© dpa/Andreas Gora

Viel los in der Deutschen Eishockey-Liga: München schlingert, müde Eisbären mit starker Mentalität

In München läuft in der neuen Halle gar nichts, Meister Eisbären dagegen ist in der Liga schon voll im Lauf und kann nun auch international nachlegen.

Stand:

Im Olympiapark München hat vor wenigen Tagen die schönste, modernste, komfortabelste und supercoolste Großarena Deutschlands, ach was Europas, eröffnet. Unterirdisches Parkhaus, Fitnessräume so groß wie Fußballfelder, Ballettraum, vier Eisflächen und so weiter.

Mehr als der SAP-Garden geht in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) nicht. Fehlen nur noch zwei Dinge zum großen Glück bei Red Bull München. Heimsiege und Menschen, die sich die Spiele auch anschauen wollen.

Mit den Heimsiegen klappte das noch nicht so recht, zur Halleneröffnung von München gab es ein 0:5 gegen den NHL-Klub Buffalo Sabres (0:5), dann ein 2:3 gegen die Eisbären und nun am Sonntag ein 4:6 gegen die Kölner Haie. Gut, dazwischen lag ein 7:4 gegen Wolfsburg, aber so richtig zufrieden sein können sie in München nicht, zumal am Sonntag gegen Köln (Gegner ist keine Laufkundschaft) nur 8079 in die Arena kamen, 3000 Plätze blieben leer.

Anscheinend hat da jemand im Marketing nicht aufgepasst. Red Bull hat Millionen in die Halle gepumpt und dann versäumt, auch breitflächig den Menschen in Minga und Umgebung die Sache schmackhaft zu machen? Halle aufzuschließen und sagen hier ist jetzt Eishockey, reicht eben nicht.

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Das macht man so, wie das die Eisbären schon seit vor 16 Jahren initiiert haben. Mit viel Tamtam und als Event haben sie es geschafft, die Leute in die Arena am Ostbahnhof zu locken. Und die Berliner schafften es auch wieder am jüngsten Sonntag, die Hütte voll zu bekommen, beim 6:2 gegen Nürnberg (eher Laufkundschaft), vor 14.200 Menschen landeten die Eisbären den ersten Heimsieg der DEL-Saison.

Die Berliner sind in der Tabelle nun auf Rang drei und stehen vor den Münchnern. Sie haben sich gut in Schwung gebracht für ihren nächsten Auftritt in der Champions Hockey League (CHL), am Dienstag geht es mit einem Auswärtsspiel beim HC Fribourg-Gottéron weiter (19.45 Uhr). Dort treten sie als Neunter in der Gesamttabelle an, die Schweizer liegen auf Rang 13.

Mit einem Sieg hätten die Eisbären es wohl so gut wie ins Achtelfinale geschafft. Es wird aber sicher nicht einfach für das Team von Serge Aubin, das schon am Sonntag müde wirkte. „Mental war es sehr schwer, die Müdigkeit war spürbar“, sagte der Trainer nach dem Sieg gegen Nürnberg.

Aber müde und ersatzgeschwächt, das können sie im Schweizer Freiburg auch, dort sind sie zuletzt in eine Ergebniskrise gestürzt. Sportdirektor Gerd Zenhäusern sagte nun nach dem 1:4 gegen Davos, der dritten Niederlage der vergangenen Woche, dem Boulevardblatt „Blick“: „An einem bestimmten Punkt muss man aufhören zu jammern und einfach arbeiten. Man muss aufhören, überall Ausreden zu suchen und sich selbst infrage stellen.“ 

Serge Aubin sprach nach der Landung in der Schweiz am von „einer Eishockeystadt mit leidenschaftlichen Fans“. Und, dass seine Mannschaft aufpassen müsse, trotz des „harten Saisonstarts“ seien die Schweizer nicht zu unterschätzen.

Es sind Trainer-Sätze, die KI sicher auch so hingekriegt hätte. Spannender ist die Frage, was Freiburg mit München zu tun hat: Nun, auch da könnten sie sich bei Red Bull mal anschauen, wie man so eine Riesenhalle voll bekommt. Freiburg hatte, bei nur knapp 40.000 Einwohnern, vergangene Saison über 9000 Fans im Schnitt pro Spiel. Womit die Arena zu fast 100 Prozent ausgelastet war.

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