
© imago/ActionPictures/imago
8:2 gegen Kasachstan: Eishockey-Team nimmt Kurs auf WM-Viertelfinale
Nach dem Kantersieg gegen Lettland legt das deutsche Nationalteam bei der Eishockey-WM mit einem ebenso beeindruckenden 8:2 gegen Kasachstan nach.
Stand:
In der Arena von Ostrava gab der DJ auch am Freitagnachmittag wieder alles, um das Publikum in Schwung zu bringen. Dabei wäre so viel Kirmestechno gar nicht nötig gewesen, die vielen deutschen Fans in der Arena unter den 8500 Zuschauenden machten nämlich ordentlich Músik. Sie hatten schließlich auch Spaß am fünften Auftritt ihres Teams bei der Eishockey-Weltmeisterschaft in Tschechien. Die Deutschen gewannen nach einem souveränen Spiel gegen Kasachstan 8:2 (2:1, 3:0, 3:1).
Somit liegt das Team von Bundestrainer Harold Kreis nach drei Siegen auf Kurs, mit einem Erfolg am Sonnabend gegen Polen (16.20 Uhr, live auf ProSieben und Mangentasport) könnte sich der Vizeweltmeister schon vor seinem letzten Gruppenspiel am Dienstag gegen Frankreich vorzeitig für das Viertelfinale qualifizieren.
Wie schon beim 8:1 gegen Lettland am Mittwoch legten die Deutschen auch am Freitag sehr ordentlich und mit viel Tempo los. Zwei Tore in den ersten 144 Sekunden waren der Lohn für den enormen Druck auf das Tor der Kasachen. Der erste Treffer ging auf das Konto von Maksymilian Szuber, ein Gegenspieler hatte den Puck ins eigene Tor abgefälscht. Schöner sah da schon der Treffer aus, den Parker Tuomie wenig später nachlegte, der künftige Kölner hatte zwischen den Bullykreisen freie Bahn und verwandelte.
Deutsches Team zeigt sich gnadenlos
Allerdings war der Schwung der Offensive schnell verbraucht, weil das deutsche Team dann defensiv wie schon in drei der vier Turnierspiele zuvor Schwächen zeigte und den Gegner einlud, ein bisschen mitzumischen. Als der Berliner Jonas Müller auf der Strafbank saß, konnte Kasachstan die Überzahl zum Anschlusstreffer nutzen. Torwart Philipp Grubauer von den Seattle Kraken sah dabei nicht ganz so glücklich aus.
Im zweiten Drittel besannen sich die läuferisch klar überlegenen Deutschen wieder auf ihre Stärken und zogen ihr Spiel gnadenlos durch. John Jason Peterka (Buffalo Sabres) traf kurz nach Wiederbeginn zum 3:1, mit Lukas Reichel (Chicago Blackhawks) erzielte ein weiterer deutscher Spieler das 4:1. Der Jubel über das 5:1 durch Kai Wissmann von den Eisbären Berlin kam dann zu früh, wegen einer Abseitsstellung wurde der Treffer nach dem Videobeweis aberkannt. Das nächste Tor zum 5:1 galt dann aber, der Bremerhavener Lukas Kälble erzielte es in der 35. Spielminute.
Das war ein schöner Tag. Ich werde noch einen ausgeben, aber natürlich nicht heute.
Lukas Reichel, Geburtstagskind und Torschütze
Die Kasachen hatten sich zuvor im Turnier sehr gut verkauft, unter anderem mit einem Sieg gegen Frankreich. Gegen die Deutschen reichte es dann aber nicht, um ernsthaft mithalten zu können. Ein Höhepunkt des Schlussdrittels war die von deutschen Fans initiierte Welle, die auch den DJ beeindruckte. Er ließ dann auch mal die Finger vom Pult. Geburtstagskind Lukas Reichel, jetzt 22 Jahre, legte dann noch zum 6:1 für die Deutschen nach. Kasachstan erzielte noch ein zweites Tor und in Unterzahl kam der Vizeweltmeister dann nach einem sauberen Konter zum 7:2 durch Frederik Tiffels von den Eisbären. Maximilian Kastner setzte dann mit dem 8:2 den Schlusspunkt.
Das deutsche Team erledigte die Aufgabe gegen die Kasachen letztlich sehr ordentlich, der ganz große Kracher bei der WM war das Spiel dieser Tage natürlich nicht. Die spektakulärsten Auftritte hatten zuletzt die Österreicher mit ihrer Fünf-Tore-Aufholjagd gegen Kanada und dann setzten sie ja beim 3:2-Last-Minute-Sieg gegen Olympiasieger Finnland noch einen drauf am Donnerstag.
Der Weg ins Viertelfinale ist allerdings trotz der Achtungserfolge für die Österreicher noch sehr lang, für Deutschland dagegen ist er seit Freitag sehr kurz.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: