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Hiergeblieben. Der Augsburger Christian Hanke (Mi.) zwischen den Berlinern Eric Mik (links), und Maxim Schäfer.

© IMAGO/Contrast

Abenteuertag im Eishockey : Nachlässige Berliner, schwache Kölner und depperte Bayern

Meister Eisbären verschätzt sich und beklagt zu viel Ausfälle. In Köln und München wird derweil auch wenig gejubelt.

Stand:

Der Freitagabend bot aus Sicht des hochklassigen deutschen Eishockeys drei knallige Resultate. Einerseits waren da die Kölner Haie, die gegen Nürnberg eine 4:1-Führung verschluderten und 5:6 verloren und damit schon am dritten Spieltag der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) eindrucksvoll demonstrierten, warum auch in dieser Saison trotz hoher Erwartungen und internationalem Top-Trainer wieder nicht mit ihnen zu rechnen ist im Rennen um den Titel.

USA in München. Die neue Halle im Olympiapark wurde am Freitag eröffnet.

© IMAGO/Passion2Press/IMAGO/Markus Fischer

In Köln ist alles wie immer, was sich reimt auf – Minga. Jawoll, nun haben sie bei Red Bull München endlich ihren SAP-Garden eröffnet und zur Feier des Tages eine 0:5-Klatsche gegen die Buffalo Sabres aus der NHL kassiert. Ziemlich deppert. Da sind sie zu schnuckeligen Kälbern geschrumpft, die Bullen. Das Ergebnis haben sie nun für immer und ewig zum Nachlesen in ihrem Wikipedia-Eintrag zum Eröffnungstag der schicken Großarena im Olympiapark.

Eine so feierliche Halleneröffnung haben die Eisbären aus Berlin seinerzeit besser hinbekommen als die Münchner, im September 2008 rauschten die Berliner in der neuen Arena am Ostbahnhof mit einem 11:0 über die Augsburger Panther hinweg.

Augsburg war seitdem ein gern gesehener Gast in Berlin, bis zum Freitag, womit wir beim dritten Knallerresultat wären: Die Eisbären haben zu Saisonbeginn in der Champions League geglänzt, danach auswärts in der Liga Köln und Iserlohn abgefidelt und dann hat der Meister nach einer kleinen Meisterzeremonie (für den Titel aus der letzten Saison) am Freitagabend das erste Heimspiel der Saison in der knackevollen Arena in Friedrichshain gegen Augsburg ... 2:6 verloren.

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Es war so ein Spiel, in dem für das Team von Serge Aubin gar nichts lief, wie Kapitän Kai Wissmann zusammenfasste: „Vielleicht haben wir gedacht, dass wir schon zu gut sind. Aber wenn wir nicht hart arbeiten, dann sind wir eben nicht gut genug. Wir können es nicht allein spielerisch lösen.“ Aber natürlich könne man aus dem verhagelten Abend viel lernen.

Erschwerend hinzu kam, dass die Berliner nur mit fünf Verteidigern agieren konnten, vier verletzte Defensivkräfte sind schon verdammt viel für so einen frühen Punkt in der Saison. Und noch schlimmer: Marcel Noebels verletzte sich an der Schulter und musste im letzten Drittel vorzeitig vom Eis, der Berliner Topscorer der jüngsten Jahre dürfte erstmal ausfallen.

Aber das Schöne am Eishockey ist ja, dass es immer schnell weitergeht (hoffentlich auch für Marcel Noebels): Schon am Sonntag können die drei Teams, die am Freitag daheim ihren Fans wenig Freude machten, auswärts Wiedergutmachung betreiben: Die Eisbären wollen in Schwenningen wieder auf Kurs kommen (19.15 Uhr, live auf Magentasport), Köln will in Augsburg nicht untergehen und RB München in Straubing die Verhältnisse, wenn schon nicht in Buffalo, dann eben in Bayern zurechtrücken.

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