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Johannes Thiemann und seiner Berliner hatten in der Anfangsphase klare Vorteile an den Brettern.

© Andreas Gora/dpa

Siegesserie endet gegen den großen Rivalen: Alba Berlin verliert erneut zu Hause gegen Bayern München

Wie schon in der Euroleague sind die Münchner das cleverere Team und gewinnen verdient. Alba reicht eine starke Leistung von Maodo Lo nicht.

Die Rollen waren ausnahmsweise mal vertauscht. Während Bayern Münchens sonst so impulsiver Trainer Andrea Trinchieri das Spiel ruhig verfolgte, regte sich Israel Gonzalez fürchterlich auf. Nachdem die Schiedsrichter ein Foul an Johannes Thiemann nicht gepfiffen hatten, sprang Alba Berlins Coach auf, gestikulierte, schrie. Wenige Meter neben ihm war Manager Marco Baldi ähnlich in Rage. Die Referees quittierten dies mit einem technischen Foul – und auch der restliche Abend lief für die Berliner nicht viel erfreulicher. Gegen den großen Rivalen Bayern München verloren sie vor 2500 Zuschauern in der ausverkauften Arena am Ostbahnhof 73:80 (16:22, 16:25, 18:19, 17:20).

Nach vier Ligasiegen in Folge endete Albas kleine Serie gegen den Tabellenführer. Es war schon die zweite Heimniederlage gegen München in dieser Saison. „Das waren zwei Spiele mit dem glücklicheren Ausgang für Bayern“, sagte Jonas Mattisseck. „Wir haben am Ende viel Druck gemacht und gefightet, waren aber in einigen Situationen sehr unglücklich.“

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Bei den Gastgebern fehlte Luke Sikma zum dritten Mal in Folge. Der Kapitän und Schlüsselspieler klagt über Rückenschmerzen und saß neben dem am Knöchel lädierten Center Christ Koumadje in Zivil hinter der Bande. Die Münchner mussten auf Topscorer Darrun Hilliard (Knieverletzung) verzichten und sind aufgrund ihrer vielen ausländischen Leistungsträger in der Bundesliga ohnehin schwächer besetzt als in der Euroleague.

In der Anfangsphase lief es bei den Berliner deutlich runder. Alba bewegte den Ball gut, holte viele Offensivrebounds und nutzte diese zu zahlreichen Punkten in der Zone. Nach einem Dreier von Tim Schneider lagen die Berliner Anfang des zweiten Viertels bereits 25:16 vorne und Trinchieri sah sich zu einer Auszeit genötigt.

Danach lief es bei den Gästen tatsächlich besser. In der Defensive erhöhten sie die Intensität und arbeiteten besser an den Brettern. So kam Alba nicht mehr zu so vielen einfachen Punkten und hatte sogar Probleme, überhaupt klare Würfe herauszuspielen. Offensiv blieben die Münchner geduldig und wurden immer effizienter. Folge war eine deutliche Steigerung der Wurfquote – und ein immer engeres Spiel. In den letzten Aktionen vor der Halbzeit ging Bayern zum ersten Mal seit der Auftaktminute in Führung. Die schwierige Phase seiner Mannschaft trug sicherlich auch ihren Teil zu Gonzalez‘ Gefühlsausbruch bei.

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In der zweiten Hälfte startete Alba zwar wieder mit etwas mehr Rhythmus, den reiferen Eindruck machten aber weiter die Münchner. Sie fanden häufiger den freien Werfer und trafen vor allem aus der Distanz deutlich besser. Nach einem Dreipunktspiel von Vladimir Lucic sowie einem Dreier von Nationalspieler Andreas Obst war ihr Vorsprung bereits auf 58:50 gewachsen.

Doch ganz so leicht ließen sich die Berliner dann doch nicht abschütteln, in die letzten zehn Minuten starteten sie mit vier Punkten Rückstand. Maodo Lo, der gegen sein früheres Team in der zweiten Hälfte immer stärker wurde, nutzte seine Schnelligkeit zu einem Korbleger, und Jaleen Smith traf einen Dreier.

Alba war nun wieder ganz nah dran und hatte erneut durch Smith die Chance auf die Führung. Doch sein Wurf landete am Ring und im Gegenzug erhöhten Lucic sowie Nick Weiler-Babb wieder. Die Berliner gaben zwar nicht auf, in Schlagdistanz kamen sie gegen abgezockte Gäste aber nicht mehr.

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