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Leere Blicke. Albas Spieler verfolgen enttäuscht, wie die Münchner den Pokalsieg feiern.

© imago images/BBL-Foto

Schon wieder Bayern München: Alba Berlins Finalniederlage ist kein Zufall

Alba Berlin verliert auch das vierte Finale seit 2018 gegen den großen Rivalen. Physische Titelkämpfe liegen München deutlich besser. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Julian Graeber

Alba Berlin und Bayern München haben in den vergangenen Jahren so häufig gegeneinander gespielt, dass Überraschungen beinahe ausgeschlossen sind. Man kennt sich, man respektiert sich, man kann sich nicht sonderlich leiden. Vor dem Pokalfinale war klar: Es gewinnt die Mannschaft, die es schafft, den eigenen Stil durchzusetzen. Am Sonntag in München waren das mal wieder die Bayern – deshalb sind sie verdient Pokalsieger geworden.

In den nun fast vier begeisternden Jahren unter Trainerlegende Aito Garcia Reneses hat Alba noch nie ein Endspiel beziehungsweise eine Finalserie gegen den großen Rivalen gewonnen. Zufall ist das nicht. Die Berliner spielen zweifelsfrei den schöneren Basketball, darauf kommt es in Entscheidungsspielen aber nur in den seltensten Fällen an. Wenn es um Titel geht, entwickelt sich häufig ein Kampf. Es wird physisch, eng, dreckig. Dieses Spiel liegt den Münchnern mit ihren abgezockten Profis wie Pokal-MVP Vladimir Lucic deutlich mehr.

Dennoch kann man Alba keinen Vorwurf machen. Für die Berliner ist ihr Stil alternativlos. Die Mannschaft ist für schnellen, kreativen Basketball zusammengestellt und schafft es so, den immer noch großen finanziellen Rückstand zu Bayern, aber auch zu vielen Euroleague-Teams, zu kompensieren. Und natürlich ist es einfach gesagt: Na dann spielt doch euren Stil. Aber es steht eben auch eine gegnerische Mannschaft auf dem Feld, die genau das mit allen Mitteln verhindern will.

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Nach einem überragenden ersten Viertel mit bis zu 15 Punkten Vorsprung verlor Alba den Rhythmus. Oder anders gesagt: München nahm Alba den Rhythmus. Dass sich Schlüsselspieler Luke Sikma und der in München stark aufspielende Center Johannes Thiemann im Spiel verletzten, half natürlich auch nicht. Trotzdem blieb es bis in die letzte Minute eng – und mit besseren Nerven hätten die Berliner das Spiel vielleicht noch gedreht. Aber wenn erfahrene und eigentlich sichere Werfer wie Peyton Siva und Marcus Eriksson von der Freiwurflinie mehrere Punkte liegen lassen, reicht das in einem engen Finale einfach nicht.

Nun müssen die Berliner gedanklich schnell umschalten. Alba startet am Donnerstag in die Play-offs und ein Duell mit den Bayern ist nur im Finale möglich. Es wäre das nächste Kapitel dieser Rivalität - und für die Berliner die Gelegenheit zu zeigen, dass sie München auch besiegen können, wenn es um einen Titel geht.

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