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Jonas Mattisseck ist weiter zuversichtlich, dass Alba den Weg aus der Krise findet.

© IMAGO/K. Schmitt

„Alle wollen alles geben für diesen Verein“: Jonas Mattisseck sieht ersten Schritt von Alba Berlin aus der Krise

Alba Berlin zieht viel Positives aus der knappen Niederlage gegen Partizan Belgrad. Co-Kapitän Mattisseck sieht die Probleme nicht im Zusammenhalt und bleibt zuversichtlich.

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Gerade in schwierigen Zeiten behaupten Sportler gerne, dass sie die Außenwelt nicht wahrnehmen. Kritik in den Medien? Hab ich nicht gelesen. Unmut der Fans? Hab ich nicht gehört. Jonas Mattisseck wählte vor den Kameras von „Magentasport“ eine ehrlichere Herangehensweise. Nach der bitteren 90:91-Heimniederlage gegen Partizan Belgrad in der Basketball-Euroleague am Donnerstagabend fand Alba Berlins Co-Kapitän deutliche Worte.

„Wenn irgendwelche Leute überlegen, ob es intern kriselt“, sagte Mattisseck und holte zu einer leidenschaftlichen Verteidigung der Berliner Teamchemie aus: „Wir stehen zusammen. Alle wollen alles geben für diesen Verein und nur so kommt man aus so einer Situation heraus.“ Dafür müsse Alba auch Dinge verändern, besser und härter arbeiten, aber das Team werde den Weg aus der Krise finden. „Und so bitter es ist, dass wir heute verloren haben, das war ein guter erster Schritt.“

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Nach dem enttäuschenden Aus im Pokalviertelfinale in Bamberg am vergangenen Sonntag hat Alba eine Reaktion gezeigt. Die Mannschaft hat Probleme, ihr fehlen streckenweise Automatismen und Qualität, aber sie lebt. Am Donnerstag war ein Überraschungssieg zum Greifen nah. Eine Minute vor Schluss führten die Berliner nach einer famosen Aufholjagd mit vier Punkten, doch am Ende wackelten dem starken Center David McCormack an der Freiwurflinie die Finger. Partizan zog den Kopf gerade noch aus der Schlinge.

Die Serben gehören aktuell zu den formstärksten Teams der Euroleague, hatten zuletzt Titelverteidiger Panathinaikos geschlagen und auch gegen Olympiakos Piräus gewonnen. Mit so viel Berliner Gegenwehr hatte der Traditionsklub aus Belgrad, dessen lautstarke Fans das Aufeinandertreffen zu einem Heimspiel machten, wohl nicht gerechnet. „Das war heute ein glücklicher Sieg für uns. Alba hat einen starken Job gemacht und auch nicht aufgegeben, als sie schon mit elf Punkten zurücklagen“, lobte Partizans Trainerlegende Željko Obradović.

Mit drei Siegen aus 15 Spielen ist Alba nun wieder Tabellenletzter der Euroleague, doch wichtiger als Zahlen und Statistiken war am Donnerstag die Leistung, das Aufbäumen gegen die Krise. Denn für diesen Abend lag Mattisseck mit seiner Analyse richtig: Albas Moral stimmte. In vielen anderen Spielen, gerade in fremder Halle, war dies aber nicht durchgehend der Fall.

Albas Krise ist keine europäische, denn hier steht das Team ziemlich genau dort, wo es vor der Saison verortet wurde. Die Probleme äußern sich vor allem in den nationalen Wettbewerben. Im Pokal ist die erste Titelchance bereits geplatzt und in der Bundesliga sind die Berliner als Tabellen-14. historisch schlecht in die Saison gestartet.

Daran wird sich auch an diesem Wochenende nichts ändern, denn das für Sonntag geplante Auswärtsspiel in Würzburg findet nicht statt. Die dortige Halle ist durch die Tischtennis-Bundesliga belegt. Die spielfreien Tage kommen Alba sicherlich entgegen, um im Training an der Form der lange verletzten Spieler sowie der Integration von Neuzugang McCormack zu arbeiten. Damit am kommenden Dienstag (20.45 Uhr) gegen Žalgiris Kaunas der nächste Schritt aus der Krise folgt.

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