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Applaus für den Tabellenführer. Marcus Thuram feiert vor der Kurve den 4:2-Erfolg gegen den SC Freiburg.

© dpa

Aufschwung mit Substanz: Mit Borussia Mönchengladbach ist zu rechnen

Auch in der Vorsaison spielte Borussia Mönchengladbach in der Bundesliga lange oben mit. Doch diesmal scheint die Mannschaft mehr erreichen zu können.

Am Wochenende ist Marco Rose wieder an Dieter Hecking vorbeigezogen. Durch das 4:2 gegen den SC Freiburg kommt Rose jetzt auf 28 Punkte mit Borussia Mönchengladbach. Hecking wiederum verlor am 13.Spieltag der Vorsaison mit Gladbach 0:2 in Leipzig und blieb damit erst einmal bei 26 Punkten stehen. Zwei Punkte Unterschied sind nicht die Welt, auch wenn das im Moment ein bisschen anders wirkt.

Die Erinnerung an die Vorsaison wird bei den Fans von Borussia Mönchengladbach eben vor allem von der bleiernen Rückrunde geprägt, in der die Mannschaft noch aus den fast schon sicheren Champions-League-Plätzen purzelte. Vor allem Trainer Hecking wurde dafür verantwortlich gemacht. Dass sie unter ihm bis zum Winter in einem neuen System beharrlich gepunktet und ansehnlichen Fußball gespielt hatte, haben viele verdrängt.

Auch das spricht für Marco Rose.

Rose wurde zur neuen Saison als Trainer verpflichtet, weil er einen neuen Reiz setzen und die Lethargie vertreiben sollte; weil er die Mannschaft anders anpacken und anders Fußball spielen lassen sollte. Die Erwartungen an ihn waren von vornherein freundlich unterlegt – und sie sind längst übertroffen worden. Seit Anfang Oktober sind die Gladbacher nun schon Tabellenführer der Fußball-Bundesliga, und die Bayern können selbst dann nicht an ihnen vorbeiziehen, wenn sie am Samstag das Spitzenspiel in Mönchengladbach gewinnen sollten.

Vor einem Jahr stürzten die Gladbacher ab

Auch vor einem Jahr lagen die Gladbacher zeitweise vor den Münchnern, sogar noch zu einem deutlich späteren Zeitpunkt der Saison. Am Ende aber wurden die Verhältnisse wieder vom Kopf auf die Füße gestellt – nicht nur weil Bayern zu gewohnter Stärke fand, sondern auch weil die Gladbacher nachhaltig schwächelten. Das kann auch diesmal wieder passieren, allerdings scheint ein Einbruch der Borussen etwas weniger wahrscheinlich.

Natürlich beherrschen die Gladbacher die Liga nicht nach Belieben; natürlich profitieren sie zum Teil von der Schwäche der Großen Bayern und Dortmund. Und doch steckt hinter ihrem Aufschwung deutlich mehr Substanz als noch vor einem Jahr. Personell ist die Mannschaft weit besser aufgestellt, selbst der Ausfall mehrerer Leistungsträger hat sie bisher nicht aus der Bahn werfen können. Und der Fußball, den Rose sehen will, ist klar zu erkennen; genauso klar aber ist auch zu erkennen, dass das Team noch Fortschritte machen muss – und auch kann.

Wohin das alles am Ende der Saison führen wird, kann derzeit niemand seriös sagen. Aber als Tabellenführer haben die Gladbacher es zumindest in der eigenen Hand, darüber mitzubestimmen.

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