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Unglücklich. Joshua Mees (r.) und Ken Reichel enttäuschten mit Union im Aufstiegskampf.

© Imago/Koch

Aufstiegskampf in der Zweiten Liga: Der 1. FC Union hat noch das Hintertürchen HSV

Es fehlt die Fantasie, wie die Berliner den SC Paderborn noch abfangen wollen. Der kommende Spieltag dürfte vorentscheidend sein. Ein Kommentar.

Der 1. FC Union hat seine gute Ausgangsposition im Kampf um den direkten Aufstieg in die Bundesliga am vergangenen Wochenende endgültig verspielt. Nach einem erneuten Patzer in Fürth ist der SC Paderborn vorbeigezogen. Dabei hatte Union nach dem 25. Spieltag noch neun Punkte Vorsprung auf die Ostwestfalen.

Und es fehlt irgendwie die Fantasie, dass sich an diesen Kräfteverhältnissen in den verbleibenden vier Partien noch etwas ändert, wie Union noch mindestens einen Punkt mehr als Paderborn holen soll. Zu allem Überfluss punktete auch der 1. FC Heidenheim wieder dreifach und ist nun auf einen Punkt ran an Union.

Einziger Trost, der ein Hintertürchen über die Relegation offenlässt: Der HSV patzte ebenfalls und ist weiterhin nur einen Sieg entfernt auf Rang zwei. Es ist somit theoretisch ein Viererkampf um den zweiten direkten Aufstiegsplatz hinter dem 1. FC Köln, dem der Wiederaufstieg nicht mehr zu nehmen sein sollte.

Dabei spricht die Form klar für Paderborn, die vier der vergangenen fünf Spiele gewonnen haben, und Heidenheim, die im gleichen Zeitraum zehn Punkte holten. Sowohl der HSV als auch Union gewannen von den vergangenen fünf Spielen kein einziges und lieferten sich ein Schneckenrennen im Aufstiegskampf.

Union und der HSV stehen für nichts wirklich

Das nutzten der SC Paderborn, der mit seinen jungen, frischen Spielern für begeisternden Offensivfußball steht, und der 1. FC Heidenheim, der sich vor allem an ihrem für die Zweite Liga sicherlich überqualifizierten Kapitän Marc Schnatterer hochzieht. Im Gegensatz dazu stehen der HSV und Union in der heißen Phase für nichts so wirklich. Der HSV fällt in den vergangenen Wochen eher durch flatternde Nerven – verlor zweimal ein Heimspiel nach Führung noch in der Nachspielzeit – auf.

Und bei Union spielen ausnahmslos alle unter ihren Möglichkeiten. Das gepaart mit fehlender Cleverness – wie beim 1:1 in Fürth, als sie eine Führung in Überzahl nicht in drei Punkte ummünzen konnten – spielt Paderborn und Heidenheim natürlich auch in die Karten.

Dass Paderborn nicht Zweiter oder Dritter wird, wäre also überraschend. Den HSV könnte das kleine Polster auf Heidenheim retten. Allerdings ist der 1. FC Union alles andere als abzuschreiben. Denn entscheidend könnte der kommende 31. Spieltag sein. Da treffen Paderborn und Heidenheim sowie Union und der HSV in direkten Duellen aufeinander.

Dann könnte jeder Punkt, den die Berliner in den fünf sieglosen Spielen geholt haben, wichtig sein. Denn bei einem Sieg zieht Union vorbei an den Hamburgern. Doch der Aufstieg bleibt wohl auch nur bei einem Sieg am Sonntag ein realistisches Szenario. Gelingt der nicht, hätte der 1. FC Union, legt man die Formkurven aller Mannschaften und das Polster des HSV zugrunde, wohl die ungünstigsten Karten im Aufstiegskampf. Um nicht zu sagen: die schlechtesten der vier Kandidaten.

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