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Auftakt mit Überraschungen: Fünf wichtige Erkenntnisse zum Eisbären-Saisonstart
Beim Sieg gegen den DEL-Aufsteiger Dresdner Eislöwen deutete sich an, welche Spieler in den kommenden Wochen in den Fokus rücken könnten.
Stand:
Der Auftakt ist gemacht. Die Eisbären sind mit einem ungefährdeten 6:2 gegen den überforderten DEL-Aufsteiger Dresdner Eislöwen in die neue Saison gestartet. Und es lassen sich ein paar Prognosen für die Anfangsphase der neuen Saison daraus ableiten.
1 Torwart-Duell
Es gibt keine klare Nummer eins bei den Eisbären, das hat Trainer Serge Aubin jüngst noch mal versichert. Es wirkt so, als hätte Jake Hildebrand zunächst leicht die Nase vorn gegenüber Jonas Stettmer. Gegen Dresden strahlte er wie gewohnt große Ruhe aus, war aber auch nicht übermäßig beschäftigt. In der 16. Minute verhinderte er den Ausgleich, als er mit einer starken Parade zur Stelle war. Kurz zuvor hatte Verteidiger Norwin Panocha mit einem sehenswerten Kick ausgeholfen.
Bei den Kölner Haien am Sonntag (16.30 Uhr, Magentasport) dürfte er ohnehin gesetzt sein. In den letzten drei Spielen der vergangenen Finalserie war den Rheinländern kein einziger Treffer gegen Hildebrand gelungen – bei 21 Toren für die Eisbären. Vielleicht schreckt es die Haie ja erneut ab, den US-Amerikaner im Tor stehen zu sehen.
2 Kraftpaket im Aufwind
Die wohl größte Unsicherheit in dieser Saison besteht darin, ob die Abwehr tief genug aufgestellt ist. Kai Wissmann wird aufgrund einer Achillessehnenverletzung ohnehin sehr lange ausfallen. Aber auch bei Markus Niemeläinen ist schwer abzuschätzen, wann er wieder voll belastbar ist. Der Finne hat immer wieder Probleme mit dem Schambein.
Umso wichtiger ist es, dass Korbinian Geibel seinen Aufwärtstrend offenbar ungebremst fortsetzt. Mit seinem Tor zum 2:0 zeigte er einmal mehr seine wachsende Offensivlust. Aber gerade auch physisch geht der 23-Jährige immer voran. In der Unterzahl war er ein wichtiger Faktor, um hier ohne Gegentor zu bleiben.
3 Altstar mit Ambitionen
Zum Ende der vergangenen Saison gab es verschiedene Gerüchte, dass Marcel Noebels womöglich in Richtung Rheinland wechselt. Zum einen, weil er familiär sehr verbunden ist. Aber auch, weil es zuletzt so wirkte, als ob er etwas hadere mit seiner Rolle im Team.
Aber wie schon in den beiden Heimspielen gegen Rauma und Grenoble in der Champions Hockey League war Noebels auch gegen die Eislöwen sehr umtriebig und an vielen guten Offensivaktionen beteiligt. Mit dem Tor zum 4:1 belohnte er sich dafür. „Das erste Spiel ist immer emotional und etwas aufregend“, sagte er anschließend. „Nach vielen Monaten ohne Spiel in der Arena ist das auch immer wieder was Neues.“ Er sei heiß darauf, wieder weit zu kommen und bis zum Ende der Saison mitzuspielen. Sprich: Seinen fünften Titel mit diesem Team zu gewinnen.

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4 Die Serie hält
Auch zum Saisonauftakt war Ty Ronning wieder zur Stelle – mit einem Tor und einer Vorlage. Saisonübergreifend hat er nun also 29 Spiele hintereinander mit mindestens einem Scorerpunkt bestritten. Immer wieder ließen er und seine kongenialen Offensiv-Mitstreiter ihre Handlungsschnelligkeit aufblitzen.
Noch ist das Spiel der Eisbären nicht auf dem Niveau der Vorsaison, aber Ronning, Leo Pföderl, Frederik Tiffels und auch Liam Kirk, die allesamt doppelt punkteten, nehmen schon wieder Fahrt auf.
5 Das Niveau wird steigen
Die Dresdner Eislöwen müssen sich noch anpassen an das Niveau der DEL, das merkte der Aufsteiger schnell. „Wir haben ein paar Fehler in der defensiven Zone gemacht, aber das ist der Unterschied zur DEL 2“, sagte Trainer Niklas Sundblad anschließend. „Wir haben heute wahrscheinlich gegen die schnellste und beste Offensive der Liga gespielt.“
Noebels war der Meinung, dass es „einen halben Schritt langsamer war als am Wochenende“ gegen die internationale Konkurrenz. Und dass die Gefahr bestehe, „sich anzupassen und dieses Niveau anzunehmen“. In den kommenden Wochen geht es allerdings gegen etablierte DEL-Konkurrenten, die den Meister ärgern wollen. Da werden die Eisbären noch eine Schippe drauflegen müssen.
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