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Manuel Neuer klärt vor Angreifer Morata.

© AFP

2:2 im Champions League-Achtelfinale: Bayern verspielen 2:0-Führung bei Juventus Turin

Bayern München spielte teilweise groß auf gegen Juventus Turin. Aber nicht bis zum Schluss.

Das Piemont ist für den FC Bayern eigentlich immer eine Reise wert und lange sah es am Dienstag so aus, als ob es dieses Mal ein ganz besonders schöner Trip werden würde. 2:0 führten die Münchner bei Juventus Turin, das zuletzt in der Champions League so etwas wie der Lieblingsgegner des deutschen Meisters gewesen ist. Aber am Ende mussten sie sich noch mit einem 2:2 (1:0) zufrieden geben. Dank der beiden Auswärtstore gehen die Münchner aber mit guten Aussichten in das Achtelfinal-Rückspiel in drei Wochen und dürfen hoffen, auch in dieser Saison wieder zu den acht besten Teams Europas zu zählen.

In der Abwehr ließ Pep Guardiola in Person von David Alaba und Joshua Kimmich die beiden Profis in der Innenverteidigung spielen, die zuletzt schon ein paar Mal auf dieser Position üben durften. Für den einzigen gelernten Innenverteidiger im Kader, Medhi Benatia, kam die Partie in Turin nach einer Muskelverletzung noch zu früh. Arturo Vidal sollte davor gegen seine ehemaligen Teamkollegen in erster Linie absichern, ließ sich aber bei den zunächst wenigen italienischen Angriffen nach hinten fallen und verstärkte die Abwehrreihe.

Auch gegen Juventus war für Guardiola Angriff die beste Verteidigung. Die Bayern spielten gegen den letztjährigen Champions-League-Finalisten zunächst nicht viel anders als am vergangenen Samstag gegen Darmstadt 98 – ballsicher und dominant. Und die Italiener überließen dem deutschen Meister im eigenen Stadion das Feld. Statt wie im Vorfeld angekündigt, dem FC Bayern die Hölle zu bereiten, zog sich Juventus in den ersten 45 Minuten weit zurück in die eigene Hälfte und griff den überlegenen Gegner erst spät an. Die Mannschaft von Trainer Massimiliano Allegri hoffte auf Konter, die sie allerdings auch kaum erzwang.

Die beste Chance der ersten Hälfte resultierte aus einem Fehlpass von Vidal vor dem Strafraum, aber Mario Mandzukic vergab diese Gelegenheit. Auf der anderen Seite hatten die Turiner kurz danach Glück, dass Thomas Müller nach einem feinen Spielzug über Philipp Lahm und Robert Lewandowski den Ball nicht richtig traf und Andrea Barzagli auf der Linie klären konnte. In der 42. Minute machte es der Münchner Stürmer besser. Eine von Leonardo Bonucci abgefälschte Flanke fiel ihm vor die Füße, und dieses Mal schob er aus elf Metern zum 1:0 ein.

Dass Vidal in der ersten Halbzeit nicht einmal in eine Situation geriet, in der er ein Zeichen setzen musste und seinem Gegenspieler etwas unsanft in die Parade fuhr, sagt viel über die Kräfteverhältnisse aus. Nach der Pause besannen sich die Italiener darauf, dass sie die Gastgeber sind, versuchten, früher zu stören und selbst zu handeln. Damit gewährten sie dem Gegner jedoch mehr Räume. Als Arjen Robben wieder einmal von der rechten Seite nach innen zog, eine so bekannte wie bewährte Aktion, klaffte in der Mitte eine Lücke, die der Niederländer registrierte und sofort abzog. Der Ball flog unter die Querlatte ins Tor zum 2:0.

Thomas Müller lässt sich feiern.
Thomas Müller lässt sich feiern.

© dpa

Das hätte eigentlich die Entscheidung bedeuten müssen, aber ein Fehler von Kimmich brachte Juventus schließlich wieder ins Spiel. Angreifer Paulo Dybala nutzte diesen nach etwas mehr als einer Stunde zum 1:2. In den letzten 30 Minuten entwickelte sich vor 41 332 Zuschauern doch noch das erwartete Spiel auf Augenhöhe. Juve packte die Chance beim Schopf gegen müde wirkende Bayern doch nicht ganz chancenlos zum Rückspiel nach München fahren zu müssen und erzwang durch den kurz zuvor eingewechselten Stefano Sturaro den Ausgleich. Einen weiteren Gegentreffer ließ der FC Bayern aber nicht mehr zu.

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