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Franck Ribéry sorget mit seinem Last-Minute-Treffer zum 2:1 dafür, dass Borussia Dortmund noch auf die Meisterfeier warten muss.

© rtr

Bremen - Bayern 1:2: Bayern wechselt sich zum Sieg

Die Münchner liegen erst mit einer B-Elf in Bremen 0:1 zurück – und gewinnen dann mit den eingewechselten Mario Gomez, Toni Kroos und Franck Ribéry 2:1.

Werder Bremen gegen Bayern München, das war einmal der Nord-Südgipfel. Es war jahrelang ein Spitzenspiel in der Fußball-Bundesliga. Als Werder-Coach Thomas Schaaf im Vorfeld gefragt wurde, welche Überschrift er dem Spiel jetzt geben würde, brummelte er nur: „Das ist nicht meine Angelegenheit, das überlasse ich den Journalisten.“

Gut, dann nennen wir es nach dem schmucklosen 2:1-Erfolg der Bayern einen besseren Betriebsausflug der Münchner. Auf jeden Fall war es – mit Ausnahme der letzten Viertelstunde – ein Langeweiler. „Das Spiel hatte ja nicht so eine große Bedeutung für uns, weil wir davon ausgehen, dass Dortmund in den letzten drei Spielen noch die nötigen zwei Punkte holt“, sagte Thomas Müller offen. Um dann sofort über wichtigere Dinge, nämlich über das das Rückspiel im Champions-League-Halbfinale bei Real Madrid, zu sprechen. Über diese Riesenchance, die sie am Mittwoch im Estadio Bernabeu haben.

Die Partie gegen die seit Wochen und Monaten schwächelnden Bremer, einst gefürchteter Gegenspieler auf Augenhöhe, war nur wenige Minuten nach dem Schlusspfiff abgehakt. Eigentlich war sie schon vor dem Anpfiff abgehakt. Bayern-Trainer Jupp Heynckes hatte „die Mannschaft ganz schön durcheinander gewirbelt“ und den vielen Rekorden des FC Bayern einen weiteren hinzugefügt: die wohl teuerste und hochkarätigste Ersatzbank in der Geschichte der Bundesliga. Mit Arjen Robben, Franck Ribéry, David Alaba, Mario Gomez, Jerome Boateng und Toni Kroos durften es sich gleich sechs Stammspieler gemütlich machen – Philipp Lahm stand noch nicht einmal im Kader.

Bayerns B-Elf dominierte dennoch die Partie, ohne auch nur ansatzweise zu glänzen. Heynckes war dennoch zufrieden. „Die Mannschaft hat engagiert und mit viel Einsatz gespielt und es ist immer wichtig, mit einem Sieg an die nächsten Aufgaben zu gehen.“ Da war es wieder, das Thema Real.

Allerdings hätten weder Einsatz noch Engagement gereicht, wenn Heynckes nicht nach einer guten Stunde doch noch Ribéry, Gomez und Kross gebracht hätte. Werder führte zu diesem Zeitpunkt durch einen Treffer von Abwehrspieler Naldo glücklich, hatte Selbstvertrauen durch den Führungstreffer bekommen und war nun dem 2:0 sogar näher als die Bayern dem Ausgleich. Den schoss dann erneut Naldo – mit einem Eigentor. Am Ende reichten ein Tänzchen und ein strammer Flachschuss von Ribéry, um den letztendlich verdienten Bayern-Sieg, über den bald schon niemand mehr redete, perfekt zu machen.

In Bremen ist die sehnsüchtig erhoffte Vertragsverlängerung mit Topstürmer Claudio Pizarro noch längst nicht perfekt. Die Meldung vom Freitag, der Wechsel zu den Bayern sei bereits beschlossene Sache, dementierten beide Seiten. Aber es scheint, als habe Pizarro mit dem inzwischen doch eher traurigen Kapitel Werder abgeschlossen. Zumal durch die Niederlage die Teilnahme an der Europa League endgültig verspielt sein dürfte. „Ich glaube, es ist alles vorbei“, sagte der Peruaner. Auf die Frage, was für Werder sprechen würde, schwieg er. Die Frage zu stellen, was für die Bayern spricht, erübrigt sich. Wenngleich davon gestern nur wenig zu sehen war.

Mittwoch in Madrid soll es anders werden. „Wenn man weiß, wie Real zu Hause spielt, weiß man auch wie schwierig es wird. Aber ich bin sehr optimistisch“, sagte Heynckes.

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