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Geschwind wie der Clint. Chapman muss sich bei Alba schnell zeigen. Foto: König/Imago

© imago/Bernd König

Bei Sieg gegen Bursa: Albas Center Chapman macht auf sich aufmerksam

Der neue Mann hat einen Vertrag für zwei Monate unterschrieben - erst einmal.

Im Basketball gibt es auf dem Transfermarkt nichts, was es nicht gibt. Verträge laufen auch mal nur über Wochen, auf Verletzungen können Vereine permanent reagieren, weil es ein Ende der Transferperiode – wie etwa im Fußball – nicht gibt. Eine Woche vor dem Saisonbeginn hatten die Verantwortlichen bei Alba Berlin aufgrund der Knieverletzung Dennis Cliffords angekündigt, dass der Basketball-Bundesligist auf der Center-Position noch einmal nachbessern würde. Manager Marco Baldi schränkte aber ein, man werde niemanden aus reinem Aktionismus holen, sondern nur dann einen Spieler verpflichten, wenn dieser dem Team sofort helfen könne.

Wenige Tage später landete der US-Amerikaner Clint Chapman in Berlin und unterschrieb einen Vertrag über zwei Monate. Ob er tatsächlich der Spieler sein würde, der Alba während Cliffords Ausfallzeit hilft, war da noch ziemlich ungewiss. Der 29 Jahre alte und 2,08 Meter große Center hatte zuletzt in Japan gespielt und sich dann in Griechenland fit gehalten. Nach dem ordentlichen Debüt beim Kantersieg zum Bundesligastart gegen Jena deutete Chapman am Dienstag im ersten Vorrundenspiel des Eurocups gegen Tofas Bursa an, dass er tatsächlich der von Baldi geforderte Spieler sein kann. Beim 107:91 (30:19, 25:35, 19:21, 33:16) vor 7741 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof zeigte er mit 19 Punkten und viel Energie eine starke Leistung. „Dafür bin ich da“, sagte Chapman. „Ich stopfe den Ball schon meine ganze Karriere lang in den Korb und versuche, dem Team Energie zu geben.“

Peyton Siva mit starkem Auftritt

Dabei lastete gleich mehr Verantwortung auf Chapman als dies nach nicht einmal zwei Wochen mit der Mannschaft geplant war. Da sich Johannes Thiemann am Montag im Training eine Muskelverletzung zuzog und vermutlich mindestens zwei Wochen ausfällt, stand Chapman von Beginn an auf dem Parkett. Besonders im ersten und in Teilen des zweiten Viertels trug er dazu bei, dass Alba das Spiel sicher im Griff hatte. Der Ball lief schnell zwischen den Berliner Spielern hin und her und der starke Peyton Siva (14 Assists) setzte seine Kollegen immer wieder sehenswert ein.

Phasenweise sah es tatsächlich so aus, als würden die Berliner nach Jena auch gegen die stark eingeschätzten Gäste aus Bursa dominieren. Es dauerte jedoch nicht lange, bis sich das Unvermeidliche zeigte: Der vom Automobilriesen Fiat alimentierte und mit einigen hochkarätigen Basketballern gespickte türkische Vizemeister ist doch eine andere Hausnummer und holte den Rückstand beeindruckend auf. Vor allem aus der Distanz waren die Türken mit einer überragenden Dreierquote (75 Prozent in den ersten drei Vierteln) lange kaum zu stoppen.

Albas Trainer Aito Garcia Reneses hatte mit seinen Warnungen nach dem hohen Sieg gegen Jena einmal mehr Recht behalten, wird es nach dem starken Schlussviertel, das die Berliner mit 17 Punkten für sich entschieden, aber schwer haben, die Euphorie im Umfeld weiter zu dämpfen – auch dank Clint Chapman, der sich mit weiteren guten Leistungen für eine Weiterbeschäftigung empfehlen will: „Ich hoffe, es bleibt nicht bei den zwei Monaten.“

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