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Am Einlass in den Gästeblock gab es Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Fans des 1. FC Union Berlin.

© IMAGO/O.Behrendt

Neun Verletzte, zwei Festnahmen: Auseinandersetzung zwischen Polizei und Fans vor Union-Spiel

Der 1. FC Union Berlin erlebt beim VfL Wolfsburg einen Nachmittag zum Vergessen. Der Fanblock schweigt aus Protest und auf dem Rasen sind die Köpenicker offensiv mal wieder harmlos.

Stand:

Die Wolfsburger Arena ist nicht gerade als Hexenkessel bekannt, doch am Samstagnachmittag war es besonders still. Nachdem es vor dem Spiel am Einlass des Gästebereichs zu Auseinandersetzungen zwischen Fans des 1. FC Union Berlin und der Polizei gekommen war, hielten sich die rund 3300 mitgereisten Köpenicker zurück. „Nach überzogenem Einsatz der Polizei Wolfsburg inkl. dem Einsatz von Pfefferspray in Menschengrupppen, bleibt der Zaun heute leer“, schrieb die Fanvereinigung Eiserne Hilfe auf X.

Nach Angaben der Polizei wurden zwei Personen vorläufig festgenommen. Bei den Angriffen seien neun Beamte verletzt worden. Diese mussten sich im Klinikum Wolfsburg behandeln lassen. Demnach wurde einem Gastfan aus bisher nicht bekannten Gründen durch Ordner der Zutritt zum Stadion verweigert. In der Folge sei es zu einer Auseinandersetzung zwischen den Berliner Fans und Ordnern gekommen, woraufhin Einsatzkräfte einschreiten mussten und es dann zu tätlichen Angriffen auf die Polizeibeamten kam. Die Berliner Fans sprachen hingegen von unangemessener Härte der Polizei, die Ultras verließen das Stadion. Im Gästeblock gab es keine organisierte Unterstützung, nur vereinzelte Anfeuerungsrufe.

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Die 22 Aktiven auf dem Rasen passten sich der bescheidenen Atmosphäre lange an. Nach einer zähen ersten Hälfte nahm das Spiel danach immerhin etwas Fahrt auf – mit dem besseren Ende für den VfL Wolfsburg. Die Niedersachsen gewannen vor 23.861 Zuschauenden durch ein Tor von Ridle Baku 1:0 (0:0). Die offensiv erneut harmlosen Berliner bleiben damit auch im sechsten Versuch in der Bundesliga in Wolfsburg sieglos und warten nun seit fünf Pflichtspielen auf einen Sieg.

Unions Trainer Bo Svensson hatte in seiner Startaufstellung eine große Überraschung parat. Der bisher gesetzte Stürmer Benedict Hollerbach saß zum ersten Mal in dieser Saison nur auf der Bank, für ihn bekam Jordan eine weitere Chance, um seine Torflaute zu beenden. Im Vergleich zum 0:0 gegen Freiburg vor der Länderspielpause gab es eine weitere Veränderung: Für Woo-Yeong Jeong begann Janik Haberer, der erstmals wieder auf seiner Stammformation im zentralen Mittelfeld eingesetzt wurde.

Der Ansatz war eindeutig. „Wir standen einen Tick tiefer und wollten Wolfsburg damit die Tiefe nehmen“, sagte Kapitän Christopher Trimmel. Defensiv ging dieser Plan lange auf, doch nach vorne ging wenig bei den Berlinern. „In den Umschaltaktionen haben wir nicht genug Power ausgestrahlt, hatten nicht genug Qualität“, bemängelte Trainer Svensson.

Ridle Baku (links) erzielte das einzige Tor des Tages.

© dpa/Swen Pförtner

Da auch Wolfsburg nicht sonderlich viel mit der Spielkontrolle anfangen konnte, entwickelte sich ein müder Kick bei eisigen Temperaturen. Die Berliner hatten eine Halbchance, als Jordan eine Freistoßflanke von Christopher Trimmel mit der Schulter am Tor vorbeiköpfte. Kurz darauf, es waren keine zehn Minuten gespielt, musste Svensson aber bereits verletzungsbedingt wechseln. Bei einer Grätsche blieb Diogo Leite im Rasen hängen und musste unter starken Schmerzen vom Feld. Für den Portugiesen kam Leopold Querfeld.

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Der VfL ließ zwar viele Flanken in den Strafraum segeln, gefährlich wurde es dabei aber nur, als sich Frederik Rönnow einen seiner seltenen, in diesem Fall aber folgenlosen, Fehlgriffe leistete. Erst ab Mitte der ersten Hälfte wurden die Aktionen der Wolfsburger etwas zwingender. Baku bereitete Robert Skov auf Unions linker Defensivseite große Probleme und hatte mit einem Schuss ans Außennetz die beste Chance. Mohammed Amoura und Tiago Tomas deuteten ihre hohe technische Qualität an, ihre Abschlüsse waren aber zu harmlos.

Svensson reagierte in der Halbzeit und wechselte doppelt. Tom Rothe ersetzte Skov und Hollerbach kam für Vertessen. Mit seiner Schnelligkeit belebte der 23 Jahre alte Stürmer das Berliner Angriffsspiel sofort. Mit einem beherzten Sprint über die linke Seite setzte er nach einer knappen Stunde Jordan ein, der auf Aljoscha Kemlein ablegte. Unions Eigengewächs verfehlte das Tor von der Strafraumgrenze allerdings und setzte zehn Minuten später auch einen Freistoß aus 23 Metern neben das Tor, wenn auch deutlich knapper.

Die Berliner waren in dieser Phase aktiver als noch in der ersten Hälfte – doch waren sie defensiv auch anfälliger. Über Maximilian Arnold, den eingewechselten Jonas Wind und den früheren Herthaner Bence Dardai landete der Ball bei Baku, der mit einem trockenen Flachschuss traf. Union hatte anschließend zwar noch eine gute Chance durch Jordan. Wolfsburgs Torwart, Kamil Grabara parierte aber stark und hielt den Sieg fest. „Das war ein ordentliches Spiel. Wir haben unsere Chancen nicht genutzt, Wolfsburg hat es gemacht“, sagte Trimmel.

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