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Champions League: Pfiffe für den FC Bayern

Der FC Bayern München hat die vorzeitige Qualifikation für das Achtelfinale der Champions League geschafft. Allerdings kam die Mannschaft von Trainer Felix Magath gegen Sporting Lissabon nicht über ein 0:0 hinaus.

München - 66.000 Zuschauer in der ausverkauften Allianz Arena warteten in einer enttäuschenden Partie vergeblich auf einen Treffer. Einzig Torhüter Oliver Kahn durfte sich über sein viertes Spiel in Folge in der "Königsklasse" ohne Gegentreffer freuen. Zuvor hatte Inter Mailand durch einen 1:0 Sieg bei Spartak Moskau seine Chance auf das Achtelfinale gewahrt

Zu der ohnehin angespannten Personalssituation des deutschen Rekordmeisters gesellte sich kurz vor Spielbeginn noch eine Hiobsbotschaft: Mark van Bommel musste seinen Einsatz wegen einer Hüftprellung absagen. Bayern-Coach Magath war somit zu einer kleinen Rochade gezwungen. Der junge Christian Lell kam als rechter Verteidiger in die Anfangself und Willy Sagnol rückte dafür eine Position vor ins rechte Mittelfeld. Für den Gelb-Rot-gesperrten Bastian Schweinsteiger durfte Hasan Salihamidzic im linken Mittelfeld auflaufen.

Sporting ohne Nani

Der portugiesische Nationaltorhüter Ricardo konnte etwas beruhigter in Partie gehen, hatte ihm doch Schweinsteiger im Hinspiel (1:0) vor zwei Wochen wie schon bei der Weltmeisterschaft im Spiel um Platz drei mit einem wuchtigen Distanzschuss überwunden. In seinem 4-4-2-System verzichte Sporting-Trainer Paulo Bento etwas überraschend auf Jungstar Nani.

In einer offen geführten Anfangsphase hätte sich beinahe die offensivere Grundausrichtung von Sagnol bezahlt gemacht. Aus dem rechten Mittelfeld kommend - dort spielt er ja auch meist in der "equipe tricolore" - zog der französische Nationalspieler ins Zentrum und schickte mustergültig Roy Makaay auf die Reise. Der Niederländer stürmte noch einige Meter auf Ricardo zu und jagte den Ball aus spitzem Winkel nur Zentimeter am Tor vorbei (11.). Drei Minuten später verfehlten die Portugiesen den Führungstreffer ebenso knapp. Liedson nutzte einen Stellungsfehler von Philipp Lahm, doch auch dem brasilianischen Stürmer fehlte die Genauigkeit.

Bayern ohne Linie im Spiel

Die Hausherren spielten in der Folgezeit etwas überlegen, ließen jedoch eine klare Spielstruktur vermissen. Immerhin, während Sporting zwar immer wieder vor dem Tor von Oliver Kahn auftauchte, konnte Bayern die besseren Chancen der ersten Hälfte verbuchen. Hauptdarsteller war Makaay. Doch entweder der Goalgetter knapp an der Gäste-Abwehr hängen (32.,21), oder er hatte Pech, als eine sehenswerte Volleyabnahme vorbeisegelte (39.). Nichtsdestotrotz quittierten die Zuschauer die Leistungen der beiden Mannschaften mit jähen Pfiffen zur Halbzeit .

Felix Magath reagierte auf die uninspirierte Vorstellung mit der Einwechslung von Julio Dos Santos für Lell. Doch auch der Spielmacher der paraguayischen Nationalmannschaft sorgte nicht für den erhofften Angriffswirbel. Einzig - wer sonst? - Makaay ließ die Hoffnung der Fans kurz aufflackern (60.). Lissabon hingegen wusste die Lücken im Münchner Mittelfeld zusehends zu nutzen. Dass die Gäste aus ihren phasenweise ansehnlichen Kombinationen nicht mehr Kapital schlagen konnten, lag an der hervorragenden Innenverteidigung der Bayern. Konsequent hielten Daniel van Buyten und Martin Demichelis die Abwehr zusammen.

Erst in der Schlussphase wurde das Spiel lebendiger. Makaay tauchte nach einem weiten Pass von Demichelis erneut vor Ricardo auf und verzog deutlich über das Tor (72). Die erste und zugleich beste Möglichkeit Lissabons in der zweiten Halbzeit resultierte aus einem Freistoss. Aus gut 18-Metern zirkelte Joao Moutinho den Ball an die Latte. Kahn wäre machtlos gewesen (78.). Denn Schlusspunkt setzte natürlich Makaay. Aber Ricardo hielt auch diesen Ball (83.). (tso/ddp)

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