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Christopher Trimmel spielt seit 2014 für Union.

© imago/Bosco

Christopher Trimmel verlängert beim 1. FC Union Berlin: Die lebende Legende hat noch lange nicht genug

Christopher Trimmel spielt seit 2014 für Union und hat die erfolgreichste Phase der Vereinsgeschichte geprägt wie kein anderer Spieler. Auch mit 38 Jahren ist er noch wichtig.

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Christopher Trimmel hat gerade seinen Vertrag verlängert und spricht über seine Zukunft. „Der Jüngste bin ich auch nicht mehr“, sagt der Kapitän des 1. FC Union Berlin in einem Interview mit dem Tagesspiegel im April 2019, Trimmel ist damals 32. Ziemlich genau sechs Jahre später hat der Österreicher seinen Vertrag erneut verlängert, er bleibt Union bis mindestens 2026 erhalten, dann ist er 39. „Seit so vielen Jahren trage ich nun das Union-Trikot und es fühlt sich immer noch besonders an“, sagt er.

Die Geschichte zwischen Trimmel und dem Fußball-Bundesligisten aus Berlin-Köpenick ist eine, die es im modernen Fußball kaum noch gibt. 2014 wechselte der Rechtsverteidiger von Rapid Wien zu Union und damals deutete nichts darauf hin, dass er mal der prägende Spieler der erfolgreichsten Phase der Vereinsgeschichte und einer der größten Unioner überhaupt werden würde.

„Christopher verkörpert Union wie kaum ein anderer Spieler. Seine Bedeutung für den Verein geht weit über das Sportliche hinaus, denn eine solch enge Bindung zwischen Spieler und Klub gibt es im heutigen Profifußball nur noch sehr selten“, sagte Unions Sportchef Horst Heldt zur Vertragsverlängerung.

Sein Debüt gab Trimmel am 3. August 2014 bei einem 0:0 in Karlsruhe. Fünf Jahre spielte Trimmel mit Union in der Zweiten Liga, bevor 2019 der Aufstieg gelang. In der Relegation gegen den VfB Stuttgart, der im Heimspiel am Samstag (18.30 Uhr, Sky) zu Gast im Stadion An der Alten Försterei ist. Vor sechs Jahren bereitete Trimmel im Hinspiel den 2:2-Ausgleich durch Marvin Friedrich vor, das nervenaufreibende Rückspiel musste er wegen einer Gelbsperre wie die übrigen 22.000 Zuschauenden zitternd von draußen verfolgen.

Solch enge Bindung zwischen Spieler und Klub gibt es im heutigen Profifußball nur noch sehr selten.

Horst Heldt, Unions Sportchef

Nach dem Aufstieg prophezeiten die meisten Experten Trimmel und seinem Klub eine schwere Zeit. Der Österreicher wurde erst spät Profi, war schon damals nicht der antrittsschnellste und technisch allenfalls Durchschnitt. „Ich war in der zweiten Mannschaft von Rapid Wien mit Abstand der technisch schlechteste Spieler. Trotzdem habe ich es irgendwie geschafft. Und das war halt Disziplin, harte Arbeit“, erinnerte sich Trimmel.

Trimmel will bis 40 weiterspielen

Auch in der Bundesliga hat er es mit dieser Einstellung geschafft. Trimmel wurde zum gefürchteten Standardspezialisten und wirft sich auch mit 38 Jahren noch in die Zweikämpfe mit Spielern, die seine Söhne sein könnten. Als Kapitän führte er Union in den Europapokal und erstmals in die Champions League.

Dass die Berliner aktuell seit fünf Spielen ungeschlagen sind und bereits für eine weitere Saison in der Bundesliga planen können, haben sie auch Trimmel zu verdanken. Im Winter kam dieser wochenlang kaum zum Einsatz, doch seit Trainer Steffen Baumgart wieder auf den Kapitän setzt, steht Union defensiv deutlich stabiler.

Im Februar wurde er für sein 350. Pflichtspiel im Union-Trikot geehrt, damit ist er schon lange Rekordspieler. Doch ans Karriereende möchte Trimmel noch nicht denken. Kürzlich hatte er gesagt, er könne sich auch vorstellen, bis 40 weiterzuspielen. Dafür müsste er ein weiteres Jahr dranhängen.

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Pflichtspiele hat Christopher Trimmel für Union bestritten – Vereinsrekord

„Gemeinsam haben wir unglaubliche Erfolge gefeiert und dazu beigetragen, den Verein dorthin zu bringen, wo er heute steht. Für mich ist Union längst mehr als nur ein Klub, Union ist eine zweite Heimat geworden“, sagt Trimmel.

Viele Fußballer können den Fußball nicht loslassen, weil sie nicht wissen, was sie sonst in ihrem Leben tun sollen. Bei Trimmel ist dies anders. Er malt, tätowiert, interessiert sich für Kunst und schraubt gerne an seiner Harley-Davidson. Doch das alles kann noch warten. Denn den Fußball liebt Christopher Trimmel mindestens genauso sehr – und seinen 1. FC Union Berlin.

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