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Auch unterhalb der Bundesliga wird Fußball gespielt - wie hier in Rheinland-Pfalz.

© Fredrik von Erichsen/dpa

"Tag der Amateure" im Fußball: Dann halt ohne den DFB

Am Sonntag standen die kleinen Vereine beim "Tag der Amateure" im Zentrum. Die Fußballverbände beteiligten sich nicht an der Initiative. Alles andere wäre zynisch. Ein Kommentar.

Zwei Tage vor dem ersten „Tag der Amateure“ am Sonntag meldeten sich auch die großen Fußballverbände zu Wort – allerdings nur auf den ersten Blick zum Thema. Denn am Freitag teilten der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und der Berliner Fußball-Verband (BFV) mit, dass der „Finaltag der Amateure“, also der Tag, an dem alle Landespokalendspiele ausgetragen und in der ARD ausgestrahlt werden, im kommenden Jahr am Pfingstmontag stattfindet.

Von dem durch die Zeitschrift „11 Freunde“ nach englischem Vorbild in der Länderspielpause eingeführten Ereignis war bei den Verbänden nichts zu hören. So ist es nicht allzu verwunderlich, dass die Reichweite des „Tags der Amateure“ noch gering ist. Viele Vereine haben von der Initiative schlicht nichts mitbekommen. Mit Hilfe von DFB und BFV hätte die Beteiligung leicht vervielfacht werden können. Während die Verbände bei eigenen Projekten stets massiv werben, ist das bei fremden Initiativen eher selten. Es dauert, bis sich neue Ideen in den festen Verbandsstrukturen durchsetzen.

Ob das in diesem Fall überhaupt passieren wird, ist fraglich. Denn der „Tag der Amateure“ ist nicht nur als Wertschätzung für die Vereine von nebenan zu verstehen, sondern auch als Kritik am DFB. Seit Jahren macht der den Amateuren das Leben immer schwerer. Da ist die Zersplitterung des Spieltags – seit dieser Saison finden sogar Bundesliga-Spiele am Sonntag zur besten Amateuranstoßzeit statt. Und da sind die Diskussionen um vermeintliche Absprachen zwischen DFB und Deutscher Fußball-Liga (DFL) zulasten der Amateure beim Grundlagenvertrag. Vielleicht ist es besser, dass sich die Fußballverbände nicht am „Tag der Amateure“ beteiligen. Denn unter diesen Bedingungen könnten das viele an der Basis durchaus als zynisch empfinden.

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