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Luke Littler gewann den Titel bei der WM 2025. Im Finale besiegte er Michael van Gerwen nach Sätzen 7:3.

© Imago/Pro Sports Images

Darts-WM jetzt im XXL-Format: Die wichtigsten Fragen und Antworten zur Weltmeisterschaft

Am Donnerstag beginnt die WM im Alexandra Palace. Mit deutlich mehr Preisgeld, mehr Teilnehmern und so vielen Deutschen wie noch nie. Und es steht ein Abschied an.

Stand:

Ab Donnerstagabend um 20 Uhr (MEZ) fliegen die Pfeile bei der Darts-WM in London – mit deutlich mehr Preisgeld, mehr Teilnehmern und so vielen Deutschen wie noch nie.

„Die WM ist etwas ganz Besonderes. Wenn dieses Turnier nicht mehr besonders für dich ist, solltest du aufhören“, sagt der dreimalige Weltmeister Michael van Gerwen aus den Niederlanden. An dieser Stelle beantworten wir alle wichtigen Fragen rund um den Modus, die Favoriten und die Zukunft der WM.


Wie ging es los?

Die erste WM unter dem Dach des World Darts Council (WDC, inzwischen Professional Darts Corporation/PDC) begann Ende 1993, als Darts noch vorwiegend ein Kneipensport war.

Sie ging gut eine Woche, die 24 Teilnehmer spielten zunächst in Gruppen. Den Titel sicherte sich … nein, nicht Phil Taylor. Dieser verlor das Finale gegen seinen englischen Landsmann Dennis Priestley.

Von der ersten Ausgabe bis zur WM 2007, die an Neujahr 2007 endete, fand die Veranstaltung in der kleinen Circus Tavern (gut 1000 Sitzplätze) in Purfleet (Grafschaft Essex) statt.

70.000
Eintrittskarten mehr wird es durch den Umzug ab der WM 2027 geben.

Wie sieht es heute aus?

Aus Essex ging es nach London in den Alexandra Palace, der zur Kultstätte dieser Sportart geworden ist. Die WM wird letztmals in der West Hall (3200 Plätze) des Ally Pally ausgetragen, ehe es in die deutlich größere Great Hall geht.

Laut PDC stehen dann 180.000 Tickets zur Verfügung, 70.000 mehr als derzeit. Für die jetzige WM sind alle Karten weg.

Mit dem nun feststehenden Umzug sind auch Spekulationen zur Zukunft der WM vom Tisch. Zwischenzeitlich gab es sogar Gerüchte um Saudi-Arabien als künftigen Austragungsort.

Die WM ist etwas ganz Besonderes. Wenn dieses Turnier nicht mehr besonders für dich ist, solltest du aufhören.

Michael van Gerwen, dreimaliger Weltmeister


Wie viele Teilnehmer sind dabei?

Was einst in Purfleet im kleinen Rahmen begann, ist längst ein Riesenereignis geworden. Diesmal sind 128 Teilnehmerinnen und Teilnehmer (123 Männer, fünf Frauen) dabei, sie kommen aus 34 Nationen – auch ein Rekord.

Erstmals im Feld sind Akteure aus Argentinien (Jesus Salate), Kenia (David Munyua), Norwegen (Cor Dekker) und von den Bahamas (Rashad Sweeting). Freilose zum Auftakt gibt es nicht mehr.

Zuletzt waren es 96 Starter aus 28 Nationen. Wegen des noch größeren Formats beginnt das Turnier vier Tage früher als sonst.


Wie viel Geld gibt es zu verdienen?

Doppelt so hoch wie bisher ist das Preisgeld: fünf Millionen Pfund (etwa 5,7 Millionen Euro), davon eine Million für den Sieger. Nicht verändert hat sich die Prämie für den Neundarter, also den perfekten Durchgang mit nur neun Pfeilen von 501 auf 0, sie beträgt 60.000 Pfund.

„Das Preisgeld spiegelt den Status des Darts als einer der aufregendsten und gefragtesten Sportarten der Welt wider“, sagte Verbandschef Matt Porter. Zum Vergleich: Bei der Premiere waren es 64.000 Pfund (16.000 für Sieger Priestley).


Wer zeigt die WM?

Sport1 hat die WM schon übertragen, als der Sender noch DSF hieß, zum ersten Mal bei der WM 2005. Auch bei der aktuellen Auflage ist Sport1 dabei, zudem zeigt der Streamingdienst Dazn alle Spiele.

Die Anfangszeiten der Sessions sind bis einschließlich Viertelfinale immer um 13.30 und 20 Uhr, danach um 20.30 Uhr (Halbfinale) und 21 Uhr (Finale).


Wann wird gespielt?

Die erste Runde erstreckt sich über neun Tage bis zum 19. Dezember. Runde zwei geht vom 20. – 23. Dezember. Über Weihnachten ist Pause. Es folgen Runde drei (27. – 29.12.), Achtelfinale (29./30.12.), Viertelfinale (1.1.26), Halbfinale (2.1.) und Finale (3.1.). Die Länge der im Satzmodus ausgetragenen Spiele steigt von Best-of-five auf Best-of-13.

Luke Humphries siegte bei der WM 2024.

© dpa/PA Wire/Zac Goodwin


Wer sind die Favoriten?

Titelverteidiger ist der Engländer Luke Littler, der vor einem Jahr als 17-Jähriger jüngster Darts-Weltmeister überhaupt geworden ist. Littler hat 2025 zahlreiche wichtige Turniere geworden und ist die Nummer eins in der Order of Merit (neuer Name: PDC World Rankings). Damit ist er der große Favorit.

Als schärfster Konkurrent gilt Luke Humphries (England/Weltmeister 2024), aber auch mit van Gerwen, Gerwyn Price (Wales/Weltmeister 2021) sowie den noch jungen Josh Rock (24 Jahre alt/Nordirland) und Gian van Veen (23/Niederlande) dürfte zu rechnen sein.

In der jüngeren Vergangenheit gab es sehr viel Abwechslung auf dem Titelthron, acht verschiedene Sieger in den letzten zehn Auflagen. Das war früher anders: Phil Taylor gewann von 1995 bis 2006 elf Mal.


Welche Deutschen sind dabei?

Acht Deutsche, so viele wie noch nie, gehen im Ally Pally ans Board. Am höchsten gesetzt von den Deutschen ist der gebürtige Strausberger Martin Schindler.

Außerdem dabei sind: Gabriel Clemens (Halbfinalist 2023), Max Hopp (erstmals seit 2021 und zum neunten Mal insgesamt am Start), Ricardo Pietreczko, Niko Springer, Dominik Grüllich, Arno Merk und Lukas Wenig. Für Grüllich, Merk und Wenig ist es das WM-Debüt.


Wer macht den Auftakt?

Merk eröffnet quasi die WM. Der 33-Jährige spielt am Donnerstag gegen den Belgier Kim Huybrechts. Ebenfalls in der ersten Session sind der frühere Weltmeister Michael Smith (gegen Lisa Ashton) und Titelverteidiger Littler (gegen Darius Labanauskas) gefordert.


Und sonst?

Sammelbilder haben zu großen Fußball-Turnieren eine sehr lange Tradition. Panini-Bilder zur Darts-WM gab es bislang nicht. Jetzt schon. Insgesamt sind 312 Sticker zu sammeln. (mit dpa)

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