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Ein Bein stellen. SV Tasmania, hier in blau gegen TuS Makkabi, will an die Berlin-Liga-Spitze.

© Thilo Rückeis

Spitzenspiel in der Berlin-Liga: Das Duell der Unschlagbaren um den Aufstieg

Seit Spätsommer sind Sparta Lichtenberg und Tasmania in der Berlin-Liga unbesiegt. Dass es im Aufstiegskampf so spannend ist, hat aber auch mit Glück zu tun.

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Sechs Spiele vor Saisonende könnte in der Berlin-Liga eine Vorentscheidung um den Oberliga-Aufstieg fallen. Denn an diesem Sonntag (14.30 Uhr, Fischerstraße) treffen die besten Mannschaften dieser Saison im direkten Duell aufeinander. Das Spiel des Tabellenführers Sparta Lichtenberg gegen den Verfolger ist das Aufeinandertreffen zweier seit dem Spätsommer 2018 ungeschlagener Mannschaften. Sparta kassierte im September die letzte Niederlage beim TSV Rudow, Tasmania muss im Kalender sogar bis August zurückblättern, um das 2:3 gegen Stern 1900 zu finden. Nun trennt die beiden Teams nur ein Punkt.

Bemerkenswert ist das besonders mit Blick auf den SV Tasmania, denn bei den Neuköllnern sah es zu Saisonbeginn noch überhaupt nicht danach aus. Nach den ersten drei Spieltagen war Tasmania noch am anderen Ende der Tabelle zu finden und hatte die ersten Spiele allesamt verloren. So auch das Hinspiel gegen Lichtenberg Mitte August mit 2:5. „Wir hatten am Anfang natürlich auch ein Knallerprogramm, dazu kam die schlechte Vorbereitung mit vielen Urlaubern“, sagt Trainer Tim Jauer. Es ist dies aber natürlich ein Problem, das Tasmania nicht exklusiv hat.

Nur kamen danach nicht alle Konkurrenten derart gut in den Spielfluss. „Als die Mannschaft dann eingespielt war, hat man gesehen, was geht“, sagt der 37-Jährige. Er ist seit Januar des vergangenen Jahres Trainer des Sechstligisten, kam zur Rückrunde und übernahm Tasmania im gesicherten Mittelfeld. Unter ihm lief es zunächst nicht wirklich berauschend, nur fünf Siege gelangen bis zum Ende der vergangenen Saison. „Da haben schon ein paar Leute am Trainerstuhl gesägt“, sagt er. Jetzt zeigt sich, wie viel Vertrauen manchmal wert sein kann.

Vor dem Duell der Unschlagbaren hat sich nicht nur sportlich der Wind längst gedreht nach der verkorksten Rückrunde 2017/18 und dem wenig erbaulichen Saisonstart. Tasmania ist auch weitgehend vom Verletzungspech verschont geblieben, gegen Sparta hat Jauer keine personellen Sorgen. Somit findet neben dem Kampf um den Aufstieg in die Oberliga auch das Duell der besten Torjäger der Berlin-Liga einen Höhepunkt.

Duell der Torjäger

Spartas Sanid Sejdic hat bisher 31 Treffer erzielt, Tasmanias Romario Hartwig 25. Jauer hält viel von Sejdic, der beim 5:2 Spartas im Hinspiel nicht einmal dabei war. Damals traf Hartwig zur 1:0-Führung, die Tasmania kurz darauf auf 2:0 ausbauen konnte. Zur Halbzeit stand es aber bereits Unentschieden – und es folgte eine eindeutige Angelegenheit für Sparta im zweiten Durchgang.

Nicht nur, weil sich nun die Revanche für die Niederlage vom zweiten Spieltag bietet, gehen Tasmanias Trainer Jauer und seine Spieler besonders selbstbewusst in die Partie. „Wir wissen, worum es geht, da muss ich keinen extra motivieren“, sagt er, glaubt aber nicht, dass die endgültige Entscheidung schon am Sonntag fällt. Wegweisend wird es aber allemal. „Ich denke, dass wir noch sechs Endspiele haben.“

Dass er das so sagen kann, hat er allerdings seinem Torwart Tim Grabow zu verdanken. Der hielt am Ostermontag gegen Stern 1900 beim Stand von 1:0 in der Nachspielzeit einen – zugegebenermaßen schwach geschossenen – Elfmeter. „Das war für die Moral wichtig, aber auch glücklich. Und es ist ja schon ein Unterschied, ob es zwei oder vier Punkte Rückstand sind“, sagt Trainer Jauer. „Das ist das Glück, das du hast, wenn du oben stehst.“ Am Sonntag könnte Tasmania sogar ganz oben stehen.

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