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Hakun West av Teigum hat kurz vor dem Spiel gegen Gummersbach seinen Vertrag bei den Füchsen verlängert.

© IMAGO/Nordphoto

„Das größte Spiel in meinem Leben“: Den Füchsen fehlt noch ein Punkt zur Meisterschaft

Nach dem Sieg gegen den VfL Gummersbach richten sich alle Augen auf Sonntag. In Mannheim könnten sich die Füchse erstmals zum Deutschen Meister krönen.

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Die Max-Schmeling-Halle ist eine uneinnehmbare Festung. Auch im letzten Heimspiel ließen die Handballer der Füchse Berlin nichts anbrennen und gewannen am Donnerstagabend klar mit 45:35 gegen den VfL Gummersbach. Zu Hause bleiben die Berliner diese Saison ungeschlagen – eine meisterhafte Bilanz.

Die Tabellenführung haben sie damit ebenfalls zurückerobert, mit einem Punkt Vorsprung auf den SC Magdeburg. Doch entschieden ist noch nichts: Einmal müssen die Füchse noch alles geben auf dem Weg zur ersten Deutschen Meisterschaft. Am Sonntag (15 Uhr, Dyn) warten in Mannheim die Rhein-Neckar Löwen.

Schon seit Wochenbeginn ist die SAP-Arena ausverkauft. 13.200 Fans werden zum Showdown in der Handball-Bundesliga erwartet. Das hat auch Hakun West av Teigum längst mitbekommen. Der 23-jährige Rechtsaußen, der im Sommer 2023 nach Berlin kam, hat seinen Vertrag kurz vor dem Match gegen Gummersbach vorzeitig bis 2028 verlängert. „Das wird das größte Spiel in meinem Leben“, sagt er mit Blick auf die bevorstehende Partie – und spricht damit wohl auch für viele seiner Teamkollegen.

Nur ein Punkt fehlt den Berlinern noch zu ihrem ganz großen Ziel. Wegen des deutlich besseren Torverhältnisses gegenüber dem zweitplatzierten Magdeburg würde schon ein Unentschieden ausreichen, um am Ende die Meisterschale in den Händen zu halten.

Eine Niederlage könnte aber auf der Zielgeraden noch den Titel kosten – Hochspannung bis zum Schluss also! „Ich glaube, dass wir das schaffen werden – aber es wird nochmal eine riesige Challenge für alle Beteiligten“, weiß Geschäftsführer Bob Hanning.

Wenn wir am Sonntag guten Handball spielen, werden wir Deutscher Meister.

Mathias Gidsel, Handballer der Füchse

Dass diese letzte Aufgabe schwer wird, glaubt auch Mathias Gidsel. Aber Zweifel gäbe es in der Mannschaft trotzdem keine: „Wir wissen, wie stark wir sind“, sagt der Welthandballer. „Wenn wir am Sonntag guten Handball spielen, werden wir Deutscher Meister.“

Spagat zwischen Lockerheit und vollem Fokus

Das Programm für die nächsten Tage ist bereits klar. Am Freitag steht individuelles Training mit Videostudium auf dem Plan, am Samstag gibt es ein gemeinsames Abschlusstraining und anschließend geht es nach Mannheim. Wie auch in den Wochen zuvor soll die Lockerheit dabei nicht verloren gehen: „Ich bin natürlich voll fokussiert. Aber man muss auch weiter Spaß haben im Training“, findet av Teigum.

Jaron Siewert, der am Donnerstag als „Trainer der Saison 2024/25“ ausgezeichnet wurde, merkt seinem Team schon lange an, „dass jeder extrem heiß darauf ist, die Saison bestmöglich zu beenden und alles darin investiert“. Die Anspannung sei natürlich zu spüren, aber „wie man sieht, können wir die positiv kanalisieren“.

Jaron Siewert wurde als bester Bundesliga-Trainer der Saison ausgezeichnet.

© dpa/Andreas Gora

Die zum Teil überdeutlichen Siege der letzten Zeit unterstreichen das. Vor Gummersbach waren es zuletzt Stuttgart (20:35), Melsungen (29:37) und Göppingen (28:43), die den Berlinern nichts entgegensetzen konnten.

Wie selbstbewusst gehen die Füchse also ins alles entscheidende Saisonspiel, auf einer Skala von eins bis zehn? „Ich muss natürlich sagen zehn“, antwortet Hakun West av Teigum mit einem Grinsen. Wie richtig diese Selbsteinschätzung ist, wird sich am Sonntag zeigen. Mathias Gidsel ist sich jedenfalls sicher: „Wir sind bereit für diese Meisterschaft!“

Während die Mannschaft in Mannheim wahrscheinlich nicht mit allzu viel Unterstützung von den Rängen rechnen kann, werden etwa 1.500 Füchse-Anhänger das Saisonfinale zusammen beim Public Viewing im Badeschiff verfolgen.

Sollten die Füchse tatsächlich das Historische schaffen und zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte Deutscher Meister werden, wird die Party wohl länger gehen. Dann fliegt das Team nämlich nach dem Spiel direkt zurück nach Berlin – um am Abend gemeinsam mit den Fans an der Spree zu feiern.

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