
© dpa/Sebastian Christoph Gollnow
Deutschland scheitert im EM-Halbfinale an Spanien: Am Ende fehlen frische Beine und ein Quäntchen Glück
Das DFB-Team spielt auch gegen Spanien stark auf und verteidigt leidenschaftlich. Doch zu viele Chancen bleiben ungenutzt – und so reicht es gegen den Weltmeister nicht.

Stand:
Die große deutsche Euphorie der vergangenen Tage hat am Mittwochabend in Zürich einen herben und endgültigen Dämpfer erhalten. Für das DFB-Team ist die Fußball-EM mit der 0:1 (0:0)-Halbfinalniederlage gegen Spanien beendet.
Erneut lieferte das Team von Bundestrainer Christian Wück einen großen Kampf und verlangte den Weltmeisterinnen alles ab, am Ende sollte der Aufwand aber nicht belohnt werden. Die zweimalige Weltfußballerin Aitana Bonmatí schockte das DFB-Team in der zweiten Hälfte der Verlängerung mit ihrem Siegtreffer.
Dabei schien die Herangehensweise der deutschen Fußballerinnen lange aufzugehen. Sie nahmen ihre Außenseiterrolle an und spielten entsprechend. Die deutsche Elf stand oftmals tief, ging nur wenig Risiko nach vorne ein und berauschte sich an eigenen guten Aktionen in der Abwehr. Wenn auch nicht in dem Maße, wie es noch gegen Frankreich der Fall gewesen war.
Ganz ohne Angriffsaktionen reicht es auf Dauer nicht gegen solch ein Team.
Charlotte Bruch
Diese Art von Fußball zu spielen ist eine Frage der Einstellung. War Deutschland oder besser gesagt Christian Wück zuvor noch sehr auf seine offensiven Spielprinzipien bedacht gewesen, schwenkte er ab der K.o.-Phase zum Pragmatismus um. Sein Team lernte, das Verteidigen zu lieben und hatte damit auch gegen Spanien lange Erfolg.
Doch ganz ohne Angriffsaktionen reicht es auf Dauer nicht gegen solch ein Team mit absolutem Weltklasseformat. Vor allem dann nicht, wenn man einen Tag weniger Regeneration hatte, aber 30 Minuten länger als sein Gegner im Viertelfinale spielen musste.
Die deutsche Elf wirkte mit laufender Spieldauer immer müder und konnte kaum für Entlastung sorgen, weil Konter viel zu unpräzise ausgespielt wurden.
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Dabei zeigte sich zudem die Problematik, in der Offensive von einzelnen Spielerinnen abhängig zu sein. Alles beruhte auf Klara Bühl, dessen Abschlüsse aber zu ungenau waren. Jule Brand war offensiv gar nicht zu sehen, weil sie sich mit Zweikämpfen hinten zu sehr aufrieb.
Deutschland kam zwar immer wieder zu Torchancen, wusste diese aber in Person von Bühl und Carlotta Wamser nicht zu nutzen. Zwar präsentierten sich auch die Spanierinnen ineffizient, sollten am Ende aber das Quäntchen Glück auf ihrer Seite haben.
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