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Salto vorwärts. Miroslav Klose steht bei den Bayern vor einer Beförderung.

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Update

DFB-Legende unterschreibt für zwei Jahre: Miroslav Klose wird Trainer des 1. FC Nürnberg

Dem „Glubb“ gelingt auf der Trainerposition ein wahrer Transfercoup. Künftig wird das Zweitliga-Team von Miroslav Klose trainiert. „Ich freue mich riesig“, erklärte der WM-Rekordtorschütze.

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WM-Rekordtorschütze Miroslav Klose wird neuer Trainer beim Fußball-Zweitligisten 1. FC Nürnberg. Der Weltmeister von 2014 war bis vor gut einem Jahr Coach beim SCR Altach in Österreich und will jetzt in Deutschland als Trainer durchstarten.

„Die Werte, für die der Club steht, haben mich sofort begeistert. Ich freue mich riesig“, sagte der 46-Jährige am Dienstag. Er unterschrieb einen Zweijahresvertrag.

„Miro ist ein enorm akribischer und detailversessener Trainer, der nicht nur im Laufe seiner erfolgreichen Spielerkarriere extrem viel erlebt und mitgenommen, sondern auch als Trainer eine klare Idee davon entwickelt hat, wie man im Fußball erfolgreich sein kann und was es dafür auf dem Platz und in der Kabine braucht“, sagte der neue Sportvorstand Joti Chatzialexiou. „Wir haben einiges vor.“

Die Nürnberger Trainer-Überraschung mit Miroslav Klose war auch im nahen EM-Quartier der Fußball-Nationalmannschaft in Herzogenaurach sofort ein spannendes Tagesthema. Toni Kroos, Manuel Neuer, Thomas Müller – mit dem Veteranen-Trio wurde der WM-Rekordtorschütze vor exakt zehn Jahren in Brasilien Weltmeister.

Klose will „anpacken“ und „loslegen“

„Ich musste nicht lange überlegen“, sagte Klose über das „Club“-Angebot. „Der Club hat mit seiner Nachwuchsarbeit ein tolles Fundament, auf das wir weiter aufbauen wollen. Joti kenne und schätze ich seit vielen Jahren. Wir liegen menschlich und von der Art, wie wir über Fußball denken, auf einer Wellenlänge. Jetzt gilt es, loszulegen, anzupacken und die Saison auf einen guten Weg zu bringen“, sagte Klose.

Trainer-Lehrzeit bei Löw und Flick

Nach dem Karriereende als Profi machte er die ersten Trainerschritte bei der U17 des FC Bayern, aber auch bei der Nationalelf im Stab von Bundestrainer Joachim Löw sowie als Co-Trainer von Hansi Flick bei den Bayern-Profis. Ein Trainer-Engagement beim SCR Altach in Österreich endete 2023 nach nur neun Monaten vorzeitig. Ein Jahr Pause mit Einsätzen als TV-Experte bei Champions-League-Spielen für Prime Video reichten ihm: „Ich will arbeiten!“

Und nun saß Klose 13 Tage vor dem Trainingsstart der „Club“-Profis plötzlich auf dem FCN-Podium an der Seite des ebenfalls neuen Sportvorstandes Joti Chatzialexiou. Der 47-Jährige kennt Klose bestens aus seiner Zeit beim DFB und setzt auf die Strahlkraft des ehemaligen Stürmerstars Klose in der Stadt und der Region, in der Mannschaft und bei der Verpflichtung neuer Spieler. „Ich möchte die Leute mitreißen. Da passt der Miro wie die Faust aufs Auge“, sagte Chatzialexiou. Mit Volldampf geht es jetzt an den Bau des FCN-Kaders.

Klose sagte auch gleich, wo er unbedingten Verstärkungsbedarf sieht, zumal der „Club“ künftig ohne seinen besten Torschützen Can Uzun (18) auskommen muss, der zu Eintracht Frankfurt wechseln wird, was aber vom Bundesligisten noch nicht offiziell verkündet wurde. „Vorne ist es ein bisschen mager, da werden wir nachlegen müssen“, sagte Klose. Seine ersten Baumaßnahmen am Team haben das Ziel, „eine Achse zu bekommen“.

Klose hat für zwei Jahre beim „Club“ unterschrieben. Er will sich eine Wohnung in der Stadt suchen und von morgens bis abends daran arbeiten, „so schnell wie möglich erfolgreich zu sein“. Platz zwölf wie in der Vorsaison reicht nicht mehr. „Ich mag Abenteuer“, bemerkte Klose zum unruhigen und erwartungsvollen FCN-Umfeld. Die Bundesliga-Rückkehr rief er ganz bewusst nicht als vorlautes Ziel aus: „Es wäre vermessen, vom Aufstieg zu reden.“

In den kommenden Tagen könnte Klose auch mal seine alten DFB-Kumpel wie Neuer, Müller oder Kroos im „Home Ground“ von Adidas besuchen. Schließlich ist FCN-Nachwuchstorwart Jan Reichert gerade Trainingsgast beim DFB-Team. Der 22-Jährige gilt als potenzielle Nummer eins beim FCN. Vor Ort könnte sich Klose ein erstes Bild von Reichert machen. „Ich war 13 Jahre Nationalspieler. Wenn man die Möglichkeit hat, da mitzumachen und von einem Manuel Neuer zu lernen, ist das was Unglaubliches“, sagte Klose. Er wird Neuer bestimmt fragen, was dieser vom Nürnberger Torwart-Talent hält, das dann unter Klose reifen soll. (dpa)

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