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Hoch das Beinchen: Thomas Müller (links) durfte gegen Piräus nach sechs Spielen in Folge auf der Bank mal wieder von Beginn an für die Bayern ran.

© Aris Messinis/AFP

Bei den Münchnern müllert es ein bisschen: Die Bayern gewinnen 3:2 bei Olympiakos Piräus

In Piräus tun sich die Bayern lange schwer, am Ende ist jedoch auf Robert Lewandowski Verlass. Thomas Müller spielt von Beginn an und bereitet zwei Treffer vor.

Der Versuch sah durchaus ansehnlich aus. Mit einem Scherenschnitt wuchtete Thomas Müller den Ball Richtung Tor, doch sein Versuch endete an den Händen des griechischen Torhüters. Etwas mehr als eine halbe Stunde war im Champions-League-Spiel des FC Bayern München bei Olympiakos Piräus vorüber, als Müller im Strafraum zum Schuss kam. Und manchmal braucht es eben auch ein bisschen Glück. José Sa im Tor der Griechen konnte nicht weit genug klären, Robert Lewandowski setzte nach, traf zum 1:1 und bescherte Thomas Müller zumindest einen Scorerpunkt.

So war es nach all der Aufregung und den Enttäuschungen zuletzt mal wieder ein erfolgreicher Abend für den früheren Nationalspieler. Mit zwei Assists trug Müller nicht unwesentlich zum 3:2 (1:1)-Erfolg der Münchner in Piräus bei. „Er ist jemand, der immer gefährlich ist, der viel spricht und präsent ist“, sagte Bayerns Kapitän Manuel Neuer.

Nachdem er sechs Mal hintereinander auf der Reservebank hatte Platz nehmen müssen, stand Müller am Dienstagabend erstmals wieder in der Startelf. Dass er sich damit dem öffentlichen Druck gebeugt habe, bestritt Bayerns Trainer Niko Kovac. „Ich bin keiner, der sich von außen beeinflussen lässt“, sagte er vor dem Spiel in Piräus. Müller sei frisch, im Gegensatz zu Kingsley Coman, der zuletzt einen müden Eindruck hinterlassen habe. Das Spiel der Bayern aber in Piräus wirkte anfangs nicht sonderlich frisch. Die Münchner hatten zwar deutlich mehr Ballbesitz; gegen die diszipliniert verteidigenden Griechen fehlte ihnen aber eine passende Idee.

Piräus beschränkte sich auf wenige Konter, aber die zeugten, begünstigt von bayrischer Nachlässigkeit, von großer Zielstrebigkeit. Wenn es schnell ging, taten sich plötzlich große Weiten in der Hälfte der Münchner auf, so auch vor dem 1:0, als Kostas Tsimikas unbedrängt von links flanken konnte und sich Youssef El-Arabi am zweiten Pfosten im Kopfballduell gegen Lucas Hernandez durchsetze. Torhüter Manuel Neuer konnte noch abwehren, allerdings denkbar knapp hinter der Linie. Der Treffer zählte.

Nicht nur in dieser Szene sah Bayerns Defensive nicht gut aus. Ein weiterer Konter hätte den Griechen beinahe das 2:0 beschert – Hernandez klärte. So gelang stattdessen Lewandowski kurz darauf der Ausgleich. Wem auch sonst? Der Pole hat nun in zwölf Spielen hintereinander getroffen.

Martinez und Hernandez mussten verletzt raus

Richtig glücklich konnten die Bayern trotzdem nicht sein. Erst musste Javi Martinez mit Problemen im Oberschenkel ausgewechselt werden. Kurz darauf verließ auch Hernandez humpelnd den Platz. So groß die Sorge der Münchner in der Defensive ist, so groß ist ihre Klasse in der Offensive, was vor allem an Robert Lewandowski liegt. Nach etwas mehr als einer Stunde traf er zum 2:1, ehe der eingewechselte Corentin Tolisso mit einem feinen Schuss in den Winkel das 3:1 erzielte. Und auch wenn Guilherme mit einem abgefälschten Ball noch einmal verkürzte, wurde es für die Bayern alles in allem ein ziemlich unaufgeregter Auswärtssieg. „Das Wichtigste ist, dass wir neun Punkte haben“, sagte Neuer. „In der Champions League sind wir im Soll.“

Aufregend war es vor allem am Nachmittag bei der Youth-League-Begegnung beider Teams zugegangen. Das Spiel musste für eine halbe Stunde unterbrochen werden, nachdem vermummte Hooligans den Platz gestürmt hatten. Am Münchner Block wurden Fahnen geklaut, dazu warfen die Vermummten Gegenstände in die Zuschauerreihen. Laut Polizei wurden fünf Anhänger verletzt. (Tsp)

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