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Auch in Nürnberg war wieder viel los vor der Tor von Kevin Poulin (l.).

© Zink/imago

Sieben Niederlagen in Folge: Die Eisbären sind systematisch schlecht

Die Bilanz unter Trainer Stéphane Richer in der DEL ist verheerend. In fast allen relevanten Statistiken sind die Berliner zuletzt schwächer geworden.

Seit 13 Spielen ist Stéphane Richer inzwischen Sportdirektor und Trainer der Eisbären. Zehn Mal wurde in dieser Zeit verloren, zuletzt sogar sieben Mal nacheinander. Und was sagte der sportlich Verantwortliche nach dem 4:6 am Freitag im Schlüsselspiel bei den Nürnberg Ice Tigers: „Wir werden uns nicht daran gewöhnen, Spiele zu verlieren.“

Eine verblüffende Aussage angesichts der unfassbaren Talfahrt, die die Eisbären nach dem Trainerwechsel von Clement Jodoin zu Richer hingelegt haben. In nahezu allen relevanten Statistiken sind die Eisbären in den vergangenen Wochen schwächer geworden. Sie treffen zwar ein bisschen öfter ins Tor als vorher, dafür kassieren sie auch fast doppelt so viele Gegentreffer wie unter Jodoin. Das Powerplay hat an Durchschlagskraft verloren und das Unterzahlspiel ist sogar dramatisch schlechter geworden. In Nürnberg kassierten die Berliner zwei Tore mit einem Mann weniger auf dem Eis, ein drittes unmittelbar nach Ablauf einer Strafzeit.

Die letzten Drittel fallen oft besonders ab

Diese Statistiken zeigen: Unter Richer sind die Eisbären systematisch schlechter geworden. Und bestehende Schwächen konnte auch der aktuelle Cheftrainer nicht ausmerzen. Nach wie vor schaffen es die Berliner nicht, ihr Spiel über 60 Minuten durchzuziehen. Bei den Ice Tigers zeigte die Mannschaft ein bärenstarkes zweites Drittel, ließ den Gegner kaum einmal aus der eigenen Zone und belohnte sich mit drei Treffern. Aus einem 1:2 machte sie ein verdientes 4:2, nur um anschließend im letztes Drittel doch wieder komplett einzubrechen.

Schwächephasen am Ende eines Spiels ziehen sich wie ein roter Faden durch die vergangenen Wochen. Nur ein Schlussabschnitt wurde unter Richers Regie gewonnen. Ansonsten ist die Bilanz mit 6:22 Toren in den letzten 20 Minuten einer Begegnung katastrophal. Natürlich lässt sich das auch mit den vielen Verletzten erklären, gerade in der finalen Phase schwinden einer ohnehin schon dezimierten Mannschaft oft die Kräfte. Aber schon während Jodoins Amtszeit gab es regelmäßig Zweifel am Fitnesszustand des Teams. Spieler und Verantwortliche glaubten allerdings eher, ein Einstellungsproblem ausgemacht zu haben. Inzwischen fallen die Erklärungen simpler aus: „Wenn es schlecht läuft, dann läuft es einfach nur schlecht“, sagte Florian Busch nach der Niederlage bei den Ice Tigers und dem damit verbundenen Abrutschen auf Tabellenplatz zehn – ganze zwei Punkte vor dem elften Rang, der nicht einmal mehr Pre-Play-offs ermöglichen würde.

Vor dem Spiel am Sonntag in Bremerhaven (16.30 Uhr) müssen sich die Eisbären an positive Dinge klammern, auch wenn dafür schon die Statistik bemüht werden muss. Gegen die Pinguins haben sie in dieser Saison alle drei Spiele gewinnen können, zuletzt am Zweiten Weihnachtstag. Es war bislang der einzige Dreier mit dem Trainer Stéphane Richer.

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