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Auch Trainer Dieter Hecking konnte den Abstieg des VfL Bochum nicht verhindern.

© dpa/Harry Langer

Die Hoffnung stirbt zuletzt: Der VfL Bochum hat sich den Abstieg redlich verdient

Der Bochumer Saisonendspurt in der Fußball-Bundesliga begann furios mit dem Sieg beim FC Bayern. Dass es danach steil bergab ging, ist erklärbar. Jetzt kommt es mehr denn je auf einen Mann an.

Christopher Stolz
Ein Kommentar von Christopher Stolz

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Don’t stop believing. So heißt das Motto, das der VfL Bochum für den Saisonendspurt in der Fußball-Bundesliga auserkoren hatte. Allerdings machten die schwachen letzten Wochen eben solche Hoffnung krachend zunichte. Die Bochumer stehen als Absteiger fest – und haben sich das redlich verdient.

Dabei hatte der Endspurt furios begonnen: Anfang März wähnte sich der VfL nach dem sensationellen Auswärtssieg beim FC Bayern schon mindestens in der Relegation, sogar Platz 15 war plötzlich nur noch einen weiteren Sieg entfernt. In den kommenden Wochen sollte allerdings kein Sieg mehr dazukommen.

Lange sah Trainer Hecking wie der Retter aus

Stattdessen reihte sich Niederlage an Niederlage, die Darbietungen waren teils desaströs − so auch beim 1:4 gegen den FSV Mainz 05 am Samstag. Selbst die Punktgewinne gegen Union Berlin und den direkten Konkurrenten aus Heidenheim fühlten sich zuletzt wie Niederlagen an. Und so kam es, wie es kommen musste: Das Heimspiel gegen Mainz am Wochenende wird das letzte Bundesliga-Heimspiel für mehr als ein Jahr gewesen sein.

Lange sah es so aus, als ob Trainer Dieter Hecking tatsächlich zum Retter werden könnte. Er übernahm die Bochumer in einer schier ausweglosen Situation im vergangenen November. Der VfL hatte bis dahin kein einziges Spiel gewonnen, erst der Heimsieg gegen Heidenheim im Dezember sollte der erste auf rein sportlichem Wege erzielte Erfolg werden.

Hecking hauchte dem Ruhrpott-Klub wieder Leben ein. Doch auch er war aufgrund der Altlasten, die er nicht zu verantworten hatte, letztlich machtlos. Zu unausgegoren war der Kader, der rein auf dem Papier Bundesliga-Ansprüchen soeben genügt, doch mehrere eklatante Unwuchten hat. Die schlechteste Tordifferenz aller Bundesliga-Teams spricht Bände.

Somit steht der VfL Bochum vor einem Umbruch – mal wieder. Trainer Hecking wird bleiben und soll die Bochumer direkt wieder zurück in die Bundesliga führen. Ob er nach dem verdienten Abstieg als Hoffnungsträger taugt? Fraglich. Allerdings ist sein Vertrauensvorschuss noch nicht aufgebraucht. Und wie sagt man so schön: Die Hoffnung stirbt zuletzt.

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