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Die Krise spitzt sich zu: Bei Alba Berlin schwindet die Hoffnung auf die Wende
„Jedes Spiel in der BBL ist jetzt ein Pflichtsieg“, hatte Hermannsson vor Weihnachten gesagt. Nach der Niederlage beim MBC ist selbst ein Verpassen der Play-offs nicht mehr unvorstellbar.
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Martin Hermannsson ist ein Freund klarer Worte. „Jedes Spiel in der BBL ist jetzt ein Pflichtsieg“, hatte der Kapitän von Alba Berlin kurz vor Weihnachten gesagt. Der klare Sieg in Göttingen vor einer Woche und die verbesserte Personalsituation hatten die Hoffnung auf die Wende zum Positiven befeuert, doch am Samstagabend folgte in Weißenfels der nächste schmerzhafte Rückschlag. Alba verlor gegen den Mitteldeutschen BC mit 76:94 und steht in der Basketball-Bundesliga so schlecht da wie noch nie zu diesem Zeitpunkt einer Spielzeit.
Seit 2017 haben die Berliner in der Hauptrunde maximal sieben Spiele pro Saison verloren, nun haben sie diese Marke schon deutlich vor Ende der Hinrunde erreicht. Es liegen noch viele Monate Basketball vor dem Team, aber angesichts der aktuellen Verfassung ist es nicht mehr unvorstellbar, dass Alba zum ersten Mal seit der Vereinsgründung vor knapp 35 Jahren die Play-offs verpasst.
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Beim MBC brach die Mannschaft von Trainer Israel Gonzalez nach einer guten ersten Hälfte vollkommen ein. Aus einer zwischenzeitlichen 13-Punkte-Führung wurde eine klare Niederlage. „Als sie im dritten Viertel on fire waren, haben wir versucht zu pushen, aber wir hatten nicht die Beine dafür“, sagte Hermannsson bei Dyn.
Der Isländer verwies auf den heftigen Spielplan und den großen Kampf gegen Real Madrid in der Euroleague weniger als 48 Stunden zuvor. Zudem musste Alba kurzfristig auf Louis Olinde (Fußprobleme) sowie die erkrankten Matt Thomas und Ziga Samar verzichten. Die Art und Weise, in der das Team nach der Pause in sich zusammenfiel, war aber besorgniserregend.
Konstanz bleibt für die Berliner ein absolutes Fremdwort. Zuletzt sah es mit dem Sieg in Göttingen und den guten Leistungen in der Euroleague gegen Olympiakos Piräus sowie Real mal wieder nach einem Aufwärtstrend aus, doch in dieser Saison folgen darauf zuverlässig desolate Auftritte.
„Wenn alle wieder fit und im Rhythmus sind, wird es besser werden“, hatte Hermannsson kürzlich gesagt. Doch die Personalsituation bleibt genauso frustrierend wie die Ergebnisse. Ein Heimspiel gegen die Rostock Seawolves, gegen die Alba bisher alle vier Duelle gewonnen hat, wäre normalerweise genau die richtige Gelegenheit, um das Jahr am Silvestertag (14 Uhr) versöhnlich zu beenden. Aber was ist schon normal bei Alba Berlin in diesen tristen Zeiten.
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