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Inters Jubel kannte nach dem Treffer von Davide Frattesi keine Grenzen.

© imago/LaPresse/IMAGO/Spada/LaPresse

Einzug ins Finale der Champions League: Inter gehört die Gegenwart, Barcelona die Zukunft

Das Halbfinale in der Champions League zwischen Inter Mailand und dem FC Barcelona war eines der besten überhaupt. Inter gewann und erhält damit wohl die vorerst letzte Chance auf den Titel.

Charlotte Bruch
Ein Kommentar von Charlotte Bruch

Stand:

Das Giuseppe-Meazza-Stadion hat in seiner fast 100-jährigen Geschichte schon so manche legendäre Fußballabende erlebt. Das Rückspiel im Champions-League-Halbfinale zwischen Inter Mailand und dem FC Barcelona am Dienstagabend dürfte eines der denkwürdigsten und besten gewesen sein, das jemals im San Siro stattgefunden hat. Und auch in der Historie des Europapokals.

Wie schon im Hinspiel stand es nach regulärer Spielzeit 3:3. In der Verlängerung sorgte Davide Frattesi mit seinem Treffer zum 4:3-Endstand dafür, dass bei allen, die es mit Inter hielten, endgültig die Dämme brachen. Wenige Minuten zuvor hatte Trainer Simone Inzaghi im maßgeschneiderten Anzug noch seine Verzweiflung in den Mailänder Regen geschrien – einer der vielen emotionalen Höhepunkte in einem Spiel, das an Dramaturgie kaum zu überbieten war.

Der Ausgleichstreffer des 37-jährigen Innenverteidigers Francesco Acerbi in der dritten Minute der Nachspielzeit hatte Inter in die Verlängerung gebracht, wo dann Frattesi der ganz große Coup gelang. Im Finale in München werden die Italiener nun auf den FC Arsenal oder Paris Saint-Germain treffen.

Es könnte womöglich die vorläufig letzte Chance auf den Titel in diesem Wettbewerb sein, den die Mailänder zuletzt 2010 unter Trainer José Mourinho gewannen. Denn eine Erkenntnis des Halbfinals ist auch, dass Inter in dieser Saison zwar leistungstechnisch genau da steht, wo es stehen muss, nämlich im Endspiel der Champions League. Angesichts des durchschnittlich knapp 30 Jahre alten Teams dürften andere Klubs die Mailänder aber kurzfristig ein- und überholen.

Schon Barça stand ganz knapp davor. Weil Hansi Flick es geschafft hat, aus dem jungen Team mit hochbegabten Jugendlichen wie dem 17-jährigen Lamine Yamal oder dem 18 Jahre jungen Innenverteidiger Pau Cubarsí trotz risikoreicher Spielanlage wieder ein internationales Topteam zu formen, das eine enorme Wucht entwickeln kann. Aber eben noch reifen muss.

Am Dienstagabend reichte es nicht für den Einzug ins Champions-League-Finale – mit dieser Mannschaft dürfte dieser Erfolg aber ganz bald eintreten. Inter mag die Gegenwart gehören, Barcelona aber die Zukunft.

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