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Emily Bessoir (vorne links) spielt nach ihrem auskurierten Kreuzbandriss wieder eine wichtige Rolle im deutschen Team.

© imago/Wunderl

Entscheidung im letzten Gruppenspiel: Ein erstes Finale für die deutschen Basketballerinnen

Nach der deutlichen Niederlage gegen Spanien braucht das deutsche Team gegen Großbritannien am Sonntag einen Sieg. Bundestrainerin Thomaidis setzt schon jetzt auf eine sehr kurze Rotation.

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Im Basketball lässt sich die Wichtigkeit eines Spiels oft schon an den Einsatzzeiten der Spielerinnen erkennen. Geht es in die entscheidende Phase, werden die Rotationen kleiner. Bundestrainerin Lisa Thomaidis hatte schon dem zweiten Gruppenspiel bei der Europameisterschaft gegen Spanien am Freitag eine besondere Bedeutung beigemessen. Doch auch 40 Minuten von Leonie Fiebich und deutlich mehr als 30 Minuten der übrigen vier Starterinnen reichten nicht.

Durch die am Ende deutliche 60:79-Niederlage steht das deutsche Team am Sonntag (18 Uhr, Magentasport) bereits stark unter Druck. Das letzte Gruppenspiel gegen das noch sieglose Team aus Großbritannien ist ein erstes Finale für die DBB-Auswahl. Mit einem Sieg geht es ins Viertelfinale, eine Niederlage könnte das Vorrundenaus bedeuten.

„Die Niederlage ist frustrierend, aber wir müssen das schnell abhaken“, sagte Frieda Bühner. Eisbad, Regeneration, Videostudium, anschließend warten bereits die Britinnen. „Am Sonntag brauchen wir einen frischen Kopf, das Spiel müssen wir gewinnen.“

Die deutschen Basketballerinnen gaben sich alle Mühe, auch etwas Positives aus der Niederlage gegen die Spanierinnen zu ziehen, doch es fiel ihnen schwer. Phasenweise hielten sie gut mit, doch gegen ein auf vielen Positionen deutlich abgezockteres Team war das nicht genug. „Mal sind wir gut, mal sind wir schlecht. Das ist unser großes Thema, dass wir zu viele Extreme haben. Wir müssen mehr Konstanz finden“, sagte Fiebich.

Spaniens Trainer Miguel Mendez bezeichnete die deutsche Kapitänin, die vor Kurzem mit Valencia die Meisterschaft gewonnen hat, als eine der besten Spielerinnen der Welt. In der Spitze ist die DBB-Auswahl mit Fiebich, Luisa Geiselsöder von den Dallas Wings und den starken Youngstern Bühner und Emily Bessoir gut besetzt. Der Breite des eigenen Kaders vertraut Thomaidis allerdings nicht in dem Maße wie ihr spanischer Kollege.

Vier Spielerinnen kamen gar nicht zum Einsatz. Romy Bär, Jennifer Crowder sowie Alexandra Wilke kamen gemeinsam auf weniger als 20 Minuten und null Punkte. Auf der anderen Seite scorten alle zehn eingesetzten Spanierinnen.

Im Viertelfinale könnte es gegen Europameister Belgien gehen

Ein paar Verschnaufpausen hätten den Starterinnen vermutlich gutgetan, insbesondere im zweiten Spiel in Folge nach dem Auftaktsieg gegen Schweden am Donnerstag. „Müdigkeit war ein Grund, aber nicht der Grund“, sagte die erneut starke Geiselsöder. Das Team wisse, wie man damit umgehe.

Thomaidis erklärte ihre Strategie mit der Bedeutung des Spiels. „Wir wollten den Sieg unbedingt. Es geht um Matchups und wir haben die Spielerinnen spielen lassen, von denen wir uns die besten Siegchancen versprochen haben.“

Am Sonntag dürfte die Rotation wieder etwas größer werden, auch wenn es um den Einzug ins Viertelfinale geht. Großbritannien hat bisher beide Spiele verloren und geht als klarer Außenseiter ins Spiel. Für das deutsche Team geht es in erster Linie um den Sieg, allerdings auch darum, Selbstvertrauen und Rhythmus aufzubauen. Denn im Viertelfinale würde mit Europameister Belgien eine Mannschaft warten, die mindestens auf einem Niveau mit Spanien einzuschätzen ist.

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