Wechselbad der Gefühle in der Euroleague: Alba Berlin beendet Niederlagenserie, doch Hermannsson verletzt sich

Die Spieler von Alba Berlin waren einfach nur erleichtert, dass sie nach fast zwei Monaten und zehn Niederlagen in Folge endlich wieder ein Spiel in der Basketball-Euroleague gewonnen haben. „Wir haben das wirklich gebraucht“, sagte Martin Hermannsson am Donnerstagabend. Die Berliner bleiben nach dem 93:87-Auswärtssieg im Kellerduell gegen Maccabi Tel Aviv in der Tabelle zwar Letzter, haben nun aber immerhin den Worst Case verhindert.

Die Euroleague wird seit der Saison 2016/17 im Ligaformat ausgetragen und 2020/21 ist Khimki Moskau mit einer Bilanz von 4:30 als erfolglosestes Team in die Geschichtsbücher eingegangen. Mit nun vier Siegen kann Alba diesen Negativrekord nicht mehr schlagen, maximal noch einstellen. Bei noch zehn ausstehenden Spielen sind die Chancen für das Team von Trainer Israel Gonzalez gar nicht schlecht, zumindest die Bilanz des Vorjahres mit fünf Siegen zu egalisieren.

Das ist wohl kaum eine Errungenschaft, die man groß feiert, aber in dieser schwierigen Saison müssen sich Beteiligte und Fans schon an kleinen Erfolgserlebnissen festhalten. „Wir kommen aus einer schwierigen Phase in den vergangenen Monaten und können hoffentlich auf diesem Spiel aufbauen“, sagte Yanni Wetzell, dem mit 22 Punkten eine persönliche Bestleistung gelang.

Die Hoffnung auf die Wende ist ein ständiger Begleiter in dieser Saison und auch wenn die Leistungen in den vergangenen Wochen besser geworden sind, fehlt weiter die Konstanz. Die Niederlage in Oldenburg am Montag habe wehgetan, sagte Trainer Gonzalez. „Aber das Team hat gut reagiert und einen Schritt nach vorne gemacht, was die Mentalität angeht.“

Die Aufgaben werden allerdings nicht einfacher – und das Verletzungspech bleibt. Gegen Maccabi musste Hermannsson Mitte des Schlussviertels vom Feld und hielt sich dabei die Seite. Voraussichtlich hat er sich eine Muskelverletzung zugezogen, teilte Alba mit. Ein Einsatz in der BBL am Wochenende ist damit sehr unwahrscheinlich.

Am Sonntag (16.30 Uhr) trifft Alba bereits zum dritten Mal in diesem Kalenderjahr auf Bayern München. In der BBL gab es einen emotionalen Sieg, in der Euroleague vor anderthalb Wochen eine Niederlage. Beim Team von Gordon Herbert liegt der Fokus aktuell klar auf dem internationalen Wettbewerb und nach dem Auswärtssieg in Kaunas am Donnerstag liegen die Münchner weiter auf Play-off-Kurs.

Es könnte also sein, dass der Weltmeistertrainer gegen Alba in Hinblick auf das wichtige Euroleague-Spiel am Dienstag gegen Mailand etwas rotiert. Allerdings ziehen die Bayern am Sonntag erstmals für ein BBL-Spiel in ihre neue Halle und wollen diese national sicher nicht mit einer Niederlage gegen den Rivalen aus Berlin einweihen. Alba kennt den Garden im Olympiapark bereits. Mitte November kassierten die dezimierten Berliner dort in der Euroleague eine 86:115-Klatsche.