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Lisa Heiseler (r.) und Dina Orschmann (r.) feiern gemeinsam mit den Fans in der Alten Försterei.

© IMAGO/Matthias Koch

Erst der Aufstieg, jetzt der Durchmarsch?: Beim 1. FC Union läuft es einfach!

Die Fußballerinnen des 1. FC Union haben ein rauschendes Jahr hinter sich. Und auch die Aussichten auf 2025 sind vielversprechend – aus mehreren Gründen.

Stand:

Beim 1. FC Union läuft es dieses Jahr. Zumindest bei den Frauen. Denn während die Männer den fünften Trainerwechsel innerhalb von 13 Monaten verkraften müssen und zuletzt neun Pflichtspiele in Folge nicht gewinnen konnten, strahlen die Frauen Kontinuität und Selbstbewusstsein aus. Nachdem sie im Sommer souverän den Aufstieg von der Regionalliga Nordost in die Zweite Liga meisterten, scheint einem Durchmarsch in die Bundesliga nun kaum etwas im Weg zu stehen.

Nach Ende der Hinrunde steht nur eine Niederlage gegen die zweite Mannschaft von Eintracht Frankfurt zu Buche. Damit belegen die Unionerinnen den zweiten Tabellenplatz mit vier Punkten Rückstand auf den 1. FC Nürnberg und vier Punkten Vorsprung auf einen Nichtaufstiegsplatz. Zur Erinnerung: In dieser Saison steigen ausnahmsweise drei Teams auf, da die Bundesliga aufgestockt werden soll. Diese Chance wollen die Köpenickerinnen sich nicht entgehen lassen.

Sportlich gesehen dürfte ihnen helfen, dass Sarah Abu Sabbah im kommenden Jahr nach längerer Verletzungspause zurückkehrt. Die Torjägerin traf in der vergangenen Saison 42 Mal in 22 Spielen und wurde dafür als beste Torschützin ihrer Spielklasse ausgezeichnet.

Kapitänin Heiseler hat verlängert

Überdies verlängerte Kapitänin Lisa Heiseler, die seit 2012 für Union aufläuft, kürzlich ihren Vertrag. Heiseler ging bei Union schon voran, als das Team noch auf dem kleinen Platz an der Dörpfeldstraße spielte und wurde über die Jahre zu einer echten Identifikationsfigur. Heiseler sei eine „Führungsspielerin auf und neben dem Platz“, sagte Jennifer Zietz, Geschäftsführerin Profifußball Frauen.

Heiseler selbst zeigte sich stolz auf die Erfolge der vergangenen Monate und sagte: „Mit Hilfe des Vereins konnte ich zur Profifußballerin heranwachsen und ich bin sehr glücklich, diesen Weg weiter mitgehen zu dürfen.“

Zu den Spielen der Unionerinnen kommen im Schnitt 5000 Fans.

© imago/Matthias Koch/imago/Matthias Koch

Rund anderthalb Jahre ist es her, dass Heiseler zur Profifußballerin wurde. Da stattete Union nämlich alle Spielerinnen mit Profiverträgen aus, sodass sie sich voll und ganz auf ihren Sport konzentrieren können. Diese Bedingungen sind nicht einmal bei allen Bundesligisten gegeben, geschweige denn in der Zweiten Liga.

Eine Rekordkulisse im Sommer

Union hat darüber hinaus weitere Maßnahmen ergriffen, um den Fußball der Frauen voranzutreiben: Im Sommer wurden Spielerinnen mit Erstliga-Erfahrung verpflichtet wie Judith Steinert und Cara Bösl. Zugleich setzt man auf Eigengewächse wie Celine Frank und die Zwillinge Dina und Katja Orschmann.

8000
Fans waren beim Pokalspiel gegen Frankfurt dabei.

Sämtliche Spiele finden seit dem Aufstieg in der Alten Försterei statt, genau wie bei den Männern. Bereits im Sommer stellten die Unionerinnen dort einen echten Rekord auf: Vor einer beeindruckenden Kulisse mit rund 18.000 Zuschauenden setzten sie sich im ersten Aufstiegsspiel souverän gegen den SV Henstedt-Ulzburg durch und feierten im Anschluss ausgelassen mit den Fans.

So viele Anhänger waren seither in der Zweiten Liga zwar nicht mehr dabei, doch der Zuschauerschnitt bei Heimspielen liegt bei 5000 und ist damit fast doppelt so hoch wie im Schnitt bei Spielen der Ersten Liga.

Beim Pokalspiel gegen Eintracht Frankfurt Ende November waren sogar über 8000 Fans dabei. Gegen den Tabellenführer der Bundesliga musste Union sich zwar mit 0:2 geschlagen geben, konnte aber über weite Strecken gut mithalten und einmal mehr beweisen, dass das Team bereit für die Erste Liga ist.

Im Januar geht es für das Team von Trainerin Ailien Poese nun ins Trainingslager nach Spanien, das nächste Spiel steht erst am 9. Februar auswärts gegen den Tabellenvierten Hamburger SV an. In der darauffolgenden Woche empfängt Union dann den Spitzenreiter 1. FC Nürnberg. Das Hinspiel hatte torlos geendet, dieses Mal wollen die Köpenickerinnen drei Punkte holen und den Rückstand in der Tabelle verkürzen.

Beim Topspiel dürften dann auch wieder tausende Zuschauende dabei sein, die womöglich sogar der Kulisse im Sommer Konkurrenz machen. Spätestens aber am Ende der Saison wollen die Fußballerinnen wieder in einer vollen Alten Försterei feiern – vorausgesetzt natürlich, dass Union seine gute Ausgangsposition nutzt und die Frauen sechs Jahre nach den Männern ebenfalls in die Erste Liga aufsteigen.

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