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Joshua Kimmich hat sich im Training der Nationalmannschaft am Sprunggelenk verletzt.

© IMAGO/DeFodi Images/IMAGO/Marco Steinbrenner/DeFodi Images

Es muss auch ohne Joshua Kimmich gehen: Das DFB-Team will die WM-Teilnahme perfekt machen

Bundestrainer Julian Nagelsmann muss gegen Luxemburg seine Viererkette umbauen. Kapitän Kimmich und Nico Schlotterbeck stehen ihm verletzungsbedingt nicht zur Verfügung.

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Die Antwort fiel so knapp aus wie möglich. „Nein“, antwortete Jonathan Tah. Der Fußball-Nationalspieler vom FC Bayern München war gefragt worden, ob er irgendwelche Zweifel an der direkten Qualifikation für die Weltmeisterschaft im kommenden Sommer in Nordamerika hege.

Zwei Spiele stehen für die Deutschen in der Qualifikation noch aus: an diesem Freitag (20.45 Uhr, live bei RTL) in und gegen Luxemburg und am kommenden Montag in Leipzig gegen die Slowakei. Dass die Teilnahme an der WM angesichts solcher Konkurrenten – dritter Gruppengegner ist Nordirland – überhaupt in Gefahr ist, ist schon eine mittelschwere Peinlichkeit für den viermaligen Weltmeister.

Immerhin: Nach den Siegen gegen Luxemburg (4:0) und Nordirland (1:0) im vergangenen Monat ist die Gefahr des Scheiterns wieder überschaubar. „Wir sind nicht abhängig von anderen Ergebnissen, sondern nur abhängig von unserer eigenen Leistung“, sagt Bundestrainer Julian Nagelsmann. „Das ist gut.“

Mit zwei Siegen aus den letzten beiden Qualifikationsspielen ist Deutschland sicher bei der WM in Mexiko, Kanada und den USA dabei. Sollte die Nationalmannschaft gegen Luxemburg, die Nummer 97 der Welt, gewinnen, reicht unter normalen Umständen im finalen Gruppenspiel gegen die Slowakei bereits ein Unentschieden: Denn entscheidend für die Platzierung in der Tabelle ist bei Punktgleichheit die Tordifferenz und nicht der direkte Vergleich.

Der spricht aktuell noch für die Slowaken, die das Hinspiel zum Auftakt der Qualifikation mit 2:0 für sich entschieden haben. „Es sollte schon bei allen dazu führen, dass wir gewarnt sind“, sagt Nagelsmann im Rückblick auf diese Partie. „Wir haben keine weitere Möglichkeit für einen Ausrutscher, weil wir uns den in der Slowakei schon genehmigt haben.“

Wir haben keine weitere Möglichkeit für einen Ausrutscher, weil wir uns den in der Slowakei schon genehmigt haben.

Bundestrainer Julian Nagelsmann

Fußballerisch geglänzt hat seine Mannschaft bisher noch nicht, aber sie hat nach der ernüchternden Pleite in Bratislava ihre Aufgaben verlässlich erledigt; die folgenden drei Spiele hat das Team alle gewonnen und dabei nur noch ein Gegentor kassiert. Genau das, der Fokus auf die defensive Stabilität, hatte Nagelsmann von seinen Spielern verlangt.

„Es geht um die richtige Hierarchie der fünf Spielphasen“, sagt der Bundestrainer, „da steht die Defensive nach wie vor auf Platz eins.“ Es sei immer noch so, „dass wir uns übers gemeinschaftliche Verteidigen ins Spiel arbeiten müssen“.

In Luxemburg werden die Deutschen diese Aufgabe mit verändertem Personal angehen müssen. Dem Bundestrainer fällt die halbe Viererkette weg. Dass es beim Dortmunder Nico Schlotterbeck knapp werden würde, war bereits absehbar gewesen. Aber nun hat es auch noch Joshua Kimmich erwischt.

Kimmich hofft auf eine Rückkehr gegen die Slowakei

Der Kapitän der Nationalmannschaft hat sich am Mittwoch im Training eine Kapselverletzung im rechten Sprunggelenk zugezogen. Auf seinem Instagram-Account postete er ein Foto von sich auf einer Behandlungsliege. „Leider vorerst mein Arbeitsplatz“, schrieb er. „Gebe alles, um am Montag wieder auf dem Platz zu stehen.“

Kimmich, der in der Nationalelf zuletzt zwischen defensivem Mittelfeld und rechter Außenbahn hin- und hergependelt ist, war von Nagelsmann wohl für die Viererkette vorgesehen. Seine Stelle dürfte nun der Leipziger Ridle Baku einnehmen. Auch Malick Thiaw, erstmals seit zwei Jahren wieder für ein Länderspiel nominiert, könnte ein Kandidat sein.

Als gelernter Innenverteidiger käme der 24-Jährige, der im Sommer vom AC Mailand zu Newcastle United gewechselt ist, auch für den Platz neben Jonathan Tah in der Zentrale in Frage. Wahrscheinlicher ist allerdings, dass Waldemar Anton seinen Dortmunder Vereinskollegen Schlotterbeck ersetzt, der sich am Wochenende eine Fleischwunde am Fuß zugezogen hat.

Egal, wie die Besetzung der Viererkette aussehen wird: In arge Probleme dürfte Deutschlands Defensive gegen Luxemburg eigentlich nicht geraten. Das Team, das vom früheren Bundesligaprofi Jeff Strasser trainiert wird, hat in den bisherigen vier Qualifikationsspielen erst ein Tor erzielt. „Es ist eine gute Ausgangslage, die wir zu einem guten Ausgang bringen müssen“, sagt Julian Nagelsmann. „Aber das gelingt nur, wenn wir nichts unterschätzen.“

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