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Am Ende der Begegnung zwischen dem FC Bayern München und dem FC Augsburg herrschte erhöhter Gesprächsbedarf, besonders bei Markus Feulner (2.v.r.).

© dpa

2:1 gegen den FC Augsburg: FC Bayern gewinnt nach Fehlentscheidung

Dem FC Bayern gelingt gegen den FC Augsburg ein später Siegtreffer vom Elfmeterpunkt. Schiedsrichter Kircher gab nach Abpfiff zu: "Da lag ich falsch".

Am Ende herrschte erhöhter Gesprächsbedarf, überall. Draußen an der Seitenlinie redete der Trainer des FC Augsburg, Markus Weinzierl, auf den vierten Offiziellen ein, auf dem Rasen verbrachten Markus Feulner und sein Münchner Gegenspieler Douglas Costa die restlichen zwei Minuten vor allem damit, sich zu unterhalten. Die Szene, die für so viel Aufruhr gesorgt hatte am Samstagnachmittag vor 75 000 Zuschauern in München, und die letztendlich zum 2:1 (0:1)-Sieg für den FC Bayern München führte, geschah in der 87. Minute. Costa war auf Feulner aufgelaufen, und der Assistent an der Seitenlinie, Robert Kempter, deutete Schiedsrichter Knut Kircher an, dass die Aktion elfmeterwürdig gewesen sei.

Diese Meinung teilten im Stadion allerdings nur die eingefleischten Fans des Rekordmeisters, nicht aber neutrale Zuschauer, erst recht nicht die Anhänger der Schwaben. Weinzierl sprach anschließend von einer „katastrophalen Entscheidung“, denn tatsächlich hatte sich Feulner keinen Millimeter Richtung Costa bewegt, sondern war einfach stehen geblieben. „Wir sind beschissen worden“, stellte Weinzierl klar. Der eingewechselte Jan-Ingwer Callsen-Bracker hatte sich beim Gegner umgehört und war bestätigt worden. „Ich habe mit den Bayern-Spieler geredet, und die haben auch gesagt, dass es kein Strafstoß war.“

"Da lag er falsch, da lag ich falsch"

Öffentlich hielten sich die Münchner dezent zurück. „Eine sehr, sehr harte Entscheidung“, fand Kapitän Philipp Lahm. Und Thomas Müller hielt den Elfmeter für „diskussionswürdig, aber es war keine Schwalbe“. Er hatte nach den vergeblichen Beschwerden der Augsburger den Elfmeter sicher zum 2:1 verwandelt und mit seinem sechsten Saisontreffer dafür gesorgt, dass sich die Bayern doch noch mit einem guten Gefühl auf die Reise nach Griechenland machen, wo sie am Mittwoch gegen Olympiakos Piräus in die Champions League starten. Schiedsrichter Kircher gab nach Ansicht der Fernsehbilder zu, eine falsche Entscheidung getroffen zu haben. Er habe die Szene nur aus den Augenwinkeln gesehen, sagte er bei „Sky“, und sich auf seinen Assistenten verlassen. „Da lag er falsch, da lag ich falsch.“

Ein schwacher Trost für die Augsburger, die kurz vor Ende der ersten Halbzeit durch Alexander Esswein überraschend in Führung gegangen waren (43. Minute). Die Bayern hatten bis dahin die Partie dominiert, ohne groß zu überzeugen. „Die Körpersprache war nicht gut in der ersten Hälfte“, kritisierte Trainer Pep Guardiola. „Wir haben sehr, sehr langsam gespielt.“ So etwas, weiß Müller, dürfe man sich auf hohem Niveau nicht erlauben. „Nach der Pause“, sagte der Offensivspieler, der seinen 26. Geburtstag an diesem Sonntag als Führender der Torjägerliste feiert, „sind wir aus unserer Lethargie herausgekommen.“

Die Bayern drehten das Spiel ähnlich wie gegen Hoffenheim

Die Pässe in die Tiefe wurden präziser, die Bewegungen schneller – und die Chancen größer. Während vor der Pause Augsburgs Torhüter Marwin Hitz nur einmal eingreifen musste, bei einem Kopfball von Thiago aus kurzer Distanz, stand er in der zweiten Hälfte im Mittelpunkt. Robert Lewandowski, Lahm, Müller und Alonso vergaben beste Gelegenheiten, ehe sich die Münchner wie am zweiten Spieltag in Hoffenheim mit enormem Willen gegen die Niederlage stemmten. In der 77. Minute war es Lewandowski, der den Ball nach einem holprigen Zuspiel von Müller mit Akrobatik zum Ausgleich über die Linie drückte. Kurz davor kam Kingsley Coman zu seinem Debüt. Der 19-jährige Franzose, der für zwei Jahre von Juventus Turin ausgeliehen wurde, hatte forsch angekündigt, dass er den Unterschied in Spielen ausmache. Zunächst aber wusste er nicht so recht, wo er überhaupt hinsoll. Permanent wechselte er mit Costa die Seiten. Für Verwirrung sorgte das aber vor allem bei Augsburg, Für den Rest sorgte der Linienrichter.

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