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Fußball ohne Alkohol? Unverhandelbar.

© dpa/Philipp von Ditfurth

Fußball-WM ohne Alkohol?: Jetzt ist es genug!

Menschenrechtsverletzungen, Frauen mit weniger Rechten in Saudi-Arabien – alles kein Problem für die Fifa. Aber jetzt wollen die Gastgeber den Zapfhahn zudrehen. Da hört doch alles auf. Ein zynischer Zwischenruf.

Tanja Kunesch
Ein Kommentar von Tanja Kunesch

Stand:

Jetzt ist es aber wirklich genug. Mit den Menschenrechtsverletzungen haben wir uns schon abgefunden, dass Frauen irgendwie weniger Rechte in Saudi-Arabien haben, ist auch keine Neuheit mehr.

Aber nun soll es bei der WM 2034 in Saudi-Arabien keinen Alkohol geben? Weder in den Stadien, noch in den Hotels, noch irgendwo? Das führt doch wirklich zu weit.

„Wie unser Wetter auch, ist das Land trocken“, erlaubt sich der saudi-arabische Botschafter Prinz Khalid bin Bandar Al Saud im englischen Radiosender „LBC“ zu scherzen. Dort sagte er, „im Moment erlauben wir keinen Alkohol“. Und weiter: „Sie wissen ja, dass man auch ohne Alkohol viel Spaß haben kann.“

Natürlich können wir das. Aber darum geht es ja nicht. Sondern darum, dass uns, dem Land der jahrhundertelangen Braukunst, seine eigene Kultur verwehrt werden soll? Gerade in Fußballstadien, eine der letzten Bastionen von Zügellosigkeit?

Damit dürfte sich das Gastgeberland endgültig seine Sympathien – zumindest hierzulande – verspielt haben. Vielleicht spricht Gianni Infantino, der Fifa-Präsident, nun doch mal ein Machtwort. Zukünftig könnte die Fifa womöglich den gesicherten Alkoholkonsum in seine Bewerbungskriterien aufnehmen.

Das würde der zuständige Kongress der Fifa bestimmt nicht einfach so durchwinken, wie die Bestnoten, die sich Saudi-Arabien selbst in seiner Evaluation gegeben hat. Denn dass Menschenrechtsverletzungen, Schutz von Minderheiten, Homosexuellen und Frauen oder auch Pressefreiheit keine ausschlaggebenden Kriterien für die Fifa sind, hat sie bereits mehrfach bewiesen.

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