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Überflieger. Hertha rangiert nach drei Spieltagen auf Platz zwei hinter den Bayern.

© AFP

Update

2:0-Heimsieg gegen Schalke: Hertha BSC bleibt auf Platz zwei hinter Bayern

Hertha BSC bleibt neben den Münchnern das einzige Team, das nach drei Spieltagen noch ohne Verlustpunkt dasteht. Am Sonntagabend feierten die Berliner einen souveränen 2:0 (0:0)-Sieg gegen Schalke.

Ronny musste mit den Tränen kämpfen, er suchte Trost bei Michael Preetz und lehnte seinen Kopf an die Schulter des Managers von Hertha. Von den Rängen kam noch einmal freundlicher Applaus für den einstigen Publikumsliebling. Richtig rührselig war es beim Bundesligaspiel zwischen Hertha BSC und dem FC Schalke 04 – vor dem Anpfiff, als Ronny, der Aufstiegsheld, offiziell verabschiedet wurde. Auf weitere emotionale Momente mussten 49.251 Zuschauer im Olympiastadion anschließend lange warten. Dafür fielen die Gefühlsregungen am Ende umso heftiger aus. Durch einen 2:0 (1:0)-Erfolg feierten die Berliner im dritten Saisonspiel den dritten Sieg. Als erster Verfolger reist Hertha nun am Mittwoch zum Spitzenspiel der Fußball-Bundesliga gegen den FC Bayern München.

„Wir wollen natürlich ungeschlagen bleiben“, sagte Trainer Pal Dardai. „Aber gegen die Bayern reicht es nicht, gut zu spielen, da brauchst du auch ein bisschen Glück.“ So viel Spitzenspiel wie am Mittwoch war schon lange nicht mehr mit Beteiligung Herthas. Ganz anders als die Begegnung mit den Schalkern, die tabellarisch das Duell des Zweiten gegen den Vorletzten war. Auf dem Feld aber waren lange kaum Unterschiede auszumachen. Von Beginn an entwickelte sich eine intensiv geführte Partie mit vielen Zweikämpfen. Klug durchkomponierte Spielzüge gab es von beiden Teams selten zu sehen, so dass die Begegnung lange Zeit nur bedingt unterhaltsam war.

Beide Teams verteidigten diszipliniert und umsichtig. Es war kein Zufall, dass Hertha sich dem Schalker Tor bis zur Pause nur durch zwei Fernschüsse von Per Skjelbred und Vladimir Darida annäherte. Auf der anderen Seite sah es ähnlich aus. Allein Eric Maxim Choupo-Mouting hatte eine gute Gelegenheit aus dem Spiel heraus. Der Kameruner setzte sich nach einer halben Stunde im Strafraum gegen Peter Pekarik durch, der Slowake lenkte den Ball mit der Fußspitze aber noch am Tor vorbei. Eine weitere Chance hatte Schalkes Innenverteidiger Naldo, der per Kopf das Tor knapp verfehlte, nachdem Torhüter Rune Jarstein einen Eckball verpasst hatte. „Wir haben alles unter Kontrolle gehabt“, sagte Dardai. „Hertha BSC hat gut ausgesehen.“

Beim Jubeln legte Stocker den Zeigefinger auf den Mund

Schalkes Trainer Markus Weinzierl reagierte schon zur Pause, brachte mit Jewgen Konopljanka eine frische Offensivkraft. Auch Dardai wechselte früh – allerdings gezwungenermaßen. Vladimir Darida hatte einen Schuss so unglücklich an den Fuß bekommen, dass er sich dabei am Sprunggelenk verletzte. Eine Diagnose lag am Abend noch nicht vor, Dardai aber fürchtete Schlimmeres.

Schalke wirkte in der zweiten Hälfte zunächst etwas griffiger, geriet aber nach einem schweren Fehler von Benjamin Stambouli in Rückstand. Der Franzose verlor den Ball an der Seitenlinie gegen Peter Pekarik, dessen Hereingabe verwandelte Mitchell Weiser zum 1:0. „Es war ein typisches 0:0-Spiel“, sagte Markus Weinzierl. „Aber wenn du den Gegner zweimal so einlädst, ist es schwer, hier etwas mitzunehmen.“ Auch Herthas 2:0 wurde durch einen Fehler seiner Mannschaft begünstigt. Nabil Bentaleb verlor am Mittelkreis einen Zweikampf gegen Skjelbred, über Weiser landete der Ball bei Valentin Stocker, der Schalkes Torhüter Ralf Fährmann zum 2:0 überwand. Für den Schweizer, der Darida ersetzt hatte, war es der erste Treffer seit mehr als einem Jahr. Beim Jubeln legte Stocker als kleinen Gruß an seine Kritiker den Zeigefinger auf den Mund. „Er musste sehr viel schlucken“, sagte Dardai.

Mit Toren gegen Schalke macht man sich zumindest bei Herthas Anhänger beliebt, Siege gegen den Erzrivalen sind immer besonders schön. „Wir singen, Schalke, Schalke, Zweite Liga“, rief die Ostkurve kurz vor Schluss. Die Schalker bleiben Vorletzter, sind weiterhin ohne Punkt und haben als einziger der 18 Bundesligisten noch kein einziges Tor erzielt. Hertha hingegen bewegt sich zumindest bis Mittwoch auf dem Niveau der Bayern: Nur die Münchner und Hertha haben bisher alle drei Saisonspiele gewonnen. „Damit hat nicht jeder gerechnet“, sagte Mitchell Weiser. Zumindest nicht bei den Berlinern.

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