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Hertha BSC schlägt sich selbst: Ein internes Testspiel in der Länderspielpause
„Ich fand’s richtig geil“, sagte Cheftrainer Stefan Leitl über das interne Testspiel des Berliner Zweitligisten. Die Intensität war hoch, und manch einer betrieb Werbung in eigener Sache.
Stand:
Der Pass in die Spitze kam nahezu perfekt. Jeremy Dudziak konnte allein auf Torhüter Maximilian Mohwinkel zulaufen. Aber der Linienrichter hob seine Fahne. Abseits. „Nicht jedes Mal, hey!“, rief Kevin Sessa ihm entgegen.
Es war nur ein internes Trainingsspiel, das die Fußballprofis von Hertha BSC am Mittwochnachmittag im Amateurstadion auf dem Olympiagelände bestritten. Aber das hielt sie nicht davon ab, die Sache mit dem nötigen Ernst anzugehen. Als es in der Nachspielzeit beim Stand von 2:1 für Hertha A noch einmal eine Ecke für Hertha B gab, ging selbst Torhüter Marius Gersbeck mit nach vorne.
„Ich fand’s richtig geil“, sagte Cheftrainer Stefan Leitl nach dem Test, bei dem er ausnahmsweise die Rolle des neutralen Beobachters eingenommen hatte. „Es war eine unfassbare Intensität im Spiel. Die Jungs wollten unbedingt.“ Um eine längere Nachspielzeit zu simulieren, ging das Spiel über zweimal 50 Minuten. Aber die zehn Extraminuten „hätten wir nicht gebraucht“, sagte Leitl.
Am Ende setzte sich die Mannschaft seines Co-Trainers Andre Mijatovic mit 2:1 (1:0) gegen die Mannschaft seines Co-Trainers Patrick Ebert durch. Michael Cuisance und Luca Schuler (mit einem verwandelten Foulelfmeter) erzielten die Tore für das Siegerteam. Sessa staubte in der 89. Minute zum 2:1-Endstand ab.
Der Mittelfeldspieler, der zuletzt in der Zweiten Liga kaum noch zum Einsatz gekommen war, war einer der auffälligsten Spieler auf dem Feld. „Ich fand ihn richtig gut“, sagte Leitl. Schon wenige Minuten vor seinem Tor hatte Sessa eine gute Gelegenheit gehabt, als sein Schuss aus 18 Metern an der Unterkante der Latte landete.
Ich fand ihn richtig gut. Er hat auch im Training einen Zahn zugelegt.
Herthas Trainer Stefan Leitl über Kevin Sessa
Der 25-Jährige, der im Sommer 2024 vom Bundesligisten 1. FC Heidenheim nach Berlin gekommen war, ist aktuell ein wenig hinten dran. Für ihn stehen in dieser Saison bisher lediglich vier Kurzeinsätze zu Buche. Im defensiven Mittelfeld haben Diego Demme, Kennet Eichhorn und Paul Seguin die Nase vorn. Aber Sessa scheint die für ihn nicht leichte Situation angenommen zu haben.
„Er hat im Training einen Zahn zugelegt“, berichtete Leitl. Sessa trete inzwischen so auf, wie er auftreten müsse: mit Dynamik, mit Drang nach vorne und mit deutlich mehr Torabschlüssen. Dass seine Mannschaft das interne Testspiel am Ende verlor, ärgerte ihn sichtlich.
Im Amateurstadion standen zwei gemischte Teams mit Spielern der Profimannschaft und aus der U 23 der Berliner auf dem Rasen. Für die Stammkräfte war bereits nach einer halben Stunde Schluss, während Spieler, die noch körperlichen Nachholbedarf haben wie Deyovaisio Zeefuik, Niklas Kolbe oder Luca Schuler, die kompletten 100 Minuten auf dem Feld blieben.
Dawid Kownacki könnte bald zurückkehren
Neben den länger verletzten Spielern fehlten auch Maurice Krattenmacher (Adduktorenprobleme) und Linus Gechter (muskuläre Probleme). Beide sollen am Montag, nach vier freien Tagen für die Mannschaft, ins Training zurückkehren. Ebenso wie Stürmer Sebastian Grönning, der aus Gründen der Belastungssteuerung am Mittwoch pausierte.
Pascal Klemens, der seit der Sommervorbereitung fehlt, und der ebenfalls am Sprunggelenk verletzte Stürmer Dawid Kownacki haben in dieser Woche bereits teilintegriert am Training teilgenommen. Beide sollen in der kommenden Woche ebenfalls schon wieder mit der Mannschaft trainieren, zumindest teilweise.
Bei Kownacki, der seit Ende September ausfällt, ist eine schnelle Rückkehr zumindest nicht ausgeschlossen. „Wenn die Fortschritte so weitergehen und es keinen Rückschlag gibt“, sagte Trainer Leitl, dann könne der Pole noch vor der Winterpause schon wieder eine Option sein. Die erste Prognose nach seiner Verletzung hatte gelautet, dass Kownacki in diesem Jahr nicht mehr zum Einsatz kommt.
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