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Hertha will kompletten Fehlstart abwenden: Bloß nicht nervös werden!
Im ersten Saison-Heimspiel gegen den Karlsruher SC will Hertha endlich wieder vor den eigenen Fans überzeugen. Allerdings plagen Trainer Stefan Leitl Verletzungssorgen.
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Diese Niederlage soll schnell aus den Köpfen. Das 1:2 der Hertha vor einer Woche auf Schalke hatte der Euphorie in Charlottenburg fürs Erste den Wind aus den Segeln genommen. Lange Thema ist die Auftaktenttäuschung in der Mannschaft aber nicht mehr gewesen.
„Nach der Analyse und ihrem freien Tag haben wir den Spielern mitgegeben: Das Ding ist erledigt, wir blicken nach vorn“, sagte Hertha-Trainer Stefan Leitl auf der Pressekonferenz am Freitag vor dem Heimspiel gegen den Karlsruher SC (13.30 Uhr/Sky). Er freue sich auf ein „wunderbares Spiel“ vor 60.000 Fans im Olympiastadion.
Doch genauso wird er wissen, dass seine Mannschaft am Sonntag gut daran täte, ein positives Ergebnis einzufahren, um nicht schon früh in der Saison Unruhe aufkommen zu lassen. Dafür wird Leitl gerade personell einiges umstellen – gezwungenermaßen.
So fallen für das Spiel gegen den KSC sowohl Michail Karbownik, der im Training umknickte, als auch Diego Demme (Schwindel) aus – beide standen auf Schalke in der Startelf. Während sich im Training schon andeutete, dass Marten Winkler gegen Karlsruhe Karbowniks linke Schiene bekleiden wird, deutete Leitl an, dass im Mittelfeld wohl mit Leon Jensen zu rechnen ist.
„Leon kann sowohl auf der Achter- als auch der Sechserposition spielen und fühlt sich auf beiden Positionen wohl“, so der Coach. Der 28-Jährige sei „offensiver ausgerichtet“ als Diego Demme und könne dem Spiel der Hertha „mehr Vertikalität und Tiefe“ verleihen. Auch Kenneth Eichhorn und in Abstrichen Boris Lum wären Optionen.
Explizit hob Leitl hervor, dass man auf Schalke „mit allen Spielern, die eingewechselt wurden, sehr zufrieden“ gewesen sei (Kolbe, Winkler, Jensen, Thorsteinsson und Grönning): Sie alle integrierte Leitl in einer Spielform unter der Woche zwischenzeitlich in seine vorläufige A-Elf.
Hertha muss gegen Karlsruhe offensiv zulegen
Gegner Karlsruhe gewann sein Auftaktspiel, im Gegensatz zur Hertha, mit 3:2 gegen Preußen Münster. Dabei hatte der KSC zunächst trotz Überzahl eine 2:0-Führung aus der Hand gegeben, ehe den Badenern kurz vor Spielende doch noch das Siegtor gelang. Insbesondere Shootingstar Louey Ben Farhat und Mittelfeldass Marvin Wanitzek (beide trafen gegen Münster) wird die Hertha am Sonntag gut im Auge behalten müssen. Mut machen dürfte aber, dass der KSC neben offensiven Qualitäten, defensive Anfälligkeit offenbarte.
Schon in der vergangenen Saison war die Verteidigung in Karlsruhe ein Thema, in der Vorbereitung unterlagen die Badener dem viertklassigen Bahlinger SC mit 4:5, und auch gegen Münster monierte Cheftrainer Christian Eichner, dass es von den Gegentoren „mindestens eins zu viel gewesen“ sei.
Um diese Baustelle des KSC auszunutzen, muss die Hertha jedoch offensiv mehr zeigen als zuletzt gegen Schalke, wo der Mannschaft im vorderen Drittel erschreckend wenig einfiel. „Im eigenen Ballbesitz waren die Möglichkeiten, die wir den Jungs in der Spielvorbereitung mitgegeben haben, deutlich erkennbar. Nur haben wir diese nicht bespielt“, so Leitls Fehleranalyse.
Ob der 47-Jährige an der nicht ganz unumstrittenen Doppelspitze aus Kownacki und Reese festhalten wird, bleibt abzuwarten. Beide werden jedoch aller Voraussicht nach von Anfang an spielen.
Damit Herthas Saisonstart nicht zum völligen Fehlstart wird, müssen die Berliner nun auch beweisen, dass sie den Heimfluch der vergangenen Spielzeit ablegen konnten: Im Olympiastadion gelangen in der abgelaufenen Saison nur vier Siege, in der Heimtabelle war die Hertha abgeschlagen Letzter. Angesichts der ambitionierten Ziele sollte sich das nach Möglichkeit nicht wiederholen.
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