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Ein paar wenige Hertha-Fans sorgten für unschöne Szenen in Leipzig.

© imago images / Karina Hessland

Hitlergrüße und „Sieg Heil“: Berliner Fans fallen in Leipzig negativ auf

Volksverhetzende Parolen und rechtsextreme Gesten: Einzelne Anhänger von Hertha BSC fallen beim Auswärtsspiel in Leipzig negativ auf. Der Verein will nun bei der Aufklärung helfen.

Stand:

Ungewohnt viel Lob für eine Niederlage heimste Hertha BSC am Samstagabend ein. Nach dem knappen 2:3 gegen RB Leipzig zeigten sich viele Zuschauer beeindruckt von der Berliner Aufholjagd in der zweiten Halbzeit, in der die Herthaner aufdrehten und beinahe den Drei-Tore-Rückstand nach den ersten 45 Minuten egalisierten. Gleichzeitig wurden die mitgereisten Berliner Anhänger angesichts ihres Durchhaltevermögens von allen Seiten mit Respekt bedacht. Selbst im TV hörten Fernsehzuschauer meist vor allem die Gesänge der Gäste aus der Hauptstadt.

Mehr als 4.500 Berliner Fans machten sich am Wochenende auf den Weg nach Leipzig, darunter einige wenige, die neben dem Fußball volksverhetzende Botschaften platzieren wollten. Entsprechende Berichte liegen dem Tagesspiegel vor. Bereits im Vorfeld des Spiels, wurde in der Innenstadt der Messestadt durch einen Hertha-Fan ein „nationalsozialistischer Gruß“ gezeigt, wie die Leipziger Polizei berichtet. Der Tatverdächtige konnte von Einsatzkräften gestellt werden und muss sich nun wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen verantworten.

Etwa eine Stunde vor Anpfiff kam es im direkten Stadionumfeld auf der Kreuzung Am Sportforum/ Goyastraße aus einer etwa zehnköpfigen Gruppe Herthaner mehrmals zur antiziganistischen und antisemitischen Parole „Zecken, Zigeuner und Juden - Babelsberg 03“. Die Fanszene des Brandenburger Viertligisten gilt traditionell als links und sieht sich seit vielen Jahren Anfeindungen von rechten und rechtsextremen Anhängern anderer Vereine ausgesetzt.

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Auch nach Spielende kam es in einem ICE der Deutschen Bahn nach Berlin-Gesundbrunnen zu einem Vorfall mit Berliner Fans. Nachdem der Zug nach Angaben der Bundespolizei zunächst in Lutherstadt-Wittenberg gestoppt werden musste, nachdem Reisende in einem Abteil geraucht hatten, sollen kurz vor Ankunft im Bahnhof Berlin-Südkreuz mehrmals volksverhetzende Parolen gefallen sein. Das berichten Hertha-Fans dem Tagesspiegel. So soll aus einer Gruppe Herthaner heraus wiederholt der nationalsozialistische Gruß „Sieg Heil“ gefallen sein. Daraufhin kam es offenbar zum verbalen Schlagabtausch mit weiteren Berliner Fans, die darum baten, die Parolen zu unterlassen. Der Bundespolizei war der Vorfall zunächst nicht bekannt.

Hertha BSC steht mit Blick auf den Werte-Kanon des Vereins für Vielfalt und Toleranz und verurteilt jede Art von Diskriminierung und Gewalt.

Hertha BSC

Auf Nachfrage teilte Hertha BSC mit, angesichts der Vorfälle im engen Austausch mit RB Leipzig und der Bundespolizei zu stehen, um Unterstützung zur Aufklärung der Ereignisse anzubieten. Darüber hinaus sei „jedoch klar, dass Hertha BSC mit Blick auf den Werte-Kanon des Vereins für Vielfalt und Toleranz steht und jede Art von Diskriminierung und Gewalt verurteilt“, teilte der Verein in einem Statement mit, das dem Tagesspiegel vorliegt.

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