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Bei Deutschlands Torhüter Alexander Nübel ist die Vorfreude groß auf sein Länderspiel-Debüt.

© dpa/Daniel Löb

„Hitzige Atmosphäre“ erwartet: DFB-Team will vom Umbruch in die Zwischenphase der Nations League

Trotz der Unwetterkatastrophe ist die Vorfreude in Bosnien-Herzegowina groß hinsichtlich des Duells mit den deutschen Fußballern. Für das DFB-Team gilt es, sich vor allem in einem Mannschaftsbereich weiter zu finden.

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Während über die eine oder andere Personalie in der Startaufstellung der deutschen Nationalmannschaft noch spekuliert werden darf, wenn es am Freitagabend (20.45 Uhr/RTL) in der Nations League gegen Bosnien-Herzegowina geht, steht eine wichtige Entscheidung schon fest. Im Tor wird definitiv Alexander Nübel von Beginn an auflaufen und damit in Zenica sein Debüt in der Nationalmannschaft feiern.

Das ging bereits am Mittwoch aus der Besetzung der Abschluss-Pressekonferenz hervor, bei der Nübel neben Bundestrainer Julian Nagelsmann auf dem Podium Platz nahm. „Ich freue mich extrem darauf“, sagte der Stammkeeper des VfB Stuttgart am Mittwoch bei RTL. „Ich habe meinen Eltern Bescheid gegeben. Pure Vorfreude jetzt auf Freitagabend.“

Nach der schweren Verletzung von Marc-André ter Stegen (Patellasehnenriss), der nach dem Rücktritt von Manuel Neuer die neue Nummer eins im deutschen Tor sein sollte, war unklar gewesen, wer ihn ersetzen würde. Die Wahl fiel nun auf Nübel. Dass das auch künftig so ist, steht allerdings nicht fest. Denn Nagelsmann bestätigte auf Nachfrage, dass im zweiten Spiel der deutschen Mannschaft in dieser Länderspielpause, in dem es am Montag in München gegen die Niederlande geht, Oliver Baumann von der TSG Hoffenheim Einsatzzeit bekommen wird.

Für Nübel wird das Spiel am Freitag gleichzeitig auch ein Wiedersehen mit einem seiner Teamkollegen des VfB: Ermedin Demirovic. Der 26-Jährige ist beim kommenden Gegner neben Edin Dzeko im Sturm gesetzt und kommt in der bisherigen Bundesliga-Saison auf beeindruckende fünf Tore in sechs Spielen.

Die Vorfreude auf „das Spiel des Jahres“, wie Demirovic es ausdrückte, sei bei ihm und den Menschen im kleinen Balkanland groß, wenn auch etwas gedämpft. Nach der Unwetterkatastrophe in den vergangenen Tagen, bei der nach Überschwemmungen und Erdrutschen mehrere Menschen gestorben waren, befinde sich das Land in einer „schwierigen Situation“. Vor allem die Region um die Stadt Mostar, die sich rund drei Autostunden südlich von Zenica entfernt befindet, ist betroffen.

Ich gehe davon aus, dass es da emotional wird im Stadion, dass die Heimfans Bosnien-Herzegowina extrem anfeuern und nach vorn puschen werden.

Julian Nagelsmann, Bundestrainer

Möglicherweise kann das Spiel am Freitag zumindest für ein paar Stunden für Ablenkung sorgen. Im Stadion Bilino Polje werden rund 12.500 Fans erwartet. Und Demirovic warnte Nübel und seine anderen Stuttgarter Teamkollegen bereits vor der emotionalen Atmosphäre: „Ich bereite die Jungs schon die ganze Zeit darauf vor, dass es ein Wechsel der Sportart ist, wenn du nach Bosnien kommst, in das Stadion, auf dem Platz, mit den Fans ist es nochmal was anderes“.

Zentrales Mittelfeld muss sich weiter finden

Auch Julian Nagelsmann bereitet sich auf ein intensives Duell vor. „Ich gehe davon aus, dass es da emotional wird im Stadion, dass die Heimfans Bosnien-Herzegowina extrem anfeuern und nach vorn puschen werden“, sagte Nagelsmann. „Wir werden da eine hitzige Atmosphäre vorfinden.“ Zumal es gleichzeitig das Heimdebüt des Nationaltrainers Sergej Barbarez ist, der seit April dieses Jahres an der Seitenlinie steht und insgesamt 330 Spiele in der Bundesliga, die meisten davon für den Hamburger SV, hinter sich hat.

Auf das deutsche Team wartet ein Gegner, der seinen Heimvorteil durchaus zu nutzen weiß und in der Vergangenheit auch in der Lage war, große Fußball-Nationen zu ärgern. Wenngleich es für Barbarez angesichts der vielen Ausfälle im DFB-Team schwer werden dürfte, sich auf die Nationalelf einzustellen. Für die deutschen Fußballer hingegen wird es trotz der personellen Änderungen darum gehen, sich weiter zu finden, vor allem im zentralen Mittelfeld um Robert Andrich, Pascal Groß und Aleksandar Pavlović.

An den ersten beiden Spieltagen der Nations League im September wussten alle drei in vielen Spielphasen zu überzeugen, wobei bei hohem Pressing des Gegners durchaus Schwierigkeiten zu erkennen waren. Da eine solche Taktik vom Gastgeber nicht zu erwarten ist, wird der Fokus darauf liegen, an der Eingespieltheit zu arbeiten, viele Torchancen zu kreieren und letztlich zu gewinnen.

Schließlich wäre bei zwei Siegen in dieser Abstellungsperiode die Zwischenphase der Nations League, die Nagelsmann letztlich unbedingt gewinnen möchte, vorzeitig erreicht.

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