
© AFP/BERTRAND GUAY
Hochrisikospiel ohne Zwischenfälle: Eine Nacht, in der Hass verliert
Rund um das Nations-League-Spiel Frankreich gegen Israel bleibt es friedlich. Auch wenn die Kosten aufgrund des massiven Polizeieinsatzes hoch sind – das ist eine gute Nachricht.

Stand:
Das Neue wärmt so oft oder fast immer nicht, um es mal frei nach Alfred Döblin und seinem Montageroman „Berlin Alexanderplatz“ zu zitieren. Am Donnerstagabend oder für alle, die da schon im Bett waren, am Freitagmorgen, gab es mal eine Nachricht, die nicht schlecht und damit wärmend war: „Größere Zwischenfälle ausgeblieben“ beim „Hochrisikospiel“ in Paris.
Nun ist was mit „nicht“ eigentlich keine Nachricht, aber in diesem Fall ist „nicht“ schon sehr viel. Die Franzosen haben mit massivem Sicherheitsaufgebot demonstriert, dass es möglich ist, Hass und Gewalt aus dem Fußballstadion und drumherum herauszuhalten. Nach den Vorkommnissen von Amsterdam war das schon erstaunlich, die Franzosen haben allerdings auch schon für sichere Olympische Sommerspiele „gesorgt“. Die können das, ist man gewillt zu denken.
Dass der Einsatz am Rande von Paris ein Vermögen gekostet hat, ist klar. Dass damit natürlich an sich nichts gewonnen ist, ist auch klar. Am Donnerstagabend haben Hass und Gewalt verloren. Aber Hass und Gewalt werden sich über andere Kanäle ihren Weg bahnen.
Doch nehmen wir das Drumherum beim Spiel im Stade de France als positiv hin und übersehen die traurige Nachricht, die in der positiven steckt: 4000 Polizisten mussten einen müden torlosen Nations-League-Männerkick zwischen Frankreich und Israel schützen, in einem fast leeren 80.000 Menschen fassenden Stadion waren nur 20.000 Zuschauende, darunter gerade mal 600 israelische Fans.
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